Person ohne Punkt

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Kapitel 5

Person ohne Punkt

Harry seufzte erleichtert, als er sich mit einer Flasche Butterbier auf das Sofa fallen ließ. Lehrer sein war eindeutig anstrengender, als er dachte und die letzte Woche war ungewöhnlich hart gewesen, er konnte kaum glauben, dass es erst zwei Wochen waren.

Er hatte gerade Teddy ins Bett gebracht und freute sich jetzt auf einen einfach entspannten Abend. Mit geschlossenen Augen drückte er seine gekühlte Butterbierflasche gegen seine Stirn, um seinen rasenden Kopfschmerzen Einhalt zu gebieten.

Er schrak heftig zusammen, als Ginny sich mit einem lauten Plumps neben ihn fallen ließ und mit für seine Kopfschmerzen eindeutig zu lauter Stimme fragte: „Und? Schon ne Idee?"

„Klar.", gab er zurück, „Ich will, dass alle Männer Hüte mit rosa Bommeln tragen."

„Was?"

„Zu meinem 50 Geburtstag."

Ginny starrte ihn verwirrt an. „Wovon redest du?"

„Genau das wollte ich eigentlich dich fragen."

Plötzlich blitzte Verständnis in ihren Augen auf. „Oh Ha Ha!", sagte sie, „Sehr komisch, wirklich ganz toll, Potter!"

Lachend sagte Harry: „Also ich fand dein Gesicht sehr komisch, es war einfach unbezahlbar! Aber gut, was hast du denn gemeint?"

Ginny sah ihn noch einen Moment lang an, dann sagte sie: „Nächste Woche ist Vollmond."

„Ja.", sagte Harry, „Blöd für Remus, aber was hat das mit uns.... Oh!"

„Ganz genau. Die Karte des Rumtreibers. Sie werden sie benutzen, um nicht entdeckt zu werden."

„Und wenn unsere Namen drauf stehen, wäre das..."

„Unschön.", stimmte Ginny ihm zu.

„Aber stehen wir denn drauf?", fragte er.

„Was?"

„Stehen wir auf der Karte? Keiner von uns ist jetzt überhaupt geboren, woher soll sie dann unsere Namen wissen?"

„Keine Ahnung", sagte Ginny, dann lächelte sie spöttisch und fuhr fort: „Vielleicht Magie?"

„Toll. Jetzt wirst du schnippisch, ich hätte nicht gedacht, dass du mir meinen Gag so übel nimmst."

„Erstens tue ich das nicht und zweitens werde ich nicht schnippisch!", sagte sie mit nun eindeutig lauterer Stimme.

„Nein, gar nicht.", gab Harry mit ziemlich sarkastischem Unterton zurück.

„Das musst du gerade sagen, Mr..."

Doch was immer Ginny gerade sagen wollte, wurde von lautem Weinen aus dem Nebenzimmer unterbrochen. Harry stand ohne ein weiteres Wort auf und ging um nach Teddy zu sehen. Als er den Kleinen beruhigt hatte und wieder ins Wohnzimmer kam, saß Ginny auf einem Sessel und lass augenscheinlich angestrengt in einem Buch.

Harry seufzte leise, dann sagte er: „Ich gehe runter zu Hagrid, er hat mich vorhin gefragt, ob ich mit in den Pub will."

„Von mir aus.", sagte Ginny nur.

Kaum war Harry aus der Tür, als Ginny ihre harschen Wort auch schon bereute. Den ganzen Morgen über hatte Teddy schlechte Laune gehabt und Ginny fing langsam an, sich in ihrer neuen Rolle doch etwas eingesperrt zu fühlen. Sie liebte Teddy sehr, aber manchmal und vor allem heute, hätte sie gerne auch noch eine andere Aufgabe gehabt, als nur Mutter. Sie würde sich nachher entschuldigen, sobald er wieder zurück war.

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