Zehn Tage nur Du und Ich... in der gleichen Wohnung !?

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Es hat eine ganze Weile gedauert bis ich Alex dazu überreden konnte, dass er mit mir in den Urlaub fährt. Anfangs diskutierte er mit mir und meinte:
„Aber "All Time Low" und ich können nicht einfach so Urlaub machen!".
Akzeptiert. Verstanden. Trotzdem habe ich nicht aufgegeben:
„Aber ich werde nicht immer warten, Alex!".


Diese Aussage kann man aus zwei Punkten sehen:

1. Aus Freundschaft
2. Aus Liebe


Beide treffen darauf zu aber die zweite Aussage eigentlich noch mehr. Ich kann nichts dafür, dass ich in ihn verliebt bin. Als ich mich in ihn verliebte, war ich fünf Jahre alt und meine Eltern fuhren mit mir in ein Kinderparadies. Als es an diesem Tag zu einem Stromausfall kam, saß ich in einer kleinen Plastikröhre und am Ende von dieser war eine Scheibe. Hinter dieser Scheibe saß der zwei Jahre ältere Alex und starrte mich an. Er hätte eigentlich den Ausgang benutzen können aber er saß einfach weiter vor der Scheibe mit dem Blick zu mir. Damals legte ich meine flache Hand an die Scheibe und sagte ihm, dass mein Name "Lisa" sei. Er legte seine Hand an die Scheibe, genau an die Stelle an der meine Hand lag, und sagte mir, dass sein Name "Alex" ist.
Dann fragte er mich, ob alles mit mir in Ordnung sei und ich sagte ihm, dass ich nicht mehr aus der Röhre herauskomme. Allerdings lief er dann weg und verschwand. Ich fühlte mich auf einmal so schrecklich allein, weil er einfach so ging und er mir fehlte.
Kurze Zeit später griff eine Hand nach mir und zog mich aus der Röhre raus. Meinen Eltern fiel ein Stein vom Herzen als sie mich putzmunter wiedergefunden hatten.
Bevor wir dann endlich nach Hause fuhren, verabschiedete ich mich von Alex und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Alex war eben schon als Kind mein Held. Anfangs dachte ich, dass ich ihn nie wieder sehe. Doch als meine Eltern merkten, wie schlecht es mir ging, riefen sie bei den Eltern an und vereinbarten ein Treffen. Meine Eltern lernten seine Eltern im Kinderparadies kennen als er und ich gespielt haben. Und so kam es zu vielen Treffs. Sogar heute noch sehe ich ihn und den Rest der Band doch unsere Eltern sehen sich nicht mehr so oft. Damit bestätigt sich meine Liebe zu Alex schon als wir klein waren.


Alex wird es nicht bereut haben, mitgekommen zu sein, da er selbst auf der Hinfahrt massenhaft Spaß hatte.
Unser Urlaubsort war Polen. Also mehr an der polnischen Ostseeküste. Dort mieteten wir vier Appartements und naja...die Einteilung der Zimmer hätte besser laufen können, da Jack sich das einzige Einzelzimmer krallte und Zack und Rian mit ihren Sachen in die Zwei-Bett Zimmer gegangen sind.
Ich durfte also mit meiner großen Kinderliebe in einem Appartement wohnen, schlafen, das gleiche Bad benutzen, vom gleichen Teller essen... [Ganz ruhig, Lisa! ein-und Ausatmen]
„Also, wohnen wir beide in einer Wohnung?" fragte Alex mich als Bestätigung.
Ich nickte nur geschockt. Seine Reaktion überraschte mich dennoch, denn:
„Das wird super! Zehn Tage! Nur du und ich in der gleichen Wohnung!".
Er legte lachend einen Arm über meine Schulter und sah mich an. Ich lachte einfach höflich und er freute sich. Ist ja schön und gut, dass er das alles so locker nimmt aber ich finde das alles andere als "Super". Immerhin brauche ich viel länger im Bad als er und anscheinend hat er seine Gitarre dabei. Das widerrum heißt, dass ich mich irgendwo anders verdrücken darf damit ich seine "künstlerische Freiheit" nicht störe. Hauptsache er lässt mir meinen Schlaf.
Ich machte mich früh am Abend fertig und stand schon bald in meiner Boxershorts und einem Shirt da. Alex war noch mit Jack unterwegs. Er kam allerdings früh wieder und öffnete die Tür. Er trat hinein und schloss die Tür von innen ab und starrte mich entsetzt an.
„Was?" fragte ich genervt als ich mir die Haare kämmte.
„Schläfst du immer so?".
„Ja, wie denn sonst!?" antwortete ich immer noch genervt.
Ich lief in mein Zimmer und schloss die Vorhänge zu. Alex stellte sich in den Wohnbereich und fragte verwirrt: „Was ist DIR denn über die Leber gelaufen?".
Ich stellte mich an die Tür und schüttelte mit dem Kopf. Dann schmiss ich die Tür vor seinen Augen zu. Ich wartete noch kurz um zu sehen, ob er wirklich ging. Eigentlich kann es mir ja egal sein.
Ich lief müde zu meinem Bett und legte mich hin. Ich hoffe morgen wird ein besserer Tag.


Alex stand immer noch vor meiner Tür und war still. Stiller als sonst.
Ich hörte nicht, wie er meine Tür öffnete und sich auf den Stuhl, der in meinem Zimmer stand, setzte. Erst nach einer halben Stunde fing er ein Gespräch mit mir an:
„Lisa?".
Sofort öffnete ich meine Augen und drehte mich um und erschrak. Er hatte sich mit dem Stuhl direkt vor mein Bett gesetzt.
„Was willst du?".
„Mir ist langweilig".


Das habe ich ganz vergessen zu erwähnen. Alex muss man irgendwie beschäftigen. Wir haben ihm schon oft gesagt, dass er sich eine Freundin suchen soll und Jack hat auch immer die Anzeichen gemacht, dass ich in Alex verliebt bin aber Alex selbst hat es nie richtig wahrgenommen.


„Such dir eine Freundin!" sagte ich genervt.
„Aber ich finde keine!" meckerte er.
Ich stand sauer auf, packte seinen Arm und zerrte ihn vor meine Tür, die ich danach wieder zuschmiss.
„Hab ich was Falsches gesagt?" fragte er sich laut.


Um auf deine Frage zu antworten, Alex. Ja! Du hast etwas Falsches gesagt!!! Das ist ein, und bestimmt auch der einzige, Grund warum er keine Freundin hat oder jemals bekommt. Er kann nicht Flirten. Zumindest glaube ich das. Oder er ist einfach zu blöd dafür. Naja, ich glaube heutzutage zählt das Aussehen um bei den Mädchen gut anzukommen. Das hat Alex ja wenigstens also dürfte dies ja kein Problem für ihn sein. Aber das scheint bei ihm auch nie zu funktionieren.


Ich hoffe, dass er sich jetzt eine Beschäftigung gesucht hat, denn ich wollte schlafen. Wie sollte ich zehn Tage mit einem Menschen aushalten, der jede Nacht zu mir kommt und sagt, dass ihm langweilig ist. Doch alle guten Dinge sollen ja noch kommen, oder?
Spät in der Nacht hörte ich wieder, wie jemand meinen Namen sagte:
„Lisa?".
Ich öffnete murrend meine Augen und sah Alex, der schon wieder auf dem Stuhl vor meinem Bett saß.
„Was ist?" fragte ich.
„Naja...".
Ich erhaschte einen kurzen Blick auf die Uhr und sah, dass es zwei Uhr morgens war.
„Ernsthaft!? Um zwei Uhr?" meckerte ich.
Er nickte und ich seufzte.
„Was machst du denn immer um diese Uhrzeit?" fragte ich ihn und ahnte schon, was er sagen würde.
„Da bin ich immer auf After-Show-Partys".


Wieso wusste ich, dass das jetzt kommt? Wieso? Und warum ausgerechnet um zwei Uhr morgens? [.-.]


„Und wann schläfst du mal ein?".
„So gegen drei".
„Mach was du willst, Alex, aber lass mich bitte schlafen" bat ich und wand mich von ihm ab.
Nach knapp einer Stunde wurde ich kurz wach und bemerkte, dass Alex endlich eingeschlafen war. Jedoch nicht in seinem Zimmer sondern auf meinem Stuhl. Ich will gar nicht wissen, was der die Stunde noch gemacht hat.
Hauptsache war aber, dass ich endlich in Ruhe schlafen konnte ohne, dass mich ein Nachtaktiver Alex wachhielt.
Ich muss mir auch noch ein paar Jungs krallen. Wenn Alex schon nicht einsieht oder bemerkt, dass ich ihn liebe dann kann ich nicht ewig warten. Ich habe ihm immerhin schon zwölf Jahre gegeben um endlich zu bemerken, dass ich in ihn verliebt bin.
Am Morgen dann weckte mich ein lauter Ruf von Jack, der in mein Zimmer kam:
„Schönen guten Morgen, Lisa!!! ...Oho!!! Sieht so aus als hättest du sehr gut geschlafen!".
Ich sah ihn mit meinem typischen "Hä?"-Blick an und bemerkte, dass Alex immer noch in meinem Zimmer war und schlief.
„Ich wollte euch nicht stören!" lachte Jack.
Ich sprang aus dem Bett und ging zu Jack:
„Wir müssen ihm beibringen, wie man sich an ein Mädchen ranmacht!".
„Du meinst Flirten?".
„Ja!".
„Hat er dich genervt?" lachte Jack und traf den Nagel auf den Kopf.
„Nicht nur einmal".
Alex gähnte und sah zu uns rüber. Seine Haare waren durcheinander und seine Augen total verschlafen.
„Süß" sprach ich zu mir selbst doch Jack hörte es.
„Ach Lisa!" er klatschte mir seine Hand gegen den Rücken damit ich wieder klar denken konnte. Alex wollte gerade etwas sagen als ich jedoch weiter mit Jack diskutierte:
„Er braucht eine Freundin!".
„Glaubst du?".
„Ich will nicht jede Nacht von einem hyperaktiven Affen geweckt werden!".
„Gutes Argument! Aber du bist doch in ihn verliebt! Warum willst du dann, dass er eine Freundin bekommt?".
Bei dieser Aussage wurde Alex aufmerksamer. Jack sah an meinem Blick, dass er etwas Falsches gesagt hatte.
„Was?" fragte Alex und lief zu uns.
„Ist das wahr?".
„Naja, weißt du...das ist seit Jahren schon so" antwortete ich unsicher.
„Du willst mir wirklich helfen eine Freundin zu finden? Du bist echt super!" rief er und umarmte mich froh.
„Ja! Warte was!?".


[Toll gemacht, Lisa! Jetzt musst du deiner großen Liebe helfen eine Freundin zu finden.
Hat jemand mal eine Pistole oder ein Messer, ich nehme auch beides *seufz* *verzweifel*]

Another Part Of My Life (deutsche Story)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt