Sie wollte mir immer helfen und ich enttäuschte sie jedes Mal. Aber ehrlich gesagt verstand ich eh nicht warum sie das tat und warum es ihr so zusetzte, dass ich mich nicht gemeldet hatte. Ich hatte manchmal das Gefühl sie mochte mich nicht mal und tat das alles entweder aus Mitleid oder für Hope.

Trotzdem hatte ich den halben Tag über ihre Worte nachgedacht und hatte einen Entschluss gefasst, aber dafür brauchte ich sie. „Und du hast es nicht für nötig gehalten mir mal kurz zu schreiben?", zischte sie und sie sah mich finster an.

Hatte ich schon mal gesagt wie unglaublich heiß sie aussah, wenn sie sauer war? „Ja. Nein. Es war blöd von mir.", seufzte ich verlegen und konnte meinen Blick nicht von ihr nehmen.

Sie schnaubte nur und verschränkte ihre Arme vor der Brust. Erst jetzt betrachtete ich ihr Outfit genauer. Sie trug einen rosa farbenden Jumpsuit, der an der Kapuze kleine Ohren angenäht hatte. Meine Augen fanden ihre wieder und ich erklärte: „Ich hab viel drüber nachgedacht was du gesagt hast und ich bin bereit."

Sie zog verwirrt die Stirn kraus: „ Bereit wofür?" Ich räusperte mich kurz. Jetzt gab es kein Zurück mehr.

„Ich will das Grab meiner Mom besuchen, aber nur wenn du mit kommst.", bei dem Gedanken daran, dass ich bald wirklich an das Grab meiner Mutter gehen würde, zog sich alles in mir zusammen und ich wurde unglaublich nervös.

Es war so lächerlich. Andere hatten Angst vor Spinnen oder Angst vor Dunkelheit und ich hatte Angst an das Grab meiner Mutter zu gehen. Bevor mich aber all die Erinnerungen und Schuldgefühle erschlagen konnten, stöhnte Faye genervt auf.

Faye P.O.V

„Ich will das Grab meiner Mom besuchen, aber nur wenn du mit kommst.", brachte Cam schließlich zögerlich hervor.

War das sein Ernst? Warum weckte er mich dafür mitten in der Nacht. „Hättest du mir das nicht morgen sagen können? Du hast meinen Schönheitsschlaf gestört.", stöhnte ich genervt.

„Den hast du nicht nötig." Ich stockte. War das eben ein Kompliment gewesen? Zum Glück war es dunkel, denn mir schoss direkt die Röte ins Gesicht. Aber gerade als ich ansetzten wollte mich zu bedanken, unterbrach er mich: „Bei dir hilft nur noch eine Schönheitsoperation."

Arschloch! Kaum hatte er die Worte raus gelassen, brach er in schallendes Gelächter aus. Ich wusste, dass es nur Spaß von ihm war, aber trotzdem traf es mich irgendwie und ich ärgerte mich über mich selber, dass ich mich so über Cams Worte gefreut hatte.

Er war und blieb ein Badboy und die sagten Mädchen eben nicht, dass sie schön oder süß waren. Trotzdem blieb meine Enttäuschung in einem Kloß in meinem Hals hängen.

„Arschloch. Kannst alleine gehen.", würgte ich hervor und versuchte nicht allzu verletzt zu klingen. „Hey Faye warte! Ich wusste ja nicht das du so ne Spaßbremse bist.", er machte eine Pause, aber lächelte mich entschuldigend an, bevor er weiter redete:

„Bitte ich möchte jetzt gehen, aber nicht ohne dich." Sein Blick war vollkommen Ernst und ich versank beinahe in seinen blauen Augen, als er mich so flehend anstarrte. Bis mir bewusst wurde was er sagte. Er wollte jetzt gehen? Ich dachte morgen!

„Jetzt? Du willst ernsthaft jetzt auf den Friedhof. Ist das dein scheiß Ernst?! Hast du eigentlich mal auf die Uhr geschaut? ", presste ich hervor.

Was zur Hölle fiel ihm eigentlich noch ein? Erst meldete er sich einen ganzen Tag nicht bei mir und dann stand er plötzlich mitten in der Nacht vor der Tür und will mit mir auf den Friedhof.

Keine zehn Pferde würden mich nachts auf einen Friedhof kriegen! Er zuckte nur mit den Schulter. „Bitte. Ich kann das nicht alleine und jetzt bin ich bereit dafür.", flüsterte er und ich konnte die Hoffnung hören, die in seiner Stimme mitschwang.

Badboy meets CowgirlWhere stories live. Discover now