Kapitel 2

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Das laute Piepsen meines Weckers riss mich am nächsten Morgen aus meinem Traum. Genervt haute ich solange auf ihn ein bis er endlich Ruhe gab. Seufzend ließ ich mich zurück in mein Kissen fallen. 

„Aufstehen, mein Schatz!", platze keine fünf Minuten später meine Ma ins Zimmer. Langsam schlurfte ich Richtung Bad und machte mich für den ersten Schultag fertig. Nach dem Duschen zog ich eine schwarze Jeans, ein weinrotes Croptop und einen weißen Cardigan an. 

Meine, noch feuchten, Haare machte ich zu einem lässigen Dutt und band mir ein weißes Bandana um meinen Kopf. Zufrieden betrachtete ich das Ergebnis, schnappte mir meine schwarze Tasche und ging nach unten.

„Sicher dass ich dich nicht fahren soll? Nicht das du dich verläufst.", nervte meine Mama während ich meine weißen Chucks anzog und mein Aussehen ein letztes Mal im Spiegel prüfte. „Mama, 3 Stationen mit dem Bus und dann einfach nur über die Straße. Ich bin kein kleines Kind mehr!" zischte ich nur genervt und war schon auf dem Weg nach draußen. 

Ich ging die Kieseinfahrt hinunter und lief Richtung Bushaltestelle, die keine 500 Meter entfernt lag. Als ich um die Ecke bog sah ich, dass der Bus bereits da stand. Mist! 

Ich lief los, doch die Türen wurden direkt vor meiner Nase zu gemacht. „Hey! Stop!", rief ich in Richtung des Fahrers, als ich auf einmal eine Hand durch die Lichtschranke, der sich schließenden Tür schellen sah. 

Die Türen gingen wieder auf und ich blickte direkt in das Gesicht eines Jungen. Eines heißen Jungen. Er war groß, braun gebrannt und trug eine schwarze Jeans, dazu ein weißes basic T-Shirt, eine schwarze Lederjacke und weiße Nikies. 

Grinsend fuhr er sich mit der Hand durch sein hellbraunes Haar und musterte mich mit seinen strahlend blauen Augen. Selbstbewusst lächelte ich ihm kurz zu und wollte dann an ihm vorbei in den Bus gehen, als er sich räusperte: „Bekomm ich kein Dankeskuss?" er grinste mich dreckig an, aber in seinem Blick lag eine ziemliche Härte . Ich verdrehte die Augen. 

Warum müsse alle heißen Typen diesen hässlichen Macho-Badboy- Charakter haben? Wie ich diese Art von Jungs hasste. „Träum weiter.", sagte ich, quetschte mich an ihm vorbei und ließ mich auf einen freien Platz fallen.

An der Schule angekommen, ignorierte ich die Blicke von den Schülern und folgte den Schildern direkt zum Sekretariat. Dort bekam ich meinen Stundenplan und meine Bücher. Nachdem ich die Bücher in meinem Spind verstaut hatte, machte ich mich auf die Suche nach dem Raum. 

Montag erste Stunde Mathe, wer hatte sich den Scheiß denn bitte ausgedacht? Die Stunde hatte bereits angefangen und so war ich alleine auf den Gängen. Wo ist Raum 223 verdammt? Ich lief jetzt bestimmt schon dreimal hoch und runter und irgendwie wusste ich nicht mehr wo ich war. Das Gebäude war riesig und ich war hoffnungslos verloren. 

Warum hatte ich nicht im Sekretariat nachgefragt, wo der Raum ist? Ich war so damit beschäftigt mich selber zu verfluchen, dass ich gar nicht bemerkte wie mir ein paar tief blaue Augen folgten. 

„Kann ich dir irgendwie helfen, Süße?", hörte ich auf einmal eine tiefe Stimme direkt hinter mir. Schlagartig drehte ich mich um und sah den Jungen aus dem Bus wie er sich lässig an die Wand lehnt und mich mit einem arroganten Grinsen musterte. 

„Verzieh dich. Hab grad echt andere Probleme.", knurrte ich angewidert und wollte mich gerade umdrehen als der Junge mein Handgelenk griff und mich an die Wand drückte. Ich versuchte mich zu wehren aber keine Chance. 

„Was willst du?!", fauchte ich ihn an und sah ihm dabei direkt in seine blauen Augen. Ich hatte noch nie so schöne Augen gesehen, wäre er nicht so ein arrogantes Arschloch, hätte ich glatt darin versinken können. Aber bei genauerem Betrachten waren die Augen irgendwie seltsam. Sie waren strahlend blau, dunkelblau, doch trotzdem wirkten sie total stumpf. 

Badboy meets CowgirlDonde viven las historias. Descúbrelo ahora