A Mistake?

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Meine Augen waren geschlossen. Ich genoss es einfach hier im Sand zu liegen und mit Louis zu kuscheln, auch wenn ich mir wünschte, dass Louis Harry wäre. Ich stellte mir vor, wie es wäre, wenn Harry hier mit mir liegen würde. Ich stellte mir vor, wie es wäre, wenn er mir mit seinen langen und knochigen Fingern, die ich so sehr liebe, durch meine blondgefärbten Haare fuhr. Ich stellte mir vor, wie es sein würde, wenn er meine Wange leicht streichelte. Ich stellte mir vor, wie es wäre, wenn er mich küssen würde. Ich stellte mir alles mögliche mit ihm vor. Mir war bewusst, dass ich Louis gerade ausnutze, aber manchmal brauchte ich es halt. Manchmal fühlte ich mich, obwohl ich mich daran gewöhnt hatte, so alleine und unvollständig, dass ich einfach jemanden bei mir haben musste, der mit mir kuschelte und mir das Gefühl von Geborgenheit gab. Normalerweise war dieser jemand Liam oder Zayn, aber die waren nunmal gerade nicht 'verfügbar'. 
"Danke", nuschelte ich gegen Louis' Brust. "Wofür?", kam sofort seine Frage. "Dafür dass du hier bei mir bist!", antwortete ich und hob meinen Kopf ein bischen, um Louis ansehen zu können. "Dafür doch nicht! Mach ich gerne!", gab er zurück und lächelte mich sanft an. Wie sehr ich mir wünschte, dass das jetzt Harry wäre! Warum kann nicht alles viel einfacher sein und ich würde nicht Bi sondern einfach, so wie alle anderen auch, Hetero sein! Ich finde mich nicht ekelhaft oder so, aber es wäre so viel einfacher, wenn ich mich in ein Mädchen verlieben würde und mit ihr zusammen kommen würde, aber bei meinem Glück würde ich dann ein Mädchen erwischen, was nur auf Frauen steht! So wie ich jetzt einen Mann erwischt habe, der nur auf Frauen steht. Er wird sich nie in mich verlieben. Diese Hoffnung hatte ich schon von Anfang an aufgegeben, denn warum sollte ich auf etwas hoffen, von dem ich weiß, dass es sowieso niemals passieren wird? aber manchmal erwisch ich mich trotzdem dabei, wie ich mir wieder Hoffnungen mache. Meistens passiert das bei unseren Umarmungen, von denen es nicht wenige gibt, da ich, wie er meint, die besten Umarmungen auf der Welt gebe. Ich genieße sie sehr und jedes mal ist es Harry, der sich als erstes löst, was mein Herz immer wieder ein kleines bischen mehr brechen lässt. Ich kann nicht leugnen, dass es mir so gut geht, wie es mir noch vor einem Jahr, wo ich mir eingestanden hatte, dass ich in Harry verliebt bin, aber besonders schlechter geht es mir auch nicht, da ich mir halt nicht zu viele Hoffnungen mache. 
"Was ist los, Niall?", riss mich Louis aus meinen Gedanken. "Nichts!", gab ich schnell zurück. "Das kannst du mir nicht erzählen! Wenn nichts los währe, würdest du auch dein Lächeln nicht von einer Sekunde auf die andere einfach so verlieren!", hielt er dagegen. "Es...", setzte ich an doch stoppte wieder. Louis konnte ich jetzt nicht mehr erzählen, dass alles in Ordnung ist, aber musste ich ihm deswegen gleich sagen, dass es wegen Harry war? Das konnte ich nicht! Dann müsste ich ihm alles erzählen! Und das war das, wovor ich mich immer fürchtete! Ich wollte es den Jungs nicht sagen, weil ich Angst hatte, dass sie mich dann abstoßend finden würden und nichts mehr mit mir zutun haben wollten und ich schließlich die Band verlassen musste. Ich weiß, dass das alles auch nicht so kommen muss, aber ich hab halt Angst davor und meine Gedanken lassen sich auch nicht einfach so abschalten! Was ich aber manchmal richtig gut fände! Das würde mir so einige Probleme abnehmen! Zum Beispiel dieses hier! 
"Wenn du nicht drüber reden willst, dann musst du das auch nicht! Aber ich möchte, dass du weißt, dass ich und die anderen Jungs immer ein offenes Ohr für dich haben! Und wenn es dir alles zu viel wird, dann zöger keine Sekunde und komm zu mir oder einem der anderen! Egal wie spät es ist!", sprach Louis und riss mich nun schon zum zweiten mal aus meinen Gedanken. "Danke, BooBear!", bedankte ich mich. "Ihr sollt mich nicht BooBear nennen! Das darf nur meine Mum!", schrie Lou halb, während er mich über seine Schulter warf und Richtung Wasser schritt. "Lou? Was wird das?", fragte ich verunsichert. "Ich werde dich jetzt ein bischen nass machen!", lachte er und ich wusste, dass sich auf seinen Lippen ein breites Grinsen gebildet hatte. "Lou! Bitte nicht!", bettelte ich verzweifelt. "Tja, da hat wohl jemand pech gehabt!", mit diesen Worten lies er mich ins Wasser fallen. Ich war nicht darauf vorbereitet und er war schon ein Stück ins Wasser spaziert, so dass sich mein Kopf unter Wasser wieder fand. Blitzschnell kniff ich meine Augen zu undschlug wild um mich. Ich zappelte mit beinen und Armen. Die Panik machte sich in mir breit und ich ruderte mit meinen Armen, bis ich wieder an der Wasseroberfläche ankam. Ich schnappte nach Luft, denn ich hatte vorher keine Zeit gehabt, um Luft zu holen. "Spinnst du, Lou? Du weißt ganz genau, dass Niall Panik kriegt, wenn er mit dem Kopf unter Wasser ist!", nahm ich Harry schreiend wahr. Er kam mit schnellen Schritten auf uns zu und ich konnte nicht anders, als mir wieder Hoffnungen zu machen. Doch genauso schnell, wie sie gekommen waren, trieb ich sie mir auch schon wieder aus. Harry war inzwischen bei uns angekommen und meckerte Louis an, der ein schuldbewusstes Gesicht machte. Ich bekam das, was Harry sagte, gar nicht richtig mit, denn ich war vie zu sehr damit beschäftigt seinen nackten Oberkörper anzustarren. Er war so trainiert und seine Tattoos störten micht nicht im geringsten. Ich fand sie sexy! Sie machten aus dem sonst so sanft aussehenden Harry einen kleinen Badboy. Ich liebte es, dass er ein Mensch war, der sich immer um seine Mitmenschen kümmerte und ihnen half, wenn sie Hilfe brauchen und gleichzeitig ein Typ ist, der gar nicht danach aussieht. Seine Tattoos lassen ihn härter wirken. Und genau das ist das, was mich an ihm fasziniert. Er ist ein Mensch, den man gut kennen muss, um ihn zu verstehen und man darf keine Vorurteile haben. 
"Findest du das etwa witzig,Lou?", fragt Harry sauer. Ich löse meinen Blick langsam von Harry und blicke in Louis' Gesicht, auf dem sich ein kleines Lächeln breit gemacht hat. Er guckt mir in die Augen und seine Lächeln wird noch breiter. Er hat doch nicht... Nein... Das kann nicht sein! Wie denn auch! Hat er mich die ganze Zeit über beobachtet? Kann es sein, dass ich Harry zu lange angestarrt habe? Hat er es mitnekommen? Weiß er es? Kann er es sich denken? Das darf nicht sein! Was hält er denn jetzt von mir? Findet er mich abstoßend? Aber warum sollte er denn dann lächeln? Das darf einfach nicht wahr sein! Ich hab dich sonst auch immer aufgepasst! Warum kann ich mich nicht eine einziges mal zusammenreißen? Weil du verdammt nochmal in Harry verliebt bist und du ihn nicht so oft oben ohne und nass siehst! Mein inneres Ich hat nicht gerade unrecht. Ich bin in Harry fucking Styles verliebt und ich gaffe ihn eigentlich immer so an, wenn ich ihn oben ohne sehe, was ich deswegen auch meistens zu vermeiden versuche. Die Panik in meinem Kopf wird immer größer und ich halte es einfach nicht mehr aus. Meine Beine reagieren und tragen mich so schnell es geht zurück zum Strand. Ich höre, wie Harry mir hinterher ruft, doch ich renne einfach weiter. Ich renne auf Leo zu, welcher sofort aufsteht, als er mich erblickt. Vor ihm bleib ich abprput stehen und sage nur schnell: "Ich muss sofort wieder zum Hotel zurück!" Dann renne ich auch schon weiter. Ich höre die schnellen Schritte Leo's hinter mir. Aber da sind noch welche. Ich habe keine Zeit adrüber nachzudenken. Ich will einfach ins Hotel zurück und alleine sein. Ich will mich unter die Dusche stellen und mich dann ins weiche Bett kuscheln und von dort aus Fernsehen gucken. Ich will mir irgendeinen traurigen Film angucken. Ich will wissen, dass ich nicht der einzige Mensch auf der Welt bin, den das Schicksal so hasst. 
In der Hotelloby angekommen gehe ich zur Rezeption und bitte um meinen Schlüssel, da man ihn abgeben muss, bevor man das Hotel verlässt. Er wird mir gegeben und ich renne zu den Treppen. Mir werden ein paar komische Blicke zugeworfen, aber die stören mich wenig. Der Aufzug dauert mir zulange, weswegen ich die Treppen hochhetze und schon nach kurzer Zeit vor meinem Hotelzimmer zum stehen komme. Meine Hände zittern und machen mir es somit schwieriger die Tür zu öffnen. Bevor ich den Schlüssel im Schloss umdrehen kann, wird eine Hand, die nicht Leo gehört, auf meine gelegt. "Warum bist du abgehauen?", fragt Louis, der genauso aus der Puste ist, wie ich. Ich schiebe seine Hand einfach von meiner und drehe den Schlüssel um. Ohne auf ihn zu achten betrete ich das Zimmer und will die Tür schließen, als sein Fuß sich zwischen dem Türrahmen und der Tür wiederfindet. Ich stöhne genervt und lass es einfach sein. Er wird eh keine Ruhe geben und wenn ich das Gespräch schon jetzt über mich ergehen lassen kann, wenn die anderen Jungs nicht dabei sind. Ich gehe weiter in mein Zimmer und lass mich auf die Couch fallen. "Also?", fragt Louis mit hochgezogenen Augenbrauen. "Was?", frage ich.  Ich will es trotzdem noch weiter rauszögern. "Das weißt du!" Ich schweige für ein paar Minuten und überlege, was ich sagen soll. Wie soll ich einem meiner besten Freunde bitte erklären, dass ich in einen meiner besten Freunde verliebt bin und das schon richtig lange? Vor allem, wenn er denkt, dass ich Hetero bin? "OKay... Ich hab dich gerade beobachtet, wie du die agnze Zeit Harry angeguckt hast... und das sehr verliebt! Du hast ihn so angeguckt, wie Liam Sophia und Zayn Perrie anguckt! Und so wie mich Eleanor anguckt! Du bist verliebt in ihn! Warum sagst du denn nichts?", fragt er etwas verwirrt aber auch ein bischen.... froh?!? "I...Ich...Wie soll man seinen besten Freunden, sagen, dass man in einen von ihnen verliebt ist? Wie soll man ihnen sagen, dass man nicht Hetero, sondern Bi ist? Wie soll das gehen? Das ist echt nicht leicht, sich dazu zu überwinden!", platzt es auf einmal aus mir raus. "Hast du deswegen vorhin aufeinmal so nachdenkich geschaut? Hast du dir gewünscht, dass ich Harry wäre?", fragt er vorsichtig. Meine Wangen färben sich leicht rötlich und ich schaue beschämt auf den Boden. "Hey... dafür musst du dich doch nicht schämen! Ich finde es cool, dass einer meiner besten Freunde Bi ist! Das heißt nämlich, dass er nicht normal ist! Und normal sein ist bekanntlich langweilig!", muntert Lou mich auf. "Danke", flüster ich leise. "Dafür doch nicht! Und es tut mir leid wegen gerade eben! Ich hab nicht nachgedacht! Verzeihst du mir?", fragte er. Ich hob mein Gesicht und schaute in Louis'. "Klar! Dir doch immer!"

After 1 Year (Narry Storan Ff)Onde histórias criam vida. Descubra agora