"Guten Morgen allesamt," Sie richtete ihren Blick zu mir, "Dieser Bursche wird ab heute unseren Alltag bereichern, stell dich doch einfach vor." Sie warf mir ein Lächeln zu, was darauf hinweisen lies, dass sie auf irgendeine Rückmeldung meinerseits wartete.

"N-na gut," Der Ansatz geling mir schonmal perfekt, gestottert und hilflos, "Ich heiße Park Jimin und bin 15 Jahre alt." Mehr brachte ich nicht hervor und verbeugte mich knapp vor meinen neuen Mitschülern. Ich konnte nur darauf hoffen, dass sie es verstanden hatten, denn vor lauter Nervosität presste ich die Worte nur so heraus und sprach schneller als ein Wasserfall floss.
"Such dir doch einen Platz aus, nur meide den blonden Jungen dort hinten."

Während ihrer Worte war ich schon in die Tischreihen gelaufen und musste mich nun entscheiden, zwischen einem leeren Tisch und einem Platz mit dem gerade genannten.
"B-bitte was?"
Überrascht, fast erschrocken guckte ich bei ihren Worten den blonden Jungen an, der mich keines Blickes würdigte. Niemand saß neben ihm, auch niemand sah ihn an. Er stützte seinen Kopf auf seiner Handfläche ab und trug eine Beanie. Seine Haare waren gefärbt und an seinen Ohren hingen kleine Ohrringe, obwohl beides hier an der Schule verboten war.

"Wenn die Miss schon einmal in ihrem Leben etwas richtig sagt, solltest du diese Aussage ernst nehmen."

Die Lehrerin zuckte bei seinen scharfen Worten regelrecht zusammen. Seine Stimme durchschnitt ein Band, welches ein gefährlich dichtes Schweigen verursachte.
Kurzerhand entschloss ich mich für den freien Platz weiter weg von ihm und sank in mir zusammen. Ich schluckte, meine Erwartungen an diesen Tag waren zerstört. Was hatte ich getan, dass er mir so entgegen kam? Und was hatte er getan, dass selbst die Lehrerin unter seiner Stimme zuckte?
"Muttersöhnchen."
Kam es dann noch trocken über seine rauen Lippen.

Den Rest der Doppelstunde starrte ich verbissen zur Tafel und traute mich weder nach links, in das Gesicht des blonden Schülers zu gucken, noch irgendjemanden anzugucken, da mir die ganze Sache relativ peinlich war. Ich hatte erwartet, dass man mich warm in Empfang nahm und ich schnell Freunde fand, doch davon konnte ich jetzt absehen.

In der Pause wollte ich mich mit Hoseok in der Mensa treffen. Also stand ich auf, trat jedoch schnell zurück, als sich der Blonde zuerst einen Weg zwischen den Tischen bahnte. Schon jetzt hatte ich den größten Respekt vor ihm und mir kam die Frage auf, wie ich das ganze hier überleben sollte, wenn ich schon am Anfang jemanden von seiner Sorte neben mir sitzen hatte.
Danach steuerte ich nach langem Suchen auf Hobie und die großen Flügeltüren zu.

"Na? Wie ist es meinem kleinen Bruder so ergangen?" Lachte er mir entgegen und erwartete mit diesem Tonfall eine positive Antwort.
"Anders, als ich gedacht hatte." Gab ich knapp zurück und wischte meine von Nervosität feuchten Hände an meiner Hose ab. Ich schaute mich um, erblickte unter den umherirrenden Schülern nicht den blonden. Ich muss bedauernswert ausgesehen haben, denn Hoseoks Tonfall änderte sich direkt. "Warum? Ist etwas passiert oder bist du unzufrieden? Wir können es Vater sa-"

"Nein, lass doch Vater aus dem Spiel," unterbrach ich ihn, "Es ist nur ein komischer Typ in meiner Klasse."
Mein Blick wanderte zum Boden und zum Ende hin nuschelte ich immer mehr. Ich hatte nicht oft Probleme, auch, weil vieles direkt über meinen Vater ging, der alles in meinem Leben regelte.

"Erzähl mir bitte davon. Ich hab mich gleich mit welchen aus meiner Klasse angefreundet, ist es okay, wenn du sie kennenlernst und wir mit ihnen essen?"
"Klar." Ja, das war mein Bruder. Es fiel ihm leicht Kontakte zu knüpfen und neue Freunde zu gewinnen. Seine lustige Art überzeugte so gut wie jeden. Im Vergleich zu ihm war ich eher schüchtern. Ich konnte Menschen und Situationen total schlecht einschätzen, sodass ich oft die falschen Dinge sagte und tat.

Hoseok führte mich zu einem Tisch, an dem zwei Personen saßen.
"Leute, dass ist mein kleiner Bruder Jimin. Jimin, das sind Namjoon,"
"Hi Jimin, schön, dich kennen zulernen!" Er sah nett aus und sein Lächeln besänftigte mein pochendes Herz etwas,
"Und Jin."
"Na?" Auch er lächelte freundlich und gab mir ein gutes Gefühl.
Ich warf ihnen ein ehrliches Lächeln zu: "Freut mich."
Mein Bruder und ich setzten uns hin, als zwei Jungen meines Alters angerannt kamen.

"Woah, tut uns leid. Der Alte hat uns noch dazu verdonnert den Boden zu fegen." Sagte der größere, braunhaarige außer Atem.
Hinter ihm entgegnete der kleinere, schwarzhaarige: "Na, wenn du so einen Papierkugel-Krieg auslöst, bist du es selber Schuld!"
"Also-" Er wurde von Namjoon unterbrochen: "Stellt euch doch stattdessen vor."
Erst jetzt nahmen die beiden uns wahr.
"Ahh, neue Gesichter!" Der größere Lächelte, wobei sich seine Mundwinkel nicht wie sonst hoben, ich konnte es nicht beschreiben, es war einfach besonders.
"Ich bin Taehyung! Wenn wir uns besser kennen, kannst du mich aber auch einfach nur Tae nennen." Er klopfte mir stark auf den Rücken und zwinkerte mir zu. Seine tiefe Stimme war noch etwas, was mir auffiel.
"Ich bin Jungkook." Lächelte der andere und gab meinem Bruder die Hand, um einen begrüßenden Handschlag auszuführen.

Beide setzen sich zu uns und Jin startete die Konversation, während Taehyung und Jungkook ihr Essen rausholten.
"Und Jimin, wie war bis jetzt dein Tag?" Jins Stimme und in der Art wie er mit mir sprach, erinnerten mich an eine fürsorgliche Mutter.
"Ganz okey, denke ich." Entgegnete ich zögerlich und lächelte. Ich knetete meine Hände auf der hölzernen Tischplatte.
"Sei doch nicht so, eben hast du mir noch etwas ganz anderes erzählt! Welchen komischen Typ meintest du denn?" Hoseok machte diese Situation nicht einfach. Ich wollte nicht großkotzig über meine Probleme klagen, sondern mich einfach unters Volk mischen und mehr über seine Freunde erfahren.

"Bestimmt meint er Min Yoongi."
Rief Taehyung mit vollem Mund.
"Min Yoon-wer?" Fragte ich vorsichtig nach, denn durch den Reis in seinem Mund, hatte ich nur die Hälfte verstanden.

"Er meint Min Yoongi. Warte.. Siehst du den blonden Typen da vorne? Das ist er." Namjoon zeigte über seinen Rücken auf einen leeren Tisch an dem nur eine Person saß. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken als ich ihn erkannte.

Es war er, von heute Morgen.
Bei ihm saß kein anderer, selbst an den Tischen um ihn herum, rückte man weit genug von ihm weg.
"Halt dich von ihm fern!"
Versicherte mir Jin und sein Blick glich abermals einer tadelnden Mutter.
"W-was hat er denn-"
"Ist egal. Das weiß eh niemand so genau,"

Taehyung verschluckte sich aufgrund der Worte, die Namjoon wählte,
"Also bleib von ihm fern. Wenn du mit uns abhängst, wirst du das sowieso."
Namjoon lächelte mir entgegen, doch ich konnte nur abgehackt nicken. Meine Vermutungen hatten sich mehr oder weniger bewahrheitet. Niemand wollte sich mit diesem Jungen abgeben.
"Oh man, ihr verstört ihn ja total.
Hey, mach dir keine Sorgen. Er lässt dich in Ruhe, wenn du ihn auch in Ruhe lässt." Jungkook versuchte mit seinem Blick den meinen einzufangen, was ihm gelang. Nun nickte ich selbstbewusster.
Und es klingelte zu nächsten Stunde.
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Ayoo~ *kriecht aus ecke*
Das ist meine erste Fanfiction hier so please don't judge me ._.
Ich hoffe trotzdem, dass es einigen gefallen wird :3
Ich hoffe überhaupt, dass das irgendjemand lesen wird..
Ich freu mich über jeden Kommentar und alles drum und dran und bin sehr offen für Kritik, so don't be shy and talk to me~
Bis zum nächsten mal hehe<3

「 socialphobia 」 - yoonminWhere stories live. Discover now