Sugawara Kōshi | More than friends

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Es war Winter. Das bemerkte ich daran, dass die Sonne bereits untergegangen war und es grade einmal 18:30 Uhr war. Ich, als Managerin des Volleyball-Clubs musste natürlich immer bei dem Training dabei sein, was mir eigentlich auch nichts ausmachte. Ganz im Gegenteil, es machte mir unglaublich viel Spaß und brachte mir Freude, dem Karasuno-Volleyball-Team beim Training zuzusehen und ihnen eine Hilfe zu sein. "Hey, (V/N)!", hörte ich plötzlich jemanden sagen. Ich zuckte zusammen und drehte mich um. Direkt hinter mir stand Suga, der mir mit seinem perfekten Lächeln zulächelte. Ich lächelte zurück, bemerkte jedoch, dass ich rot wurde. Ich versuchte es irgendwie zu unterdrücken, was allerdings eher weniger klappte. Suga war schon toll. Auch, wenn wir eher wenig miteinander machten und nicht mehr als Schulfreunde waren, wusste ich, dass er ein guter Mensch war. Schon viel zu oft habe ich darüber nachgedacht ihm näher zu kommen, doch für sowas war ich nicht geschaffen. Vermutlich hatte er auch schon jemand anderes im Blick, was mich immer wieder traurig machte. Ich schaute ihn erst verwundert an, antwortete ihm jedoch nach einer Weile mit einem kurzen, leisen 'Hey'. In diesem Moment hätte ich mich selbst schlagen können. Er hatte den "ersten Schritt" gewagt und ich musste mit einer total abweisenden Antwort ankommen! Mann! "Ist alles in Ordnung? Ich wollte dich nicht stören.", Suga sah besorgt aus. Ich dachte genau nach, denn ich wollte nicht wieder so abweisend klingen. "Nein, e-es tut mir Leid, dass ich grade eben so bissig war, wirklich. Was gibt's?", fragte ich ihn, freundlich mit einem Lächeln. "(V/N), du wohnst ja ein Stückchen weiter weg von der Schule, nicht?" Ich nickte ihm zu. "Und da dachte ich mir, dass ich dich nach Hause begleiten könnte. Ich wohne ja nur ein paar Straßen weiter und ich könnte es mir nicht verzeihen, wenn unserer Managerin etwas zustoßen würde."
In diesem Moment blieb meine Welt für einen Augenblick stehen. Das konnte einfach nicht wahr sein! Er machte sich Sorgen um mich, und in diesem Moment war es mir auch egal, ob die Sorgen davon kamen, dass ich die Managerin war oder weil er mich als Freund ansah. Zuerst wusste ich gar nicht, wie ich darauf reagieren sollte, aber wahrscheinlich konnte man mir die Freude ansehen, so glücklich, wie ich war. Vielleicht auch nicht, da es schon ziemlich dunkel war und kein Licht in der Nähe brannte.
Von diesem Tag an brachte mich Suga jeden Tag, nach dem Training, nach Hause. Die Zeit verging wie im Flug und ehe ich mich versah war es schon wieder Frühling. Die Tage wurden bereits länger aber Suga bestand dennoch darauf, mit nach Hause zu bringen. Im Laufe der Zeit hatten wir uns natürlich besser kennengelernt und Nummern hatten wir auch schon ausgetauscht. Dazu war ich nun noch mehr in ihn verliebt als zuvor. Die Zeit mit ihm genoss ich jede einzelne Sekunde.
Nun war es Mai und Suga und ich liefen wieder gemeinsam nach Hause. "(V/N), ich...hm, wie soll ich das nur ausdrücken..? Also, ich fände es schön, wenn wir mal am Wochenende irgendwas zusammen machen wollen? Es gibt da ja dieses eine, neue Café, da soll der Kuchen sehr gut sein...ich bezahle auch...", sagte mir Suga plötzlich. Ich erlebte ihn zum ersten Mal richtig nervös, was zwar merkwürdig aber dennoch unglaublich süß war. Ich musste nicht lange über die Antwort nachdenken: "Ja, gerne." Ich antwortete ihm mit einem Lächeln. "Puh, das freut mich aber! Ich wollte nämlich, dass wir mehr als nur Schulfreunde sind, verstehst du?", Suga wurde verlegen. Er schaute in den Himmel doch ich erkannte immer noch seine roten Wangen. Ich lachte und ohne groß nachzudenken antwortete ich Suga: "Sind wir das nicht schon?" Jetzt wurde ich verlegen und ich schaute zu Boden. "Hm...stimmt haha!", sagte Suga, als wolle er mich beruhigen oder dergleichen. Dann herrschte eine Weile Stille. Peinliche Stille. Als wir dann vor meiner Haustür ankamen brach ich die Stille: "Suga, dann am Samstag um 14 Uhr vor dem Café?" Er nickte wild und setzte ein breites Lächeln auf: "Ja, bis dann."

Zeitsprung

Jede einzelne Sekunde schaute ich auf meine Armbanduhr. 13:55 Uhr...gleich war es 14 Uhr, dann müsste Suga beim Café sein. Mein Herz klopfte schon wie wild und jede Sekunde wurde ich nervöser. In meinem Bauch drehte sich alles, es war wie eine Organ-Party, die sich nicht abschalten ließ. Ich machte mich noch einmal zurecht, ich hatte mir nämlich extra ein Kleid angezogen. Und meine Haare waren zu einer schönen Frisur gestylt worden. Ich hatte mir eine menge Mühe gegeben, so viel wie noch nie zuvor. "Du siehst in Ordnung aus, keine Bange.", hörte ich plötzlich Suga sagen, der genau vor mir stand. Ich rötete an und versuchte ein Lächeln auf meine Lippen zu bringen, ohne großen Erfolg. "Haha, ist schon okay, ich weiß ja, wie du mit Komplimenten umgehen kannst. Du siehst toll aus!", sagte Suga mit einem Grinsen auf dem Gesicht. Ich brauchte ein bisschen Zeit, um zu verstehen, dass Suga das extra machte. Suga neckte mich.
Als wir im Café saßen redeten wir die meiste Zeit. Danach liefen wir noch ein bisschen in der Gegend herum und guckten uns die Stadt genauer an. Nach einer Weile kamen wir in einem kleinen Park an, der so gut wie leer war. Dort ließen wir uns auf einer Bank nieder und unterhielten uns noch eine Weile. Ich war einfach nur so unglaublich in diesen Jungen verliebt, ich konnte es nicht einmal richtig beschreiben. Einfach alles an ihm ließ mich dahinschmelzen. "(V/N), du weißt, dass das mit dem Kompliment vorhin ernst gemeint war oder?", fragte mich Suga plötzlich. Ich stotterte irgendwelche laute aus meinem Mund und lief rot an, bis ich ihm ein 'Nein' sagen konnte. Suga lachte, näherte sich mir und nahm mich in den Arm. "(V/N)! Du bist ja ganz kalt! Nicht, dass du noch krank wirst!", sagte er laut. Bei dieser Sache hatte er recht. Mir war wirklich kalt. Einige Zeit später bemerkte Suga wieder etwas: "Ach du- es ist ja schon total spät, ich bringe dich nach Hause. Deine Eltern machen sich bestimmt schon sorgen." Er hatte wieder einmal Recht.
Als wir vor meiner Haustür standen verabschiedeten wir uns. Der Abschied fiel mir schwer und Suga anscheinend auch, denn er zog mich zu sich zurück und umarmte mich wieder. "Du bist ja immer noch ganz kalt.", flüsterte er mir in mein Ohr. Ich schwieg zuerst eine Weile, da ich nicht wusste, was ich hätte sagen sollen. Als mir dann was einfiel und grade meinen Kopf anhob geschah es: Suga's Lippen waren auf meinen. Er hatte mich fest im Arm und drückte sanft seine Lippen auf meine. Ich erwiderte den Kuss. Das war auch das beste, was ich in diesem Moment hätte tun können. Es fühlte sich auch richtig an. Die Schmetterlinge in meinem Bauch tanzten wie wild und das Blut durchströmte meinen Körper. Als wir unsere Lippen wieder lösten flüsterte Suga noch etwas: "Mir wurde mal erzählt, dass ein Kuss mit der Person, die man liebt, den Körper wärmen soll." Ich schaute ihn überrascht an, aber man sah mir an, dass ich schrecklich in ihn verliebt war. Er lockerte seinen Griff und entfernte sich von der Haustür. Zum Abschied winkte er mir noch zu und schrie laut: "Also, mir ist grade sehr warm geworden!"

Am nächsten Tag wartete ich geduldig vor Suga's Klassenraum. Als er dann endlich da war, winkte ich ihn zu mir rüber. "Suga, ich hab dich echt gern...nein, ich liebe dich. Möchtest du vielleicht mehr als nur Freundschaft? Also, ich meine, willst du mit mir...zu...zusammen sein?", fragte ich ihn mit rotem Gesicht. Er lachte. "Sind wir das nicht schon?"

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Das war's mal wieder!
Zuerst wünsche ich euch nachträglich ein frohes neues Jahr und frohe Weihnachten. :)
Sorry, dass die Story erst so spät kommt :-(
Ich hoffe, sie hat euch trotzdem gefallen.
- Yumi

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Haikyuu x Reader (German/Deutsch)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt