2.Kapitel

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*Kostas*

Wenn man Schauspieler ist, dann liest man Drehbücher, und wenn man guter Schauspieler ist, dann liest man viele davon. Nun, sagen wir, ich war ein ganz guter Schauspieler, und dementsprechend hatte ich schon recht viele Drehbücher gelesen, aber noch keines, dass so war. So spannend, ergreifend, interessant und dabei noch so... unklischeehaft. Unkonventionell. Nicht so kitschig, und nicht so vorrausschauend. Es gefiel mir sehr gut.

Lächelnd schaute ich auf, und der Direktor sah mich interessiert an, als wolle er meine Meinung hören, was er vermutlich auch wollte; ich nickte also, und lächelte dabei weiter, mein Blick husche zu dem Spiegel, der hinter dem Direktor hing, und automatisch fragte ich mich, warum man ihn dort hingehangen hatte. Was suchte ein Spiegel in so einem Raum, in dem man Schauspielern Drehbücher unterbreitet? Aber war auch völlig unerheblich in diesem Moment.

" Also, Herr Weiß, was sagen sie?", fragte mich der Direktor des Filmes, und ich sah ihm seine Anspannung merklich an, die aufrechte Haltung, der umherhuschende Blick- er erinnerte mich ein wenig an mich, nach meinem ersten Vorstellungsgespräch bei einem Film. Sicher war das sein erster, da konnte man schon mal angespannt sein.

" Ich muss sagen, die Autoren haben hierbei einen sehr guten Job gemacht.", sagte ich. Nur nicht zu schnell zeigen, wie sehr mich das Drehbuch interessiert, sonst bin ich zu leichte Beute, "Und, auch von der Art.", fügte ich hinzu, und sah den Direktor vor mir noch einmal genauer an. Er sah tatsächlich noch sehr aus, wie ein Neuling, weshalb mein Inneres schließlich nachgab; im Prinzip war ich vermutlich einfach wirklich zu nett, wie mich die Medien neuerdings immer darstellten. Kostas Dennis Weiß, der nette Typ von nebenan; auf ewig im Schatten seines Konkurrenten Mariks, wenn man den Klatschblättern glaubte.
"Können wir... Also, wir hätten sie wirklich sehr gerne bei diesem Film dabei, Herr Weis. Sie würden sehr gut auf die Rolle des zweiten Hauptcharakters passen; auch Herr Melzer hat schon gesagt, er hätte sie gerne an Bord...", redete der Direktor weiter, und ich grinste ein wenig in mich hinein. Na, schön reden konnte der Direktor immerhin schon, das hörte man doch als Schauspieler immer sehr gerne, "Und natürlich wäre es für sie auch von Vorteil, in so einer großen Produktion dabei zu sein", schloss der Direktor nun ab, und ich lächelte wieder.

In der Tat, so eine Produktion wäre schon mal etwas schönes, und so ein Angebot bekam auch ich nicht alle Tage, da wollte ich nicht so sein. Natürlich hätte ich auch ablehnen können, aber im schlimmsten Falle wäre dann vermutlich Marik ausgesucht worden, und dann würde ich nicht mehr in die Presse schauen wollen; es war nicht so, dass ich den Typen nicht mochte, dazu kannte ich ihn nicht gut genug, aber wir waren nunmal beide gerade ein Topthema der Presse, und wurden folglich auch oft- und nicht mal dumm- gegeneinander ausgespielt. Nicht besonders toll; und die Klatschgespräche waren meistens auch nicht zu meinem Vorteil, als "der Brave". Marik hingegen, der war vermutlich um einiges beliebter; es war ein ewiger Machtkampf.
Ich seufzte leise in mich hinein, bevor ich wieder ein Lächeln an den Tag brachte.

"Sie dürfen mit mir rechnen.", sagte ich, und der Direktor begann zu lächeln, nickte, und erklärte mir einige Einzelheiten. Nur zu meinem Co-Darsteller wollte er sich noch nicht verlauten lassen, nur dass es ein Junge sein würde, mit dem ich noch nicht zusammen gearbeitet hatte, so viel wusste ich; auch wusste ich, dass das wohl nicht so ganz einfach werden dürfte, mit manchen Szenen, doch davor hatte ich, ehrlich gesagt, nicht so viel Angst, also nickte ich einfach nur brav und wartete geduldig darauf, endlich gehen zu dürfen, wollte ich doch meiner besten Freundin sofort von diesen Neuigkeiten erzählen.
Schließlich durfte ich dann doch gehen- endlich; ich meinte, ich liebte meinen Beruf, und würde nie etwas anderes machen wollen, doch Erzählungen langweilten selbst mich nach einer Zeit. Also, ab auf den Weg nach Hause, und hoffen, dass die Presse nicht zu schnell Wind davon bekam. Auf noch einen inszenierten Streit mir Marik hatte ich keine Lust.

Hallo!
Hier melde ich mich jetzt, ich bin die Hazy, für alle, die mich noch nicht kennen, und schreibe hier den lieben Kostaskind. 
Jaa.... eigentlich hatten ich und Phara ausgemacht, dass wir immer Samstags veröffentlichen, also ist hier das Kapitel. Freut euch.
,Kommentare sind ein Balsam für die Seele.
- Hazellyn.

Und... Action!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt