7.

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Anthony blickt mich an. Verzweifelt.

,,Was?" Frage ich.

,,Nichts... Es ist nur Evan."

Ich verdrehe meine Augen merklich.
,,Evan, Evan, Evan! Lass' dir nicht von ihm sagen!"

,,Bist du bekloppt?"

,,Gut möglich. Das ich bei meiner letzten Entführung zu viel auf den Kopf bekommen habe, oder mein Verstand aus meinem Hirn verschwunden ist."
Anthonys Augen starren mich an.

,,Du bist die Entführte."

,,Welche nichts zu sagen hat."

,,Was?!"
Ich blicke hoch. ,,Gehöre mir..." Murmel ich leise.

,,Hailey! Was redest du da?!"

,,Versuche nicht um Hilfe zu rufen..."

,,Leg' dich mal hin." Anthony greift mich an den Schultern. Er will mich zum Bett führen.
Ich greife Anthony in den Nacken, wo ich grade so rankomme. Spiele mit seinen Haaren am Ansatz.
,,Hailey?" Fragt er.

,,Was hat Evan dir gesagt?"

,,Ich... eh-" Er unterbricht sich selbst.
,,- ich sag dir das nicht!" Meine Hand legt er zurück an meinen Körper.

,,Anthony."

Er schüttelt den Kopf.
Laut knallt es an der Tür.
Anthony reißt seine Augen auf, drängt mich zur Wand. Seine Lippen finden sich auf meinen wieder. Und ihr verfalle ihm wieder.
Meine Beine schlinge ich sogar um ihn, dass er sie hält.

,,Anthony, denk' daran das sie einen Seelenverwanden hat." Evans Stimme bohrt sich in mein Ohr. Sie verpasst einen Schauer auf meiner Haut.

Anthony hebt mich hoch und lässt mich sanft auf dem Bett ab. Evan verschwindet aus dem Raum und schließt ihn ab. Obwohl Evan den Raum verlassen hat, macht Anthony weiter. Seine Lippen berühren immer wieder meine.

,,Anthony! Lass es!"

Anthony schreckt zurück.
,,Was ist los?"

,,Ich will das nicht."

,,Das hast du nicht zu entscheiden..."

Mir stockt kurz der Atem. ,,Ich wusste es... du tust auf nett um mich zu knacken."

Anthony hockt sich vor mich.
,,Nein. Denke nicht so über mich. Ich bin nett... Wirklich. Nur Evan sagte mir, dass ich mich an dich ran machen soll. Er weiss, dass du vergeben bist, er will euch gezielt trennen."

,,Und du machst mit."

,,Er hat das sagen. Und du tust so, als würdest du mich schon Wochen kennen."

,,Mag absurd klingen, aber du erinnerst mich an jemanden... Kann ich deinen Nachnamen wissen?"

Er schüttelt hektisch seinen Kopf.
,,Nein."

Sam:

Harold und Samantha sind hektisch.
,,Wo kann sie sein?" Fragt Harold.

,,Es wäre zu leicht, würde Evan sie wieder dahin verschleppen, wo die erste Entführung war. Zu leicht." Sage ich leise.

Harold haut auf den Tisch an welchem ich sitze. ,,Hat das auch nur ansatzweise was mit dir zu tun, hätte ich dich niemals weiter an meine Tochter rangelassen, und hätte dich auch nie in sie gehen lassen! Oder dich überhaupt in mein Herz geschlossen!"

Ich blicke ihn mit großen Augen an.
,,Ich hab damit nichts zu tun! I-Ich selbst will doch auch nur das Beste für Hailey!" Sage ich panisch.

Samantha packt ihrem Ehemann sanft an die Schulter und Harolds Blick lockert sich.
So eine schöne und vertraute Bindung zwischen den Beiden.
,,Glaube ihm Harold. Er hat immer nur das Beste für Hailey getan. Hat nie ihrem Willen widersprochen." Redet Samantha beruhigend auf ihn ein.

,,Ist okay." Harold streift seine Hand von dem Tisch und geht die Treppe hoch.

Samantha blickt ihm nach. Als man eine Tür zufallen hört, beginnt sie zu sprechen.
,,Entschuldige das Verhalten von ihm."

,,Alles okay."

,,Er ist nur... naja sehr schnell reizbar seitdem Hailey ein Jahr bei euch war. Deprimiert war er dazu auch noch, da die Polizei nie was über sie herausfand. Und ich hatte Angst in meine alte Schiene zu rücken, bis wir beide zusammengekauert auf dem Bett sitzen würden. Ehe Josh hier anrief und sagte sie wäre frei." Sie lächelt zu Boden.
Sie ist sehr bescheiden. Außerdem, ich würde jetzt nicht grade gebrechlich sagen, aber sie ist schon sehr dünn. Was mit ihrer schwierigen Phase zusammenhängt denke ich.

,,Wie kamst du mit Josh aus?" Sie setzt sich gegenüber von mir.

Mit einem Gesichtsausdruck der eher Verwirrt ist, schaue ich sie an.
,,Was ist?"

,,Machst du dir keine Sorgen um Hailey?!"

,,Doch. Sogar sehr. Aber mit einem wütenden Kopf und Hass kann man schlecht einen Plan aushecken. Es würden nur Zweifel aufkommen. Also bin ich lieber jetzt hasserfüllt und morgen wird es weniger sein, und man hat dann für alles einen klaren Kopf. So, versuche ich grade mich mit einem tollen jungen Mann zu unterhalten." Sie lächelt mich an.

,,Naja... Wir konnten uns eher weniger leiden."

,,Wieso das?" Fragt sie tatsächlich überrascht.

,,Er wollte was von Hailey, ich auch. Er hatte sich meinem Mittäter angeschlossen, als Hailey und ich grade die Flucht in der Tasche hatten. Josh sagte ihr, dass er ihr weh tuen müsse... Und diverse andere Dinge..."

,,Warst du wirklich eifersüchtig?"

,,Ja. Was sonst..."

,,Das zeigt die Zuneigung zu ihr die du aufgebaut hast. Josh, sah ich zwar immer als Familienmitglied an, aber ich hätte mir nie erdenken können, ihn Schwiegersohn zu nennen. Genauso wenig wie ich mal einer der Entführer meiner Tochter in mein Herz schließe und ich gern habe." Sie nimmt meine Hände in ihre.
Samanthas sind wie gewohnt kalt.

,,Danke dir." Sage ich leise.

,,Nein, Sam. Ich danke dir." Sie steht auf und geht nach oben.

Ich nehme mein Handy raus, und gehe in den Garten.
Rapid tippe ich die Nummer von Evan.
Nach ein paar mal klingeln geht zu meiner Überraschung auch jemand dran.

,,Hier Anthony." Spricht eine tiefe Stimme.

,,Eh- Hallo. Mein Name ist Sam."

,,Du bist also der Typ von Hailey."

,,Gut möglich." Ich Zucke mit den Schultern, wobei er es ja garnicht sieht.

,,Sie hat deinen Namen gerufen-"

,,üblich wenn sie in Not ist." Beendete ich vergeblich den Satz.

,,Oh nein. Sie war nicht in Not. Sie hatte Spaß."

Ich runzel' meine Stirn.
,,In welchem Sinne Spaß?" Mein Herz rast.

,,Spaß mit mir."

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