Kampf...

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Jess pov.
Die Dolche schlugen aneinander, das Klirren drang in meine Ohren und wie immer hatte ich Recht behalten. Der Stress liess die Werwolfsseite in mir aktiver werden, ich wusste, dass meine Augen bereits leuchteten, doch bis auf eine grössere Wut und mehr Stärke, war da nichts, ich versuchte mich vollkommen unter Kontrolle zu behalten. Es war ein Tanz, der Kampf war nichts anderes als ein Tanz. Zwischen zwei Gegnern war er ein Tanz der Aggression, zwischen zwei, wie uns, etwas vollkommen anderes. Wir schwiegen und redeten nicht, doch dann passierte es. Ich drehte mich, schwang den Dolch und erwartete ein Klirren zu hören, doch nichts erklang. "Alec!" Erschrocken sah ich auf das Blut. Es war nicht schlimm, ein kleiner Schnitt an seinem Hals. "Es tut mir so leid." flüsterte ich, doch er winkte ab. "Ist nur ein kleiner Schnitt." murmelte er und wollte sich an die Wunde greifen, doch ich hielt seinen Arm auf. Ich roch das Blut und ich sah das leuchtende Rot. "Du verstehst nicht..." murmelte ich und sah auf das Blut wie hypnotisiert. Ich hatte schon lange kein Blut mehr getrunken und die Auswirkungen zeigten sich jetzt, es zog mich an. "Ich sollte gehen, Alec..." flüsterte ich und konnte einfach nicht meinen Blick vom Blut nehmen. Das Verlangen, das man sonst immer nur mit Verlangen nach Schokolade vergleichen konnte, hatte sich verstärkt, um das hundertfache. Es war wie wenn man auf Diet war, man wollte etwas so dringend. Ich brauchte es, wie die Luft zum atmen oder wie Alec in meinem Leben. Ich stolperte einen Schritt zurück. "Tut... tut mir leid, Alec!" flüsterte ich. Er schwieg und kam mir wieder näher. "Du solltest fern bleiben, Alec..." flüsterte ich, doch er kam immer näher, bis er so nahe vor mir stand, dass es keinen Platz mehr zwischen uns gab. Er setzte seine Hand an meine Hüfte und eine Sekunde später drängte er mich an die Wand und küsste mich. Er hätte sich von mir entfernen sollen, jetzt gab es kein zurück mehr, ich stieg mit ein. Ich begann leicht unter seinen Küssen zu grinsen, meine Hände griffen ans Gitter, dass den Kampfraum vom restlichen Trainingsraum abgrenzte und hielt mich so fest, dass ich für eine kurze Zeit genügend Kraft hatte, um meine Beine um ihn zu schwingen, dann liess ich das Gitter wieder los und benutzte meine Hände für etwas viel nützlicheres. Und von all diesen Gefühlen überrumpelt, die mich überkamen, liess ich alles andere los. Ich begann ihn zu küssen, bis ich schliesslich dort ankam, wo die Wunde war. Alles in mir wollte ihn, alles an ihm, auch sein Blut, aber ich konnte mich beherrschen und rückte ein wenig zurück. Er unterbrach alles sofort und sah mich fragend an. "Wenn wir weiter machen, dann besteht die Gefahr, dass ich... ich meine... dein Blut..." "Das ist keine Gefahr, kleine Werwölfin..." raunte er und wenige Sekunden später machte er weiter und ich wusste, was er damit gemeint hatte. Er hatte mir die Erlaubnis dafür gegeben, sein Blut zu trinken, aber ich wollte ihn nicht beissen, obwohl ich es so anstellen könnte, dass er so gut wie keine Schmerzen spüren würde, wollte ich es nicht, vor einer längeren Zeit hatte ich Alec als meinen persönlichen Blutbeutel bezeichnet, doch genau das war er nicht, ich würde ihn nicht beissen, niemals, das schwor ich mir selbst. Dennoch sprach nichts gegen das Blut, dass bereits seinen Hals hinunterfloss und so begnügte ich mich damit. Ich fuhr mit meiner Zunge langsam darüber, ich hatte nicht einmal mehr in Erinnerung, wie gut es war. Es war nicht einfach nur gut, es war das Beste. Er drückte meinen Kopf leicht nach oben und küsste mich, er fand es nicht abstossend, dass ich soeben sein Blut gekostet hatte, nicht einmal, dass noch immer ein wenig von seinem Blut an meinen Lippen war, er küsste mich trotzdem, als wäre das alles vollkommen normal. Langsam ging er zu Boden und da er mich nunmal trug, ging ich mit ihm. Er war oberhalb von mir und ich wusste bereits, wie das enden würde. "Izzy wird uns umbringen, weisst du noch? Die erste Regel lautet: Kein Sex im Trainingsraum." keuchte ich. Er begann leicht zu grinsen und fuhr mit seiner einen Hand unter mein Shirt. "Das ist mir im Moment vollkommen egal."

Hybrid (Alec Lightwood)Where stories live. Discover now