Kapitel 2

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Die Zeit verging langsam. Wer konnte nur angerufen haben, dass meine Eltern solch einen Aufstand verursachten? Es waren schon 10 Minuten vergangen, als ich mir noch mal Gemüse auf den Teller lud. Endlich, ich wollte mir gerade die erste Gabel voll in den Mund schieben, als die Tür des Nebenzimmers leise aufgemacht wurde. Sabby und ich sahen unseren Eltern erwartungsvoll entgegen. Nervös und mit gesengtem Blick kamen die beiden auf uns zu. Langsam wurde es jetzt auch mir mulmig zu Mute. »Was ist denn jetzt eigentlich los? « wollte ich misstrauisch wissen. »Tja… Ähm… « stotterte meine Mutter und schaute hilfesuchend zu meinem Vater. Dieser griff dann mit einer etwas festeren Stimme durch »Brid, deine Mutter und ich, wir haben dir dein ganzes Leben lang, bis jetzt, etwas  verheimlichen müssen. « er machte eine Pause, während ich den Atem anhielt und mit starrem Blick stocksteif auf meinem Stuhl saß. Mit den schlimmsten Ausmalungen, was sie mir nicht gesagt haben könnten, schaute ich Mum und Dad an. » Vor sechzehn Jahren wurde uns ein Baby, ein Mädchen, von einem noch höheren Stand als wir es schon sind, zu gewiesen. «  Verwirrt schaute ich die zwei Menschen vor mir an, die mir in dieser Sekunde fremd erschienen. Ein schneller Blick zu Sabby zeigte, dass auch sie nicht verstand, was hier gerade ablief.» Heißt das, dass Sabby und ich eigentlich noch eine Schwester hätten, die genau so alt ist wie ich? Aber das würde ja auch Sabby etwas angehen und nicht nur mich, oder? « mit gerunzelter Stirn sah ich zu Mum und Dad hinüber, die jetzt noch nervöser wurden. »Nein Brid, ihr habt keine Schwester. Dieses Baby damals, das warst du, Brid. Du wurdest uns von Sir Alfred Bull, dem Staatsoberhaupt von dem gesamten Wealhty-Bezirk,  zu gewiesen. « Lange blieb es still. Keiner sagte etwas. Plötzlich, ohne dass ich es kontrollieren konnte sprang ich von meinem Stuhl auf. Dieser fiel mit einem lauten Knall zu Boden. Mit Tränen in den Augen schrie ich die Frau und den Mann vor mir an» Wie konntet ihr mir so etwas so lange verheimlichen? Wie konntet ihr nur? Ist euch eigentlich klar, was ihr hier gerade angerichtet habt? Alles war gerade noch so perfekt und jetzt müsst ihr mir so knallhart mein Leben zerstören? « Ich machte eine kurze Pause. »Wo und wer sind meine richtigen Eltern? «zischte ich die zwei  nun mit einem schneidenden Ton an. »Das dürften und können wir dir nicht sagen, Schätzchen. Wir wissen es selbst nicht. Diese Kinderzuweisung gibt es schon seit Jahrhunderten. Dein Vater, deine Großmutter und dein Urgroßvater waren schon alle in dieser Situation, wie du es nun bist  « machte mir meine ehemalige Mutter mit einem vorsichtigen und zu gleich tröstenden Ton klar. » Wir werden es alle erst nach dem du deine Aufgabe erledigt hast erfahren. « Fassungslos starrte ich sie an.» Gleich mal zum Klarstellen, erstens, du hast kein Recht mehr mich Schätzchen zu nennen…« sie zuckte zusammen.»… und zweitens interessieren mich die Vergangenheiten von euch und meinen Großeltern kein Stück. « Das hat gesessen, verletzt sah mich das Ehepaar an.

 Plötzlich fiel mir Sabby wieder ein. Ich drehte meinen Kopf so ruckartig zu ihrem Stuhl, dass mein Halswirbel knackste. Das musst Sabby gehört haben, da sie genau in diesem Moment den Kopf hob, als sich unsere Blicke trafen. Ihrer sagte in diesem Augenblick mehr als tausend Worte: Wut, Angst, Leid, Enttäuschung, Liebe, Ärger, Zorn, Traurigkeit und noch vieles mehr. Auch Sabby hatte Tränen in den Augen. Langsam ging ich auf ihre zusammengekauerte  Gestalt zu. Ich stand nur noch dreißig Zentimeter von ihr entfernt vor ihr. Plötzlich wurde mir klar, dass auch für Sabby gerade eine wunderschöne Welt zusammen gebrochen war. Man erfährt nicht jeden Tag von zwei geliebten Menschen, dass die große Schwester nicht die richtige Schwester ist, sondern eher ein wildfremdes Mädchen. Man wird nicht dazu gezwungen von jetzt auf nachher zu akzeptieren, dass man die ganzen Erlebnisse und Erfahrungen nicht mit diesem Mädchen durchlebt hat, das man glaubte, bis auf jedes Detail zu kennen.

In diesen Sekunden des Gegenüberstehens mit meiner geliebten kleinen Schwester, die ich auch für immer lieben werde, konnte ich mich in ihre junge, kaputte Seele hineinversetzen. Ich beugte mich zu ihr nach unten und nahm sie ganz feste in meine Arme. »Sabby, du warst und bist meine kleine Schwester. Ich werde dich niemals so verletzen. Ich liebe dich. « flüsterte ich ihr in das linke Ohr. Sabby entfuhr ein leiser Schluchzer. Ich strich ihr behutsam über ihre Haare.» Pssst. Alles ist gut meine Süße. Alles wird gut werden. Versprochen. « Meine Schwester beruhigte sich wieder und flüsterte »Brid, ich liebe dich auch. « Mir stiegen wieder Tränen in die Augen, wischte sie aber sofort wieder weg. Ich wollte Sabby nicht zeigen, wie schwer es mir viel, mich zu beherrschen. Nach einer kurzen Weile lösten wir uns dann aus der Umarmung. Mit einem kalten Blick blieb ich an den Augen meiner „Ex-Eltern“ hängen und genau so kalt zischte ich ihnen noch »Ich hasse euch so abgrundtief, wie ihr es euch nicht vorstellen könnt « zu. Dann drehte ich mich mit fliegenden Haaren zu der schweren Holztür um und verschwand aus dem Raum. Eine eiskalte und unaufhaltbare Atmosphäre blieb zurück. Ich flog halber die Treppe zu meinem Zimmer hinauf, so schnell fand ich mich in meinem Bett wieder. Mein Kopf, meine Seele, alles war leer. Bis auf einen Satz, der meine „war einmal Mum“ nach ihrem Geständnis und nach meinem Wutanfall gesagt hatte:

» Wir werden es alle erst nach dem du deine Aufgabe erledigt hast erfahren. «

Diese dreizehn Wörter schwebten in meinem leeren Kopf umher um eine Antwort zu finden. Vergebens. Musste ich etwa erst irgendetwas erledigen oder erfüllen, damit ich meine richtigen Eltern kennenlernen darf? Ich war fassungslos.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Dec 29, 2013 ⏰

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