"Hast du Jaime irgendwo gesehen? Er ist plötzlich verschwunden."
"Ähm, nein?", sagte Myrcella und lehnte sich gegen die Holztür der Besenkammer.
Robb seufzte. "Bist du sicher? Ich habe irgendwie das Gefühl, seine Schwester könnte irgendwie etwas mit seinem plötzlichen Verschwinden zu tun haben."
Myrcella lachte falsch und ich bemerkte, wie Cersei die Zähne fletschte. Sie mochte Robb nicht, tatsächlich hatte sie ihn nie gemocht und konnte einfach nicht verstehen, wie ich mit ihm befreundet sein konnte. Mit einem Stark!
"Cersei? Sie doch nicht...", schwindelte Myrcella und rutschte unauffällig ein Stück zur Seite, sodass sie den Spalt verdeckte, den die Scharniere der Doppeltüre aufwarf. Ihr blumiger Duft, der von ihrem rückenlangem Haar auszugehen schien, drang in die Besenkammer.
Meine Zwillingsschwester lehnte sich gegen die Wand des Schranks, der ein verdächtiges Knarzen von sich gab. Sie erstarrte, und Robb vor der Tür fragte verwirrt: "Was ist in dem Schrank?"
"Nichts, wieso?" Myrcella stellte sich auf die Zehenspitzen, damit sie den Blick meines besten Freundes abblocken konnte, der nach wie vor vor unserem Versteck ausharrte.
"Lass mich lieber mal sehen. Dadrin könnte sich ein Irrwicht befinden." Er wollte sie beiseite drängen, aber Myrcella ließ sich nicht unterkriegen.
"Ja, genau... Ein Irrwicht!", pflichtete sie erleichtert bei. "Arya und ich sind ihm zufällig über den Weg gelaufen. Ich bewache ihn hier, während sie nach Professor McGonagall sucht."
Plötzlich drang mir ein Staubkorn in die Nase, das sich aus der löchrigen Decke gelöst haben musste und ich versuchte verzweifelt, jegliche Form der geräuschvollen Äußerung zu tilgen, aber es war vergebens; während Cersei mich noch mit warnenden Blicken bearbeitete, musste ich niesen. Und das vier Mal hintereinander.
Cersei stöhnte genervt auf, und Myrcella vor der Tür geriet ziemlich in Erklärungsnot. Robb schien ihren schlecht fundierten Ausflüchten nun endgültig keinen Glauben mehr zu schenken. "Warum klingt dein Irrwicht wie mein bester Freund, der sich eine üble Erkältung eingeholt hat?"
Meine Cousine zuckte die Schultern, während sie sich nun mit vollem Gewicht gegen die Tür lehnte. "Tut es das? Wie lustig." Sie lachte gequält auf. "Vielleicht ist das meine größte Angst... oder deine? Schon einmal daran gedacht?"
Aber Robb ließ sich nicht abwimmeln. "Jaime? Bist du dadrin?"
"Nein", rief ich zurück. Im nächsten Augenblick wurde mir bewusst, warum ich nicht in Ravenclaw gelandet war. Cersei bedeckte ihr Gesicht mit beiden Händen, während Myrcella vor der Tür ein frustriertes Schnauben von sich gab.
Keine Sekunde später wurde die Tür zur Besenkammer geöffnet und Robb stand über uns. Er blickte zuerst mich, dann das Konstrukt und dann Cersei an. "Natürlich", seufzte er. "Ich hätte es wissen müssen."
Cersei knurrte. "Was soll das heißen? Nur ich bewege Jaime, dumme Dinge zu tun?"
Robb verschränkte die Arme vor der Brust und musterte Cersei. "Du bist nicht gerade die umgänglichste Schwester, die er haben könnte."
"Ach, aber die drei Freundinnen hat er sich ganz von alleine verschafft. Ohne mein Zutun!"
„CERSEI!!", brüllte ich hysterisch. Myrcella, die hinter Robb in der Tür gestanden hatte, starrte mich an. "Drei Freundinnen??"
"Ups", sagte Cersei teilnahmslos. "Das ist jetzt aber peinlich."
"Du bist wirklich herzlos." Robb schüttelte ungläubig den Kopf und Cersei explodierte.
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Game of Hogwarts
FanfictionWas, wenn Westeros' zahlreiche aristokratischen Einwohner in einer Parallelwelt (mehr oder weniger) friedlich zusammenleben? Und was, wenn dieser wundersame Ort auch noch die britische Zauberschule Hogwarts ist? Werden die gewohnten Intrigen und Dr...
| 27 ♕ JAIME
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