| 27 ♕ JAIME

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Rosabell Laurenti Sellers als Tyene Sand

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Rosabell Laurenti Sellers als Tyene Sand

JAIME || Meine süße Zwillingsschwester hatte entschieden, dem Wort psychotisch eine ganz neue Bedeutung zu verleihen—und hatte mich, zu meinem größten Verdruss, in die Sache mit hineingezogen. Und zwar nicht nur mich, sondern auch unsere Cousine Myrcella, die mit in missbilligen Falten gelegter Stirn vor der Besenkammer stand und Wache hielt.

"Cersei, ich glaube wirklich nicht, dass das eine gute Idee ist", seufzte Myrcella und steckte ihren blond gelockten Kopf durch die Schranktür. Ich hätte ihr beigepflichtet, wenn ich nicht den Mund voller Nägel gehabt hätte, die ich Cersei reichte, wann immer sie ihre Hand ausstreckte.

"Stellt euch nicht so an", schnaubte sie nur und wischte unsere Bedenken mit einer beiläufigen Handbewegung vom Tisch. "Das ist eine gerechtfertigte Maßnahme, die wir hier treffen."

Unmelodisch summend arbeitete sie weiter, während ich Myrcellas nervöses Auf- und Abmarschiere vor der Tür mit anhörte. Pff, mein Cousinchen sollte sich nicht so anstellen; Schmiere stehen war um einiges besser, als hier in der Besenkammer zu sitzen und eine diabolisch grinsende Cersei bei ihrer destruktiven Arbeit zu beobachten.

Was genau sie mit dem Werk- und Nähzeug wollte, das Grandma Myrielle zu Lebzeiten vor Neid erblassen hätte lassen, wusste nur sie selbst—aber da sie in letzter Zeit noch gehässiger und herzloser geworden war, wagte es niemand (weder Cella noch ich), sich ihrer Aufforderung zu widersetzen, als sie uns nach dem Abendessen abgefangen hatte.

Zumindest konnte ich vermuten, dass es sich um einen Rachefeldzug handelte, gegen wen, war mir jedoch schleierhaft. 

"Das wird ihr zu denken geben", kicherte Cersei in diesem Augenblick und hielt ihre Hand für eine weitere Schraube auf, die sie tiefer in das seltsame Konstrukt bohrte, das zwischen uns im Halbdunkeln auf einem Schemel thronte.

"Lyanna?", nuschelte ich zwischen den Metallstiften der Schrauben heraus. 

"Natürlich nicht", schnaubte Cersei. "Ich bin doch nicht lebensmüde."



Na, bei ihr konnte man nie wissen.

Von außen ertönte ein panisches Klopfen und Myrcella zischte durch den Spalt, der uns ein wenig Licht von Außen geschenkt hatte: "Da kommt jemand!"


"Abwimmeln", flüsterte Cersei zurück und zog die Tür rasch zu.

Ich versuchte so flach wie möglich zu atmen, während Cersei neben mir auf dem Boden kniete und an den Kanten des Konstrukts herumbastelte. Die einzige Lichtquelle war ihr Zauberstab, der hinter ihrem Ohr klemmte.

Schritte näherten sich und blieben direkt vor unserem Versteck stehen. "Lannister?", fragte eine Stimme, die ich sofort als die meines besten Freunds erkannte. Ich wollte die Tür schon aufstoßen, aber Cersei schüttelte den Kopf.

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