| 10 ♕ ARYA

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Thomas Brodie-Sangster als Jojen Reed

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Thomas Brodie-Sangster als Jojen Reed

ARYA || In meinem Traum rannte ich. Finsternis umgab mich; umhüllte mich ein wie ein schwarzes Tuch, und raubte mir die Sicht.

Das einzige was ich hörte, war mein eigenerer Atem - unangenehm laut und viel zu schnell.

Obwohl es sich anfühlte, als würde meine Lunge gleich explodieren, holte ich tief Luft, und legte noch einen Zahn zu.

Meine Luftröhre brannte, meine Beine schmerzen, als hätte ich einen Marathon hinter mir, und nicht einen lächerlichen Lauf von - ja, wie lange überhaupt? Wenigen Minuten? Oder doch Stunden? Vielleicht rannte ich schon die ganze Nacht, ich wusste es nicht.

Plötzlich konnte ich den kalten Atem meines Verfolgers wieder im Nacken spüren, wie klamme Finger, die ihren eisigen Griff um meinen Hals legten, bereit zuzudrücken und mich zu erwürgen. Ich zwang mich dazu, noch schneller zu laufen, auch wenn mein Körper sich schon mit aller Macht dagegen wehrte.

Als ich gerade glaubte, keinen Schritt mehr laufen zu können, bremste ich aus reinem Instinkt ab. Unwillkürlich wusste ich, dass nur zwei Fuß vor mir eine Schlucht im Boden aufklaffte, und ich einen Fall nicht überleben würde.

Alle meine Instinkte drängten mich dazu, zurückzustolpern, wegzulaufen und wieder zu fliehen, aber ich zwang mich dazu, mich nicht zu rühren und ruhig zu atmen. Ein und aus, ein und aus.

Langsam wurde ich wieder Herr über meine Sinne, und spähte so gut es in vollkommener Finsternis ging in den Abgrund. Wieder packte mich der aufdringliche Wunsch zu rennen, aber ich wehrte mich so gut es ging, indem ich mich millimeterweise näher an die Schlucht schob.

Als ich endlich nur noch einen kleinen Schritt davon entfernt war, in meinen Tod zu stürzen, nahm ich mir einen Augenblick Zeit, um jedes Detail meiner schwarzen Umgebung aufzusaugen.

Verfolger hinter mir - Schlucht vor mir.

Schnell erkannte ich, dass mein Unternehmen ein eher aussichtsloser Fall war, und drehte mich wieder zum Abgrund um. Schon verdammt tief, schoss es mir durch den Kopf, doch es war schon zu spät. Der kleine Schritt hatte mich kaum Anstrengung gekostet, und doch würde er mein Ableben einleiten. Ich spürte den Boden nicht mehr, dann fiel ich.

Ehe ich auf dem Boden aufkommen konnte, wachte ich auf.

Schweißgebadet fuhr ich hoch, und bevor ich überhaupt zu Atem gekommen war, hatte ich schon nach dem kleinen Traumtagebuch auf meinem Nachtschränkchen getastet.

20. November, kritzelte ich ins Eck, sobald ich es aufgeschlagen hatte. Unverändertes Ambiente, gleicher Ablauf, ähnliches Ende.

Das Geräusch der kratzenden Feder erinnerte mich an Myrcella und ihre eifrigen Mitschriften in Geschichte der Zauberei, was mich ein bisschen beruhigen konnte.

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