Borderlands III - Seite 05

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Das schien Toran zu genügen. "Prüft den Status von Charon 7", befahl dieser als er zu einem Kommunikator getreten war. Einen kurzen Augenblick später kam die Antwort: "Die Atmosphäre zeigt abnorm hohe Strahlungswerte der Stufe C auf. Außerdem verlassen ständig Schiffe den Orbit, Herr."

Für einen Moment herrschte Stille. "Eine Boje sendet die Warnung, sich dem Planeten zu nähern. Er wird als Todeszone bezeichnet. Wir werden Charon 7 in 48 Stunden erreichen."

"Da hören Sie es! Wir müssen das Artefakt, das Sie haben, wieder dorthin bringen, wo ich es herhabe, auf Varaas 3. Damit wird es vielleicht aufgehalten!" Etienne widerstand dem Drang sich gegen das Kraftfeld zu werfen. Hier ging es nicht mehr um ihn.

"Vielleicht ist das ein Ablenkungsmanöver", meinte Toran. Er sprach schleppend. "Wir werden nach Charon 7 fliegen. Dort werde ich sehen, ob das stimmt. Warum sollte die Föderation der Verbleib eines Grenzplaneten stören? Ein Rattenloch weniger."

"Toran, verdammt, haben Sie nicht zugehört? Das ist kein Trick! Sie haben die halbe Galaxis auf dem Gewissen, wenn Sie es nicht aufhalten!"

"Halten Sie den Mund. Sie sollten sich um Ihr eigenes Schicksal Sorgen machen. Wir fliegen nach Charon 7. Dann werde ich ja sehen, ob alles nur gelogen ist."

"Toran!!!" Aber der Romulaner hörte ihn nicht mehr, er war bereits aus dem Raum gegangen. Etienne sank in sich zusammen. Es war alles umsonst gewesen. Und nicht einmal ein schneller Tod war ihm vergönnt. Toran hatte mit ihm gespielt und alles gewusst. Aber das wichtigste hatte er nicht gewusst. Jetzt fuhren sie zu einem sterbenden Planeten. Vielleicht starben sie ja dabei auch gleich mit.

A'kebur blinzelte. Er war unter Fell begraben. Er fühlte sich überhitzt an und hatte Durst. Er spürte Etienne noch immer nicht. Allein diese Feststellung ließ in ihm wieder Panik aufsteigen. Eine raue Zunge leckte über sein Gesicht und Mikku sah ihn mitfühlend an.

"Gehts Ihnen besser, mein Junge?", fragte Harlan vom Pilotensitz her. "Wir brauchen nicht mehr allzu lange." Er lächelte breit. "Wir fliegen mit Warp 4,4. Uns fliegt fast der Antrieb um die Ohren. Aber das wird schon."

A'kebur setzte sich auf. Seine Glieder fühlten sich an, als wäre er alt und verbraucht. Und in seinen dunklen Erinnerungen glaubte er zu wissen, dass der Captain behauptet hatte, sein Schiff würde nur 3,9 schaffen. Ganz offensichtlich gab es noch weitere Ressourcen auf diesem Schiff. A'kebur versuchte sich auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. "Wie lange wird es dauern?", fragte er rau.

"Ungefähr noch drei Stunden", antwortete der Captain, "und bis dahin sollten Sie wieder einigermaßen fit sein. Keine Ahnung, was uns erwartet."

"Der Planet ist eine Todesfalle", flüsterte A'kebur, dem die Stimme versagte. "Niemand kann dort leben. Es dürfte sich keiner da mehr aufhalten."

"Ich werde jedenfalls mal ein paar Funksprüche absetzen. Aber wie kann Etienne da sein, wenn der Planet hinüber ist?"

"Ich weiß es nicht. Aber ich bin mir ganz sicher." A'kebur versuchte sich aufzusetzen. "Was ist das da in den Langstreckensensoren?", fragte er.

"Das? Eine kleine Raumanomalie vor uns." Harlan runzelte die Stirn. "Allerdings fliegt sie mit Warp 8,9. Merkwürdig. Aber meine Sensoren sind speziell kalibriert, die können auch mal Fehlanzeigen machen."

A'kebur wankte. Schwer ließ er sich in den Co-Piloten-Sitz fallen. Er wischte sich über die Augen. Dann begann er mit den Fingern über die Anzeigen zu gleiten. Kalibrierte sie und sah dann noch einmal genau hin. "Es ist ein getarntes Schiff. Ich bin mir sicher. Das ist keine natürliche Anomalie."

"Ein getarntes Schiff, hier? Dabei sind wir außerhalb der Neutralen Zone und fast im Föderationsgebiet..." Harlan starrte auf die Anzeigen.

Mikku drängte sich zwischen sie. "Es ist ein getarntes Schiff", tippte sie.

Borderlands * Buch 3 ~ Das ArtefaktWo Geschichten leben. Entdecke jetzt