Dressurstunde

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In Deutsch und Musik hatten wir echt gute Lehrer erwischt. Frau Frohn und Frau Müners. Beide waren noch relativ jung und neu hier an der Schule. Sie waren zwar diese Art von Lehrer, die mit kennlern Spielen usw. beginnen, aber auch sie nahmen die „Spielchen" mit genügend Humor, sodass es wieder locker und lustig wurde. Mathe war noch nie mein Fach gewesen und unsere Lehrerin, Frau Deuters, machte es nicht besser. Wir hatten sie angeblich auch noch in Kunst (würden wir ja gleich sehen), was wahrscheinlich dazu führen würde, dass ich in beiden Fächern total abkratzte. Und ja... Wir hatten sie auch in Kunst, es war schrecklich.

Auch die nächsten Tage wurden nicht besser, auch wenn ich eine gewisse Sympathie für unseren Chemielehrer Herrn Vases hegte, er hatte lange, dunkelgraue Haare und war ungefähr 50 Jahre alt. Seine direkte, aber faire Art mit dem ironischen Humor vermischt, sorgte für einen echt lustigen Unterricht.

Mittwochnachmittag hatte ich endlich Dressurstunde. Kurze Hand beschloss ich, nur mit Halfter in die Halle zu gehen. Ich putze die Fuchsstute und stand schließlich fünf Minuten zu früh in der Halle. Ich führte Secret zu der Aufsteighilfe und kraxelte auf ihren hohen Rücken. Ich genoss das Gefühl, direkt das Pferd unter mir zu spüren und seufzte erleichtert auf, als sie mit langen Schritten los ging. Nach diesem langen Tag war es Entspannung pur. Doch als die Dressurlehrerin herein kam, verflog meine Freunde. Jeder von uns hatte Einzelstunde. Als sie mich sah, zog sie die Augenbraue hoch und fragte: „Was soll das hier? Zieh dem Pferd einen Sattel und ne Trense an. Hat dir noch niemand, erzählt wie gefährlich sie ist und wo zum Teufel ist dein Helm? Auf lieben Pferden dürft ihr ab der Oberstufe gerne ohne Helm reiten, aber nicht auf dieser Stute!" Puh, das war mal ne Anfuhr, aber ich antwortete ruhig: „Also, ich bin sie schon zweimal ohne Sattel geritten und da war sie ganz ruhig, und zweitens: Den Helm brauch ich nicht, weil sie genau so lieb ist wie alle Pferde hier oder noch lieber." „Na gut, dann probier es halt...", sagte die Lehrerin fast schon schnippisch, „wie lange bist du jetzt schon Schritt gegangen?" „Fünf Minuten." „Gut, dann trab auf der linken Hand an und reit sie Vorwärts.", sagte Isa nun wieder mit dieser ganz normalen Reitlehrerstimme. Ich gab Secret eine kleine Aufmerksamkeitsparade und machte die Schenkel zu. Sofort trabte sie an und ich nahm die Zügel ein kleines Stück mehr auf, um sie bei mir zu haben.

„Acht Meter Volte an A und dann angaloppieren. An der langen Seite Mittelgalopp und an C halten.", dröhnte es von Isa durch die Halle. Sie hatte schnell erkannt, was Secret und ich konnten und forderte uns jetzt heraus. In der Volte legte sich mein äußeres Bein schon ein kleines Stück zurück und die Fuchsstute bog sich perfekt um mein Bein. Außen Parade, innen Druck... Galopp. An der langen Seite gab ich ihr etwas mehr Zügel und vergrößerte den Schenkeldruck. Secret reagierte sofort und streckte sich unter mir, soweit ich es zu ließ. Kurz vor der Ecke versammelte ich sie mit einer halben Parade und an C blieb ich mit einer ganzen Parade stehen. „Ok, das war schon mal gar nicht so schlecht,", sagte Isa, „und du hattest recht, sie ist wirklich sehr feinfühlig. Aus dem Stand weg angaloppieren, durch die ganze Bahn wechseln, fliegender Galoppwechsel, an A auf den Zirkel. Aus dem Zirkel wechseln mit einfachem Galoppwechsel und ganze Bahn. Meinst du, du schafft dreier Wechsel?" Ich nickte und sie erklärte weiter: „Gut, dann wieder durch die ganze Bahn wechseln mit dreier Wechseln und an A zum Schritt durchparieren. Alles soweit klar?" Ich antwortete nicht, sondern begann direkt mit der Aufgabe. Angaloppieren, kein Thema. Den fliegenden Wechsel schaffte ich an der perfekten stelle und sie sprang sauber um. Auf den Zirkel, an X hatte ich sie mit einer leichten Parade im Schritt. Eins, zwei, drei Schritte und Umstellen... Galopp, Zirkel beenden, Ecke ausreiten. 1-2-3, ich legte meine Beine um... und Wechsel. 1-2-3-Wechsel, 1-2-3-Wechsel, 1-2-3-Wechsel... ich sah mir den Weg bis zu letzen Punkt noch mal an, prüfte auf welcher Hand ich galoppierte und entschied, dass ich keine Zwei Wechsel mehr schaffen würde. An A parierte ich durch zum Schritt und ließ Secret die Zügel lang. Mit einem Blick zu Isa holte ich mir die Bestätigung fürs Trockenreiten und entspannte mich. Als die Fuchsstute merkte, dass ich mich entspannte, ließ sie ebenfalls locker und schnaubte.


Okeeeee Leute, ich weiß dass das jetzt das zweite Kapi Heute ist, aber ich bin iwi. in einer zwei kapi Stimmung XD . Außerdem werd ich jetzt versuchen, jeden Tag ein Kapi on zu kriegen... Aber seid mir bitte nicht böse, wenn es mal keins gibt, oder eben nur eine Zeichnung ods.

Auf jeden Fall bis Morgen und ich hab euch lieb,

eure 2003Noa

Von S-Dressuren und FuchsstutenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt