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Ich war gerade damit fertig gewesen, mich Bettfertig zu machen und legte mich in mein kuscheliges Bett, was schon auf mich wartete. Wie immer spürte ich dieses verlangen jetzt schnell zu schlafen, denn ich wusste, dass dann alles besser werden würde. Also stellte ich mir schnell einen Wecker und kuschelte mich in meine Bettdecke. Ich schloss meine Augen und merkte schon nach kurzer Zeit, wie ich immer mehr in meiner Traumwelt versank.

Eine Weile lang war es still, doch dann drang das Zwitschern der Vögel an mein Ohr, was mich dazu brachte, meine Augen zu öffnen. Der Anblick der sich mir bietete, brachte mir ein leichtes Lächeln auf die Lippen. Ich war wieder zurück. Zurück in meiner eigenen kleinen Welt.

Langsam stand ich von der Wiese, auf der ich aufgewacht war auf. Ich stand etwas unentschlossen mitten auf dieser riesigen Blumenwiese und da kam mir ein Gedanke. Alleine diese Wiese und die Gebiete, in denen ich mich oft aufhielt waren so groß. Wie konnte ich der einzige Mensch hier sein. War etwa jeder Mensch in seiner eigenen Welt, ganz ohne Menschen? Ich wusste es nicht, denn ich war es gewohnt, immer wieder in dieser Welt aufzuwachen. Nur tagsüber wusste ich nichts mehr über diese Welt. Also konnte ich bissher nie jemanden fragen. Und selbst wenn ich einen Weg finden würde jemanden zu fragen, könnte er es mir warscheinlich gar nicht sagen, denn Tagsüber hatte er dann ja auch keine Erinnerung an die Nacht mehr.

Weil die Warscheinlichkeit, dass ich der einzige Mensch hier bin, aber ziemlich klein war, nahm ich mir vor ein wenig zu forschen. Warum war ich denn vorher noch nie auf diese Idee gekommen. Bei so einer riesigen Fläche klang das doch sehr verlockend. Ich sah mich erst mal in alle Richtungen um, wobei aber alles gleich aussah. Also schloss ich einfach kurz meine Augen, drehte mich eine Weile lang und blieb irgendwann wieder stehen. In die Richtung, in die ich jetzt sah, fing ich auch an zu laufen. Dabei steckte ich meine Hand aus und ließ die Blumen, die hoch genug gewachsen waren, unter meinen Fingerspitzen hinweggleiten. Das war so eine Angewohnheit von mir, denn ich konnte einfach nicht glauben, dass es sich alles so real anfühlt. Aus diesem Grund hatte ich mich schon öfter gefragt, ob es nicht sein konnte, dass es genau anders herum war. Vielleicht war das ja mein echtes Leben und ich wurde einfach ständig in eine andere Welt gerissen, in der ich einen Tag durchstehen musste, um wieder zurück zu kommen. Der Gedanke daran war  schon ein wenig verrückt, aber möglich war es doch. Man kann dich nie wissen, wie unsere Welt aufgebaut ist.

Und um ehrlich zu sein fand ich es auch unmöglich, mir das vorzustellen. Ich konnte mir nicht vorstellen, wie die Erde einfach irgendwo rumschwebt. Gebauso wenig konnte ich mir das Weltall vorstellen. Irgendwann muss es doch aufhören oder nicht? Es kann doch nicht einfach aufhören und einfach existieren. Genauso wenig konnte ich aber auch nicht verstehen wo ich hier war. Ganz alleine. Jede Nacht. Ich lief eine Weile lang weiter und sah erst mal nur grün. Dann kamen noch ein paar andere Orte, die mir bekannt vorkamen. Ich lief immer weiter und machte mir dabei noch viele Gedanken, ob dieser Ort hier vielleicht aufgebaut war wie unsere Erde. Ob der Ort vielleicht sogar auf unserer Erde war. Ich verlor mich immer mehr in meinen Gedanken und merkte schon fast gar nicht, wie ich immer unbekannteres Gelände betrat.

Doch dann irgendwann riss mich etwas aus meinen Gedanken. Eigentlich war es etwas total unscheinbares, bei dem man einfach weiter gehen sollte, aber irgendwie weckte es mein Interesse. Es war eine kleine Farm. Nicht nur, dass man dort viele Tiere sehen konnte. Irgendwie sah diese Farm ganz schön belebt aus. Ich konnte nicht sagen, wie und warum. Aber mein Gefühl sagte mir einfach, dass dieser Ort nicht unbewohnt sein konnte. Und dann sah ich es. In der Ferne konnte ich einen kleinen Fleck erkennen. Ich konnte nicht wirklich sehen, was das für ein Fleck war. Aber eins Stand fest: Dieser Fleck hatte sich gerade bewegt und das wollte ich mir auf keinen Fall entgehen lassen. Zielstrebig ging ich auf den Fleck zu. Je näher ich kam- desto motivierter wurde ich. Ich lief immer schneller und erkannte immer mehr von diesem Fleck. Als ich schon joggte, war ich mir dann ziemlich sicher, dass es ein Mensch sein musste und als ich dann schon fast rannte, fand ich, dass dieser Mensch eher männlich aussah.

Ich war schon fast da als ich spürte wie mich irgendetwas zurückziehen wollte. Nein! Das konnte doch nicht passieren. Zumindest nicht in diesem Moment. Ich versuchte dagegen anzukämpfen, aber mit der Zeit sah alles unwirklicher aus. Ich rannte so schnell ich konnte und streckte meinen Arm leicht aus, um den Jungen zu berühren und seine Aufmerksamkeit zu bekommen, aber kurz bevor ich da war, war plötzlich alles schwarz.

Ich war doch so nah dran gewesen. Ich öffnete nach einem Moment der Schwärze und der Schwerelosigkeit meine Augen. Ich stand mühsam auf und starte meinen Tag, als wäre er wie jeder andere. Denn das war er auch für mich. Tagsüber wusste ich nie etwas von meiner kleinen Welt.

Mein Tag lief wie jeder andere, nur dass ich ständig an meinen Traum denken musste. Ich wusste, dass er irgendwo in meinem Kopf verschollen war und er war zum Greifen nah, aber ich konnte ihn einfach nicht packen. Je näher ich mich dem Traum fühlte, desto weiter wurde ich wieder zurückgesetzt. Und so verbrachte ich viele Momente, in denen ich meine Ruhe hatte damit, zu versuchen mich an meinen Traum zu erinnern. Weil das einfach nicht klappen wollte, freute ich mich nur noch mehr auf mein Bett, denn jedes mal, wenn ich wusste, dass da etwas passiert war, hatte ich die Hoffnung, dass ich mir den nächsten Traum vielleicht merken konnte. Ich legte mich also wie immer in mein Bett und schlief mal wieder schnell ein, bis ich auch schon wieder die angenehm warme Sonne auf meiner Haut spüren konnte.

Ich stand auf und ging sofort in die Richtung, die ich für die richtige hielt, denn ich war sehr motiviert, ihn wieder zu finden. Es konnte doch nicht sein, dass ich hier doch nicht alleine war und ich dann diesen Jungen nie wieder sah. Das musste ich doch ausnutzen. Vielleicht war er ja ganz nett und man konnte mit ihm sehr schnell die Zeit rumbekommen. Langsam fand ich es nämlich ziemlich langweilig so alleine zu sein.

Nach kurzer Zeit sah ich schon einen Felsen, der mir ziemlich bekannt vorkam. Dieser Moment motivierte mich noch mehr, denn ich wollte nicht schon wieder zu spät ankommen. Ich fing also an zu joggen und sah dabei immer mehr Sachen, die mir bekannt vorkamen.

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⏰ Last updated: Nov 03, 2016 ⏰

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