Kapitel 1

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„Hallo?", meldete sich eine männliche Stimme an der anderen Leitung. Ein leichtes Schmunzeln schlich über meinem Gesicht. Jason hatte nach wie vor noch die selbe Telefonnummer. „Hey Jason. Hier ist Emma."

„Emma!?" Jason klang schockiert. Oder Überrascht. Oder auch einfach beides. „W-wieso rufst du mich an? Ist etwas passiert? Hast du dir den Kopf gestossen? Irgendwas zu dir genommen? Hast du vielleicht Fieber?"

„Haha", sagte ich trocken. „Ich habe mir nicht den Kopf gestossen oder etwas zu mir genommen. Ich habe auch kein Fieber."

Jason erwiderte nichts, sondern wartete ruhig darauf, dass ich weitersprach. „Ich brauche deine Hilfe, Jason."

„Wo bist du?", fragte er sofort und ein kleines Grinsen huschte über mein Gesicht. Ich wusste doch, dass er mir helfen würde. „Treffen wir uns morgen Abend im Hiddenville Park, okay?"

Jason zögerte keine Sekunde mit seiner nächsten Antwort: „Okay, geht klar. Pass auf dich auf Emma."

„Du auch auf dich", sagte ich und er legte auf.

Der erste Anruf war somit erledigt. Der zweite Folgte. „Hallo?"

„Hey Pheebs", begrüsste ich sie. „Treffen wir uns bei mir? Schliesslich muss ich dir ja noch erklären was Sache ist."

„Jetzt?", fragte Phoebe. "Nein gestern", antworte ich und rollte mit den Augen. „Natürlich jetzt. Kommst du rüber?"

„Ich würde ja gerne, aber ich kann gerade nicht. Ich bereite mich für Cherry's Party vor", sagte sie und rief noch ein 'Tschüss' hinterher. Dann legte sie einfach auf.

Seufzend packte ich mein Handy weg und lief runter ins Wohnzimmer. Mom stand in der Küche, Dad telefonierte im Wohnzimmer und Becky sass auf der Couch und spielte mit ihrem Handy.
„Natürlich, ja. Ich verstehe. Ich komme rüber", sagte Dad und legte auf. Er hatte einen besorgten Blick aufgesetzt, als er zu meiner Mom schaute, die ihn schon abwartend ansah. „Ich muss zu den Thundermans rüber. Trittzu verlangt nach Hank und mir." Meine Mutter nickte nur verstehend.

Dad blickte zu mir. „Emma, du kommst mit."

„Wieso?", fragte ich und runzelte die Stirn. „Sollte es sich um einen Auftrag handeln, möchte ich das du mitkommst. Schliesslich bist du keine Schurkin mehr", erwiderte mein Vater daraufhin, was mich kurz zum nachdenken brachte. Er hatte recht. Ich war keine Schurkin mehr und das hier war meine Gelegenheit es zu beweisen. Also nickte ich und wir liefen bereits im nächsten Moment zu den Thundermans rüber.

Dad klingelte und Mrs. Thunderman machte auf, begrüsste uns und brachte uns was zu trinken, bis Mr. Thunderman von der Toilette zurückgekehrte war. „Mike! Schön das du da bist", begrüsste Mr. Thunderman meinen Vater und gab ihn eine brüderliche Umarmung, mir hingegen schüttelte er nur kurz die Hand.

„Alarm! Alarm! Anruf von Superpräsidentin Trittzu", sagte der Supercomputer und fuhr hoch. Superpräsidentin Trittzu erschien auf den Bildschirm. „Thunderman, Mero, wir brauchen eure Hilfe. Der grüne Ghoul ist entkommen."

Fragend blickte ich zu meinem Vater. „Sitz der nicht im Knast?"

„Dank uns, ja. Seit 20 Jahren schon", sagte Dad und grinste stolz. Mein Vater und Hank Thunderman waren schon seit ihrer Jugend dicke Freunde und hatten den einen oder anderen bekannten Schurken hinter Gitter gebracht. Der grüne Ghoul, ein Geister Superheld, war einer davon. „Damals hatten wir eine gute Figur, also vor euch Kindern", sagte nun Mr. Thunderman und klopfte sich auf den dicken Bauch. „Die Geburt unserer Kinder schlug dir ja auch so auf die Hüften, huh?", antworte Mrs. Thunderman sarkastisch und ich musste grinsen. „Ein Minderjähriger Sonderling war während des Ausbruchs vor Ort", fuhr Trittzu fort und beachtete das Geplänkel zwischen den Erwachsenen nicht. Sie drückte einen Knopf und es erschien ein Hologramm im Wohnzimmer, von einem dunkelhäutigen Jungen, der in einem Kürbiskostum steckte.

„Ich habe keine Ahnung, wieso er angezogen ist wie ein Kürbis, aber womöglich weiss er mehr. Unseren Infos nach kommt er aus New Orleans. Ihr seit die einziegen die den grünen Ghoul jemals besiegen konnten. Ihr müsst eure Arbeit wieder aufnehmen und das wiederholen", sagte die Präsidentin und das Hologramm verschwand. „Sie bekommen von uns alles was sie brauchen", beendete sie ihre Ansage.

Im selben Moment flog ein silberiger Kasten durch die Decke und landete auf den violetten Teppich. „Viel Glück euch beiden. Superpräsidentin, out." Der Computer schaltete sich aus. „Werdet ihr das wirklich tun?", fragte ich und sah zwischen den Erwachsenen hin und her. „Die Welt braucht uns, Spätzchen. Wir werden nach New Orleans fahren und den grünen Ghoul aufhalten und du kommst mit", teilte Dad mir mit.

„Und was ist mit der Schule?", fragte ich. „Heute ich doch Donnerstag, oder? Ich melde dich einfach für morgen ab und ich denke nicht, das wir länger als ein Wochenende in New Orleans bleiben", meinte Dad und kramte sein Handy hervor. „Wenn ihr mich kurz entschuldigt: Ich muss meinen Schneider anrufen. Mein Superheldenkostum passt mir wahrscheinlich nicht mehr." Grinsend deutete er auf seinen Bauch und ich musste lachen. Ja, Dad war wirklich nicht mehr so in Form.

„Wir nehmen Phoebe auch mit!", verkündete Mr. Thunderman und rief gleich nach der ältesten Tochter. Sie kam die Treppe runter gelaufen und runzelte die Stirn als sie mich und meinen Dad, der mit seinem Schneider telefonierte, sah.

„Was ist los?", fragte sie und setze sich neben mir auf die Couch. Dad beendete sein Telefonat und grinste uns an. „Heute Abend bekomme ich es geliefert. Wir können also noch heute los", sagte Dad und setzte sich zu uns. „Wohin los?", fragte Phoebe und blickte fragend zu ihrem Dad. Dieser machte es sich ebenfalls auf der Couch gemütlich und erzählte Phoebe von dem Gespräch mit Trittzu.

„Das heisst wir fahren nach New Orleans? Also wir alle?", fragte Phoebe. „Billy, Nora, Becky, Chloe und Dr. Colosso lassen wir hier in Hiddenville. Cousin Blobbin wird vorbeikommen und sich um die kleinen kümmern", erwiderte Mr. Thunderman. Ich horchte auf. „Max kommt auch mit?", fragte ich und meine Stimme war mindestens zwei Oktaven höher.

„Ich komme wo mit?" Max stand plötzlich hinter uns und ich drehte mich erschrocken zu ihm um. Max würdigte mich keines Blickes und sah stattdessen meinen Vater an. „Was ist hier los?", fragte er und blickte wider zu seinem Dad. Mr. Thunderman erzählte auch ihm alles über das Gespräch mit Trittzu.

„Der grüne Ghoul?", fragte er und grinste schelmisch. Das altbekannte Funkeln in seinen Augen setzte an und das passierte nur, wenn er eine Idee hatte. Eine böse Idee. „Ja, der grüne Ghoul und unser Auftrag ist es ihn zu schnappen", sagte ich und sah ihn eindringlich an. Zum ersten Mal heute sah er mich an und zog nur eine Augenbraue in die Höhe, dann wandte er sich ab und ignorierte mich weiterhin.

„Aber was ist mit der Party von Cherry? Ich wollte dahin", meckerte Phoebe und sah ihren Vater
Hoffnungsvolle an. „Kann ich nicht hier bleiben?" Mr. Thunderman seufzte. „Phoebe du bist eine Superheldin und das hier ist eine einmalige Chance zu beweisen, was du als Superheldin alles drauf hast", sagte ihr Dad und Phoebe liess ergeben ihre Schultern hängen.

„Wann geht es los?", fragte sie und ihr Dad lächelte sie stolz an. „Wie spät ist es denn?", fragte ich und Dad sah auf sein Handy. „Siebzehn Uhr ", teilte er uns mit und verstaute sein Handy wieder. „Also dann. Heute Abend fliegen wir nach New Orleans. Um zwanzig Uhr hier bei mir", sagte Mr. Thunderman und wir alle nickten.

„Bis heute Abend."
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Anmerkung: Auf dem Bild ist Jason zu sehen.

The Thundermans - The game ends || Abgeschlossen/wird bearbeitet!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt