Das Biest rettet die Schöne

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Schon den ganzen Weg über hatte Moon so ein komisches Gefühl gehabt, das an der Tür bestätigt wurde. Schnell wählte sie Reids Nummer.

„Maeve. Ihre Stalkerin ist hier. Green Street 6." Sie wartete gar nicht erst auf eine Antwort; sondern legte auf und eilte in Maeves Wohnung, um auf die Stalkerin einzureden und so Maeves Leben zu retten.

Reid saß derweil in seinem Hotelzimmer und starrte auf sein Handy. Moon hatte ihm keine Zeit gegeben, um zu reagieren. Doch etwas war zu ihm durchgedrungen, auch wenn er im Moment etwas neben sich stand. Moon und Maeve waren in Gefahr.

Schnell stand er auf. Derek kam ihm schon entgegen.

„Hast du Moon gesehen?", fragte er Reid. Dieser schüttelte den Kopf.

„Sie ist in der Green Street 6", sagte Reid matt. Er hatte es immer noch nicht richtig realisiert.

„Was macht sie denn in Quantico?" Entgeistert sah Derek Reid an. Doch dieser war mit seinen Gedanken schon wieder ganz wo anders.

„Hey", sanft schüttelte Derek Reid, „Warum ist Moon wieder in Quantico?"

„Sie hält eine Stalkerin auf. Oder ... zumindest versucht sie es", murmelte Reid. Derek sah ihn entsetzt an. Was hatte Moon sich nur dabei gedacht, das im Alleingang durchzuziehen?

„Pack zusammen. Ich informiere die anderen. Wir fliegen so schnell wie möglich", sagte Derek im Gehen.

Innerhalb von 10 Minuten waren alle am Flughafen und 40 Minuten später landeten sie in Quantico. Auf dem Flug hatte Reid ihnen alles von Maeve erzählt und auch, dass Moon ihn gestalkt hatte. Nur die Sache mit dem Messer ließ er aus.

Dann brauchten sie nochmal 10 Minuten zu Maeves Wohnung.

Moon hatte alles versucht, um auf Maeves Stalkerin einzureden. Doch dann hob diese eine Waffe und schoss in Richtung Maeve. Moon sah den Schuss kommen und schmiss sich in die Flugbahn der Kugel. Maeve blieb so unversehrt. Moon aber fiel zu Boden. Sie fühlte den Schmerz. Er war schlimmer, als alles, was sie je gefühlt hatte. Er war allumfassend und raubte ihr langsam die Sinne. Sie hörte Dereks Stimme. Das Team hatte sich tatsächlich verdammt beeilt.

Derek stürmte zu Moon und versuchte, die Blutung zu stoppen.

„Ich bin so müde", flüsterte Moon und schloss die Augen.

„Bleib bei mir, Moon", flehte Derek, „öffne die Augen wieder. Der Krankenwagen kommt sofort." Verzweifelt drückte er seine Hände auf Moons Wunde. Sie durfte nicht sterben.

„Der Brief", murmelte Moon kaum verständlich, „ich bin so müde, De."

„Bleib wach", flehte Derek sie an. Er kniete noch immer neben Moon, auch wenn die Sanitäter längst übernommen hatten. Als Moon auf die Trage gelegt und zum Krankenwagen gebracht wurde, sah er Reid an, der Maeve an sich gezogen hatte und alles wie betäubt beobachtet hatte.

„Sie würde wollen, dass du mitfährst", sagte er tonlos. Für einen Moment tat Reid nichts. Dann lief er den Sanitätern hinter her.

„Kann ich mitfahren?", fragte er sie mit brüchiger Stimme. Sie nickten und er setzte sich hinten zu Moon. Sie bekam nur noch die Hälfte von allem mit. Immer wieder driftete sie ab und wurde ohnmächtig. Dann war sie wieder für ein paar Minuten wach. Im Krankenhaus wurde sie dann sofort operiert.

Reid musste hilflos vor dem OP stehen bleiben und warten. Der Rest kam auch so schnell sie konnten.

„Sie ist im OP", erklärte er ihnen. Maeve nahm ihn wortlos in die Arme und er zog sie trostsuchend an sich. Das ganze erinnerte ihn zu sehr an Emily, als sie im Krankenhaus operiert worden war. Zwar hatte sie es überlebt, aber JJ und Hotch hatten ihnen gesagt, sie sei gestorben. Er erinnerte sich an den Schmerz, die Trauer und die Verzweiflung. Nochmal würde er das nicht durch stehen, nicht mal mit Maeve an seiner Seite.

Derek sah stumm zur Tür. ‚Bitte, Moon' beschwor er sie im Stillen ‚kämpfe. Lass mich nicht im Stich'.








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