25. Vertrauen ist so eine Sache

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Ich hatte keine Ahnung was mich antrieb, als ich mich von Dylan löste, vor ihn trat und dadurch Auge in Auge mit Brandon war. Ich wusste nicht, wieso ich Rico vertraute, als er mich drum bat Brandon abzulenken, doch ich tat es. Vielleicht war es die Angst wieder entführt zu werden. Vielleicht waren es auch die bedrohenden Worte an Dylan gewesen, als alle Waffen auf uns gerichtet waren. Möglicherweise war es aber auch das geflüsterte "Ich liebe dich Lia." von Dylan, das wie ein Abschied klang. Ich wusste es wirklich nicht, aber bei Sinnen konnte ich wirklich nicht gewesen sein. 
Langsam bewegte ich mich auf Brandon zu und achtete auf jede kleine Bewegung seiner Anhänger. Er öffnete seine Arme für mich und wollte mich in eine Umarmung ziehen. "Willst du jetzt sterben oder davor noch verprügelt werden?" knurre Dylan ihn bedrohlich an und brachte Brandon dazu amüsiert an mir vorbei zu linsen. "Uh, habe ich da einen wunden Punkt getroffen?" grinste er spielerisch. Ich drehte mich nicht zu Dylan um, denn ich hatte zu viel Angst es dann zu vermasseln. 

"Wieso willst du mich?" fragte ich ihn neugierig, um ihn wieder von Dylan abzulenken. Überrascht hob er eine Augenbraue. "Hast du dich mal im Spiegel gesehen? Gott hats echt gut mit dir gemeint!" Pff redet von Gott und ist der Teufel in Person... Ich musterte ihn unüberzeugt. "Außerdem bist du nicht auf den Mund gefallen. Ich mag deine frechen, sarkastischen Witze, auch wenn zu deiner eigenen Sicherheit manchmal lieber die Klappe halten solltest." führte er weiter aus. Ich grinste. "Ich nehme das Kompliment mal an." scherzte ich, denn ich musste mir wirklich was besseres überlegen. Unschuldig biss ich mir etwas auf die Unterlippe. Und seine Reaktion war besser als erwartet. Seine dunklen Augen flackerten vor Lust und Macht. "Und wenn du mich hättest..." sagte ich leise, damit nur wir beide es hörten. "...was würdest du dann mit mir machen?" Ich hob meine Hand an und strich über seine Schulter während ich einmal langsam um ihn rum lief. Sein Grinsen wurde immer breiter, während ich einen kurzen Blick zu Rico warf, der mir ruhig zunickte.

Ich lehnte mich langsam an Blondies Ohr. "Stehst du auf Handschellen?" raunte ich. Seine Augen verließen mich nicht. "So eine bist du also im Bett. Kein Wunder ist Dylan so hinter dir her." sagte er lüstern. Ich hob meine Mundwinkel etwas an. "Gegen Handschellen hätte ich nichts. Ich würde es dir so besorgen, wie es noch nie jemand getan hätte." raunte er, womit er nicht ganz unrecht hatte, denn vor ihm hätte es mir noch nie jemand besorgt. Nur wollte ich nie wieder von diesem Ekel angefasst werden. Von nahem ertönte der Hall von Polizeisirenen. "Dann hoffe ich, dass du viel Spaß im Gefängnis haben wirst!" flüsterte ich und warf ihm einen Luftkuss zu. Bis er realisierte, was ich eben gesagt hatte standen schon eine Menge Polizisten hinter ihm und seinen Jungs und zielten auf sie. "Du miese Bitch! Das wirst du bereuen!" schrie er in mein Ohr, wodurch er viel zu laut war, weil ich genau neben ihm stand. Irgendjemand zog mich weg von ihm und ich atmete erleichtert aus. 

Rico grinste mich breit an. "Du warst der Wahnsinn!" lobte er mich. Auch ich lachte jetzt erleichtert. "Wie waren die so schnell hier?" fragte ich verwirrt. "Sie suchen Brandon doch schon länger. Ich glaube sie wollten ihn endlich hinter Gittern sehen." sagte David und zog mich in eine Umarmung. "Du warst wirklich mutig." fügte er hinzu, als mein Blick auf Dylan fiel. Der schien nicht ganz so begeistert von der Situation zu sein. Schnell lief ich nun auf ihn zu und wollte ihm einen Kuss auf den Mund geben, doch er drehte seinen Kopf so zu Seite, dass ich seine Wange traf. "Woher wusstest du..?" er fragte nicht weiter. "Rico meinte ich müsse ihm vertrauen und solle Brandon ablenken." erklärte ich ihm stolz. "Du denkst doch nicht ernsthaft, dass ich Blondie in irgendeiner Weise attraktiv finde!" fuhr ich fort. Verletzt musterte er mich. "Was ist los?" fragte ich ihn leise. Die anderen stiegen in Phils Auto ein, da sie wohl unsere angespannte Stimmung bemerkt hatten. "Nichts. Danke fürs Retten Lia." sagte er kalt und stieg dann in sein Auto ein.

Wollte er jetzt ernsthaft ohne mich fahren? Er machte den Motor an, doch ich stellte mich direkt vor sein Auto und legte meinen Kopf schief. Das konnte grade nicht sein Ernst sein. Seufzend schaltete er den Motor wieder aus und ich stieg ins Auto rein. "Dylan, was habe ich gemacht?" fragte ich unschuldig. Ich musterte ihn traurig von der Seite. "Bitte." fügte ich leise hinzu. Er ließ das Lenkrad los und schaute nachdenklich in Ricos Richtung. "Wieso vertraust du ihm?" sagte er plötzlich. "Wieso vertraust du Rico sofort und ich muss es mir ein halbes Jahr lang erarbeiten? Du kennst ihn nicht mal." Ich hielt meinen Atem an. Er war eifersüchtig auf Rico? "Aber das kannst du doch gar nicht vergleichen! Das ist doch eine komplett andere Situation..." verteidigte ich mich. "Trotzdem." maulte er. "Ich möchte nicht, dass du überhaupt was mit anderen Typen machst. Typen, von denen ich nicht weiß ob sie sich an dich ran machen oder nicht. Aber dann hast du ihm einfach blind vertraut. Er hätte auch auf Brandons Seite sein können!" hielt er seinen Vortrag weiter. "Bist du eifersüchtig?" fragte ich etwas überrascht. Er antwortete nicht. "Ja... ich weiß wie sich das anfühlt. Ich bin auch oft eifersüchtig. Vielleicht bemerkst du es nicht, aber jedes Mädchen himmelt dich an. Du hattest schon mit so vielen hübschen Mädchen was und alle hast du irgendwann weggeworfen, als hätte es dir nichts bedeutet. Deshalb habe ich dir nicht vertraut." erklärte ich ohne groß darauf zu wetten, dass von ihm was zurück kam. "Und als du abgehauen bist, da habe ich mich so unglaublich dumm gefühlt, weil ich dich in mein Herz rein gelassen habe und du bist beim kleinsten Problem weggelaufen ohne dich zu melden. Das schlimmste war aber, als du einfach mit Linda aufgetaucht bist. Ich wollte sie so unbedingt hassen, wirklich. Aber wie könnte ich etwas hassen, dass dich so glücklich macht?" Ich ließ alles raus. Wenn wir schon redeten, dann richtig. Sein Blick wanderte zu mir, aber ich konnte nicht wirklich sagen, was er fühlte. Vorsichtig glitten seine Finger an meine Wange und er zog mich an sich ran. Kurz legte er seine Lippen auf meine und begann dann zu sprechen.

"Ich hatte noch nie was mit so einem hübschen und klugen Mädchen wie dir. Und keine von denen hat mich so fühlen lassen wie du. Außerdem ist es mir egal, dass andere Mädchen mich anhimmeln, ich habe mur Augen für dich Kleine! Ich liebe dich doch und ich wollte niemals, dass du dich wegen mir so fühlst." beichtete er. Wieder küsste er mich. "Ich kann nichts gegen meine Eifersucht tun, genau so wenig wie du, aber das zeigt doch, wie wenig wir uns verlieren wollen. Ich versuche es mehr in den Griff zu bekommen, so wie du." beendete er seine Entschuldigung. Lächelnd bewegte diesmal ich mein Gesicht näher an seins. Leidenschaftlich küsste ich den Jungen, den ich so sehr liebte.

Dylan löste sich nach einer Weile von mir und wir fuhren zu ihm. Er schöpft setzten wir uns auf sein Sofa, als Dylans Magen laut knurrte. Lachend drehte ich meinen Kopf zu ihm. "Hunger?" fragte ich amüsiert. Er nickte. "Ist es auch so lustig, wenn ich verhungere?" schmollte er. Ich gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Ich koch uns was leckeres, aber zuerst möchte ich duschen gehen." meinte ich und stand dann auf. In seinem Bad schnappte ich mir ein Handtuch und war gerade bis auf die Unterwäsche ausgezogen, als er mich von hinten umarmte und sanft gegen meinen Hals hauchte. Er verteilte dort kleine Küsse, drehte mich dann um und hob mich an. Leidenschaftlich küssend trug er mich in die Dusche rein und stellte das Wasser an. Anfangs war es etwas kalt, aber das störte mich nicht, denn Dylans nackte Haut brannte heiß auf meiner. 

Langsam ließ er mich wieder runter. Erst jetzt bemerkte ich, dass er gar nichts mehr an hatte. Sofort wurde ich rot im Gesicht und drehte mich von ihm weg. Ich drückte Shampoo auf meine Handfläche und hoffte, dass er nichts sagte. "Du weißt, dass man normal ohne Unterwäsche duscht." bemerkte er. Ich nickte. "Aber meine Hände sind voll Shampoo." antwortete ich und hoffte er ließ mich damit in Frieden. Doch schon spürte ich seine Hände an meinem BH-Verschluss und danach am Saum meines Slips. Du bist nackt. Ich weiß. Und? Ich drehte mich zu Dylan um, der mich glücklich anlächelte. "Du bist wunderschön." flüsterte er, als er meine Hände von den Stellen bewegte, die ich zu verstecken versuchte. Ich musterte sein Gesicht kurz, nur um blitzartig in seine Richtung zu springen und ihm einen langen Kuss zu geben. Wieder grummelte Dylans Magen. "Das verschieben wir auf ein anderes mal okay?" murmelte ich und schäumte mich weiter ein. Zustimmend nickte er. "Ich hab wirklich Hunger!" maulte er. 

Ich duschte mich ab und stieg dann aus der Dusche, damit Dylan fertig duschen konnte. Heimlich schlich ich in sein Zimmer und zog mir ein weißes, weiches Hemd von ihm und frische Unterwäsche von mir an und  lief dann in die Küche. Ich verband mein Handy mit der Box und ließ laut Musik laufen. Ich Takt wippend kramte ich in Dylans Schränken Nudeln und das ganze Zeug für Lasagne raus, dass meine Mutter mir mitgegeben hatte. Nach einer Weile hörte ich, wie Dylan in die Küche kam und wollte mich gerade zu ihm umdrehen, als er seinen Kopf auf meiner Schulter ablegte und auf das Essen linste. "Oh Lasagne!" bemerkte er zufrieden. "Ich wollte sie eben in den Ofen schieben." versicherte ich ihm und schubste ihn etwas zurück. Dann stellte ich die Auflaufform in den Ofen und drehte mich dann komplett zu ihm. Grinsend schüttelte er seinen Kopf. "Ich hab wirklich Glück mit dir!" stellte er fest und gab mir einen Kuss.

-My life as Lia- Badboys und gebrochene Herzen inklusieveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt