2 • Clueless

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Mary

Stolpernd fasste ich Boden unter meinen Füßen, doch der Schwung, den ich hatte lies mich fallen. Schlagartig umhüllte mich die eisige Kälte und ich spürte die feuchten Flocken des Schnees, welche in meinen Nacken, Jackenärmel und Socken fielen. Ich hatte keine Winterklamotten angezogen. Nein, ich saß hier in T-Shirt, Jeans und Ringelflauschsocken. Im Schnee. Interessanter Traum.

"Elegante Landung", lachte jemand hinter mir und ich sah erschrocken auf. Viel größer als erwartet stand er da und sah auf mich herab. Aber mal ehrlich - was hatte ich überhaupt erwartet?

"Wieso ist es hier so kalt?" schlotternd kam ich auf die Füße und wischte den eiskalten Schnee von meiner Kleidung.

"Es ist Winter. Zufällig", lachte Niall amüsiert.

"Aber es ist ein Traum", murrte ich leise genervt. "Also wieso frier ich so?"

Niall verdrehte kurz die Augen. "Ich kann dir Klamotten von mir geben." Seine große Hand schob mich am Rücken vorwärts durch das Schneegestöber. Hinter den dicken Flocken flackerte die Silhuette eines kleinen Hauses auf, dessen Dach mit Zuckerguss ähnelnden Überzug bedeckt war.

Der Raum war gefüllt mit Wärme. Noch nie in meinem Leben hatte ich mich so sehr über Wärme gefreut. Automatisch rieben meine Hände über die raue Gänsehaut, die sich über meinen Körper gezogen hatte.

"Komm, ich geb dir was zum Anziehen", murmelte er neben mir, zog seine rote Wollmütze aus und wickelte den ellenlangen Schal von seinem Hals. Als ich durch die kleine Küche ging, erreichte ich das Wohnzimmer, indem ein flacher Kachelofen war. Die Hitze schoss nur aus ihm heraus.

Niall war verschwunden, als ich den Blick von dem züngelnden Feuer riss und mich nach ihm umdrehte. Seine leisen Schritte bedeuteten mir, in welche Richtung ich gehen musste und vorsichtig tapste ich durch die dunklen Räume. Besaß er keine Beleuchtung?

"Mein Schlafzimmer ist hier." vernahm ich seine Stimme, als ich an ihm vorbeigelaufen sein musste. Suchend wanderten meine Augen über die einzelnen Türen und erkannten einen kleinen Lichtschimmer in einen der mehreren Zimmer. Eine kleine Tischlampe beleuchtete seine Figur, als er vor dem Schrank stand. "Was brauchst du? Reichen Pullover und Socken?"

"Ich denke." Murmelte ich und nahm die trockenen Klamotten dankbar an. "Danke." Zögernd drehte ich mich um und sah mich nach einem Bad um. Nach dem zweiten Öffnen der Tür fand ich mich in einer engen Zelle wieder, in der mein Körper von einem Waschbecken und einer Toilette eingeschlossen war. Das Licht war defekt.

Rostig glitt die Tür ins Schloss, und ich schloss sie knarrend ab. Meine Zehen waren bereits nicht mehr zu spüren. Rasch zog ich die durchnässten Socken von meinen steifen Füßen und stülpte die Weichen darüber.

Neu angezogen verließ ich den dunklen Raum. Dieser Traum war seltsam. Dieses Gefühl war so anders. Es fühlte sich echt an. Real.

"Jetzt will ich eine Erklärung." murmelte ich, als er mich zu ihm ins Wohnzimmer rief.

"Das dauert lange." meinte er seufzend und lehnte sich an die bequeme Couch. "Aber gut, du bekommst sie." Ich ließ mich gegenüber von ihm in einen Sessel fallen und schlug die Beine übereinander. "Ich sagte doch, ein Fluch läge auf mir. Das stimmt und du wirst mir nicht glauben, aber genau so ist es geschehen:"

Schnee verfing sich in den braunen Locken meines Freundes. Kaum hatten die Flocken sich niedergelassen, blies der stürmische und eisige Wind sie auch wieder davon. Dieser Winter war einer der Schlimmsten und Härtesten seit einer Ewigkeit.

"Niall, wir überleben das nicht." Harry drehte sich zu mir um und schlang seine Arme um den Körper. "Ich habe Louis und die anderen vollkommen aus den Augen verloren."

Yayımlanan bölümlerin sonuna geldiniz.

⏰ Son güncelleme: Apr 20, 2014 ⏰

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