Moustache

Nebenjob

Lucy Miller, 16 Jahre, Schülerin. Und definitiv zu wenig Taschengeld!
Kennt ihr das, wenn Eltern einen DRINGENDEN NOTFALL einfach nicht erkennen wollen? Ja, genauso geht's mir gerade. Das einzige was ich immer zu hören kriege ist: ,,Wenn du Geld brauchst, dann such dir einen Job!"
Also bin ich jetzt auf der Suche nach einem Job. Und das kann in London echt anstrengend werden! Ich schlendere so vor mich her, bis ich bei Joe's ankomme. Ein Kaffee ist genau das, was ich jetzt brauche. Ich trete in das kleine Café in der Londoner Innenstadt. Der Duft von Kaffeebohnen und Schokolade kommt mir in einer Welle wohliger Wärme entgegen, als ich die Tür mit dem kleinen Glöckchen, das mich wie immer mit einem lieblichen Bimmeln begrüßt, öffne. Joe steht wie immer hinter der Theke und lehnt lässig an der Kaffeemaschine. Es sind nicht viele Leute dort, nur ein paar ältere Damen, die längst in Rente sind. Denn um 11:00 Uhr morgens sind die meisten Menschen vermutlich bei der Arbeit oder in der Schule. Ich lasse mich auf einen der Barhocker fallen. ,,Morgen Lucy."sagt Joe und fängt gleich an, mir
einen Latte Macchiato  zu machen, das Übliche. ,,Morgen." grummele ich ihm mehr oder weniger freundlich entgegen.  ,,Was treibt dich so früh hier her?" er ist anscheinend wirklich verwundert; ,, Du warst noch nie so früh hier.'' 
,,Was soll das denn heißen? Nur weil ich einmal im Leben früh aufstehe, obwohl keine Schule ist, muss nicht gleich die Welt untergehen. Mum zwingt mich mir einen Job zu suchen." Er verschwindet kurz in dem Raum hinter der Theke, in dem die Mitarbeiter immer kurz bevor man bestellen kann verschwinden. Als er wieder kommt wirft er mir eine dunkelgrüne Schürze zu. ,,Du kannst gleich anfangen!'' schallt es mir fröhlich entgegen. ,,Ich soll hier arbeiten?!'' wow, dass es so schnell gehen würde hätte ich echt nicht erwartet. ,,Wieso nicht? Du kannst nachmittags und am Samstag arbeiten. Und an den Feiertagen hast du dann sowieso frei.'' Er scheint sichtlich zufrieden mit seiner Idee zu sein. ,,Okay!'' Die Worte kommen schneller aus meinem Mund als das ich darüber nachdenken kann. Und ehe ich's mich versehe habe ich mir auch schon die Schürze umgebunden. Mein erster Arbeitstag kann beginnen.