Erinnerungen und ein paar Eier - Larry Stylinson

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Sonst machte er das immer. Vielleicht sollte ich aber auch einfach sagen "sonst hatte er das immer gemacht". Ich weiß es selber nicht. Den ein Teil von mir, denkt immer noch daran, dass er vielleicht einfach um die Ecke biegt, mir einen Kuss gibt und dann das Frühstück übernimmt. Aber nein. Er würde nicht wieder kommen und das sollte ich eigentlich wissen. Denn im Leben verläuft vieles einfach nicht so, wie man es sich wünscht. Manchmal greift das Schicksal ein und, wenn ich mein damaliges Lieblingsbuch zitieren darf, ist das Schicksal ein mieser Verräter. 

Harry und ich ... ja, eigentlich eine verdammt lange Geschichte, die ich aber auch in ein paar winzige Stichpunkte packen kann. Jungs gehen getrennt zu X-Factor, kommen in eine Band, verlieben sich, werden berühmt, dürfen ihre Liebe nicht zeigen, gehen daran kaputt. Ja, so kann man unsere Geschichte erzählen, wenn man die ganzen Details weg lässt. Die Details wie Eleanor und Taylor, die lange Zeit eine Rolle gespielt haben. Kendall Jenner. Und auch irgendwie, die ganzen "heimlichen" Liebesbotschaften, die immer nur die Larryshipper erkannt haben. Die größte Liebesbotschaft, schickte ich damals an unsere Fangemeinschaft, kurz nach Harrys Tod.

Ja, Harry ist Tod. Fast ein halbes Jahr jetzt. Irgendwie ist alles daran kaputt gegangen. Die Band, wir im allgemeinen, die Fangemeinschaft. Und ich, auf eine spezielle Art.

Ihr müsst wissen, ich habe Harry von ganzem Herzen geliebt, doch dann haben wir uns getrennt. Wir konnten nicht unter dem Druck von Modest! weitermachen, Harry kam nicht mit meiner Beziehung zu Eleanor klar und ich nicht mit seiner, zu seinen ganzen "One-Night-Stands" und im Ende, hatte unser Management dann genau das erreicht, was es von Anfang an gewollt hatte. Unser Ende. Harry hat dann Kendall Jenner getroffen, in der Zeit, in der ich eigentlich vor hatte mit Eleanor "Schluss" zu machen, um Harry zurück zu gewinnen. Um der Welt zu zeigen, dass Larry Stylinson echt war. Doch Kendall war einfach wichtig für Harry geworden, weshalb ich das alles dann auch sein ließ. Weil ich wollte, das Harry glücklich war und er erzählte uns so oft von ihr, dass ich annahm, das er glücklich war. Hätte ich doch nur gewusst, dass er das gar nicht war und sich zwei Monate später, das Leben nehmen würde. Ich hätte ihm geholfen ...

Vielleicht denkt ihr ja, dass Harry gegangen ist ohne ein Wort zu sagen. Damit liegt ihr richtig. Harry hat uns nichts hinterlassen und sich drei Tage vor seinem Tod von uns abgeschottet. Und das letzte was er zu mir gesagt hat, war "Kendall ist unglaublich. Sie liebt The Fray, Lou, genau wie du !" Seine letzten Worte waren wie Messerstiche und wenn ich nun an ihn denke, an seinen Tod, sehe ich immer Kendall vor mir.

Ich klammerte mich in die Arbeitsplatte und sobald ich mich beruhigt hatte, schlug ich drei Eier auf und gab sie in eine Schüssel. Eier ... Harry war gut gewesen im Frühstück machen. Während ich sie aufschlug, kullerten mir Tränen in die geschlagenen Eier. Der Vorteil an dem ganzen Geheule war, dass ich mein Essen nun nicht mehr salzen musste. Ich kippte die Mischung in die Pfanne, buk alles aus und hievte es dann auf einen Toast. 

Als ich meine Henkersmahlzeit eingenommen hatte, fuhr ich mit dem Auto zu den Bahnschienen, an denen sich Harry das Leben genommen hatte. Der Zug würde hier in drei Minuten ankommen. Es wäre der gleiche Zug, der Harry damals das Leben nahm. Ich stellte das Auto am Rand der Straße ab und ging voran bis zu den Schienen. Als ich den Zug sah, ging ich die letzten Schritte, bis ich miiten im Gleisverkehr stand und sprach "Das Schicksal ist ein mieser Verräter, aber man kann alles so hinleiten wie man es haben möchte" und als der Zug hupte und kurz davor war mich in Stücke zu reissen, sagte ich "Ich komme jetzt zu dir Harry. WIr lassen Modest und Kendall hier unten und Eleanor und Taylor und jeden, der uns ausseinander bringen wollte ! Ich liebe dich"

Dann war alles still. Das sonst so laute London, schien genau zu wissen, dass sich gerade der liebende Louis zu seinem Harry begeben hatte. 

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