Kapitel 2 / erster Schultag

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Mein Wecker klingelte und ich brauchte gut 10 Minuten um mich aus dem Bett zu quälen. Aber dann stieg die Vorfreude wieder und ich fing an mich richtig auf meinen ersten Schultag zu freuen. Meine Mädchen wiederzusehen, obwohl ich sie erst vorgestern Abend gesehen hab, und all meine anderen Fake Freunde.

Oberflächlich betrachtet bin ich ziemlich beliebt. Ich umarme und begrüße viel Menschen jeden Morgen. Ich lächele, frage wie es den Leuten geht und was für einen Unterricht sie haben, obwohl mir das mehr als am Arsch vorbei geht. Vorallem wenn dann auch noch die Leute aus meiner alten Klasse in meinem Kreis stehen und ich wieder so tun muss als würde ich sie mögen. Manche ignoriere ich einfach, was meistens gut klappt, doch ich muss immer im Hinterkopf behalten das mir diese Menschen aus nützen können, da sie alle Streber sind. Aber ich sag euch, die sind auf nem ganz anderen Level. Die eine Macht nur das. Dazu spielt sie Feld-Hockey und redet 24/7 darüber. Das macht sie zu einer der meist gehassten Personen der Stufe.

Ich hab mich dazu entschieden mit direkt fertig zu machen und danach zu frühstücken, weil ich meine Zeit immer falsch einschätze und dann zu spät zum Bus komme. Die Gefahr aber, das ich meine Klamotten kleckere, ziemlich groß ist, frage ich mich immer was ich tun soll.

Das sind so meine üblichen Lifestruggles.

Ich hatte meinen Wecker früh gestellt um genügend Zeit zu haben mich etwas zu schminken und meine Haare in den Griff zu kriegen.

Fertig gestylt ging ich runter in die Küche wo meine Mom schon Frühstück vorbereitet hat. Meine Mutter ist mit Abstand der tollste Mensch der Welt. Ich liebe meine Mutter über alles und verstehe auch nicht, wie man sich mit seiner Mutter streiten kann. Meine eine Freundin redet quasi nie mit ihrer Mutter und wenn sie es tut, dann streiten sie sich. Über Schule, Jungs, Geld ich glaube die beiden hatten schon jeden Thema durch.
Ich für meinen Teil erzähle meiner Mutter quasi alles. Natürlich gibt es auch Sachen die sie nicht unbedingt wissen muss, doch alles was ich über andere denke, den tiefsten Hass einer Person gegenüber, über meine Jungsprobleme und auch mit wem ich rumgeknutscht hab.

"Gut siehst du heute aus" kommentierte sie mein Outfit.
"Danke mom" lächelte ich sie an.

Zusammen aßen wir bis ich, wie erwartet, nur noch 5 Minuten hatte und zum Bus sprinten musste. Ich könnte auch zu Fuß gehen, aber 1. bin ich viel zu Faul 2. ich müsste aus Höflichkeit mit Leuten aus meiner Klasse gehen die es schaffen 15 Minuten am Stück nicht ein einziges Wort zu sagen und 3. ich könnte meine Mädchen nicht vom Bus abholen. Ich hab meine Mom nach einem Busticket gefragt und da ich ständig in Köln bin, hat sie zugestimmt.

Ich schnappte mir eine Banane, zog mir schnell Jacke und Schuhe an und rannte aus dem Haus. Der Bus war zum Glück noch nicht da, ich war sogar ein paar Minuten zu früh, doch besser zu früh als zu spät. Ich sah auf mein Handy als ich die Bushaltestelle erreichte uns als ich Ausblickte gefrier mir das Blut in den Adern:
Noah. Er stand mit dem Rücken zugewandt, doch allein an seinen Klamotten sah ich sofort das er es war. Niemand war so wie er. Zum Glück hatte er meinen verdatterten Blick nicht gesehen, das hätte alles nur noch unangenehmer gemacht. Ich entschied instinktiv meinen Bitch Blick aufzusetzen und mich neben einem Jungen zu setzten den ich zwar kannte, aber dessen Name ich nicht wusste. Das war irgendwie traurig, da er mir in dieser Situation echt geholfen hat. Ich war sogar auf seiner Abschluss Feier da eine Freundin mich eingeladen hatte und fast jede Pause standen wir zusammen, aber mir fiel sein Name einfach nicht mehr ein. Wir redet also die paar Minuten bis der Bus kam. Ich stieg vorne ein und zu meinem Glück, Noah hinten. Ich versuchte Selbstbewusst und schön zu wirken, doch ich hätte mich am liebsten in eine Ecke des Busses verkrochen, da wo mich niemand sieht. Ich sag einfach die ganze Zeit verlegen aus dem Fenster, da ich mich genau in sein Blickfeld gesetzt hatte. Der komplette Bus war leer, und ich setzte mich genau in sein Blickfeld.

Lifestruggle.

Außerdem glotzte er mich die ganze Zeit über an. Im Schlepptau hatte er seinen des Todes arroganten Kumpel Miguel dabei. Er hat blonde Harre ist ganz gut gebaut, aber so arrogant und damit kam ich überhaupt nicht klar. Um euch die Arroganz zu beweisen:
Er hat sich selber auf insta als Zac Eferon markiert, obwohl er weder so aussah wie Zac und generell war das so eine richtige Schwachmatten Aktion. Die beiden sahen mich also seit 10 Minuten wie ein Stück Fleisch an was sie gleich essen wollten, als wäre ich ihre Beute.

"Nächste Halt: Hauptbahnhof"

Thanks Lord. Ich schnappte mir meine Tasche und stieg aus. Während ich am Bus vorbei ging sahen mir die beiden noch hinterher. Zugegebenermaßen, an dem Tag sah ich verdammt scharf aus, aber ist seine eigene Schuld. Als ob ich es nötig hab auf ihn zu warten pfff was denkt der den bitte?

Ich sprintete aus dem Bus um nicht mit Ellie reden zu müssen. Sie ist zwar ganz nett und alles, aber so eine anstrengende Person. Sie redet immer von sich und hat eine "fick mich bitte" Ausstrahlung mit der ich überhaupt nicht klarkam.

Gott, ich bin erst seit 2 Stunden wach und alles stresst mich schon des Todes.

Nächstes Hinderniss: An der Türken Clique vorbei.

Ich hasste es, als kleines einsames Lahm an ner Gruppe südländischer 187 Hauptschülern vorbeizugehen. Ich glaube die beachten mich nicht, aber ich fühl mich trotzdem immer verloren. Im Endeffekt sind es 2 Sekunden wo alle Blicke aus dir liegen, doch dann macht jeder mit seinem Leben weiter.

Endlich hatte ich den Parkplatz der Schulbusse erreicht und die 444 wo meine Mädels drinsaßen, falls die nicht den Bus verpasst haben. Der Platz füllte sich und ich sah Nami in mitten der ganzen weißen Köpfe. Nami ist ein wunderschönes afrikanisches Mädchen, mit dem dementsprechend Temperament. Sie ist die, die auf meine Schule gewechselt ist und auf wessen Realschul Abschluss ich war. Als sie mich erblickte, lächelte sie mich an und kam auf mich zu.

"Hey du" begrüßte sie mich mit einer Umarmung.

"Hey.. Wo ist Pinky?" fragte ich sie.

"Ich hab keine Ahnung, aber ich glaub sie hat den Bus verpasst."

Zur Erklärung, Pinky ist der 2. Name meiner besten Freundin. Diesem Mädchen verdanke ich alles. Sie ist mein ein und alles und ich wüsste echt nicht was ich ohne sie machen würde. Dazu ist aber ein schusseliges und total verpeiltes etwas. Mir war eigentlich schon relativ klar das sie am ersten Schultag zu spät kommen würde oder das sie auf krank tuen  würde. Ich beschloss sie anzurufen, damit sie noch gestresster ist.

"Wo bist du?" fragte ich sie ohne ein 'hallo' oder sonstiges.

"Hab den Bus verpasst, wartet nicht auf mich" und darauf legte sie auch schon auf. So laufen unsere Gespräche immer wenn sie total gestresst ist und ihre Schlüssel wiedermal nicht findet und ich sie dazu Anrufe um ihr klar zu machen das sie in die Gänge kommen soll. Ich lächelte da ich mir perfekt vorstellen kann wie sie sich wieder mit ihrer Mutter streitet.

"Was hat sie gesagt?" löste mich Nami aus meinen Gedanken.

"Das sie den Bus verpasst hab und wir nicht auf sie warten sollen. Aber ich hab kein Bock mit unserer Stufe vor... Wo sollen wir eigentlich hin?" fragte ich sie.

"Ich dachte das wolltest du herausfinden?" antwortete sie gespielt empört und wie beide fingen an zu lachen. Ich öffnete whats App und ging auf unsere 'EF' Gruppe. Diese Gruppe war so des Todes unnötig aber gut vielleicht haben die ja gestern da reingeschrieben wo wir jetzt alle hingehen sollen.

"War ja mal wieder klar das du nicht weißt wo du hinsollst" flüsterte mir eine bekannte Stimme ins Ohr. Ich dachte ich wüsste wer das ist, aber nein, es war eine ganz andere Person..

Liebe Liebe, lass mich los!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt