Auf den Gelände des Polizeikommissariat stand Lærke Madsen. Sie hatte sich seit dem Telefonat mit ihrem Boss nicht einen Zentimeter bewegt.
Sie war wütend auf Xel. Sie hätte Asgers Job machen wollen. Asger war keine zwei Wochen Mitglied und durfte schon so große Dinge tun. Außerdem hatte sie das Gefühl, Xel hätte anders reagiert als sonst, wenn sie ihre Meinung über die Jobverteilung des neuen Plans Xel erklärte.
Irgendetwas musste faul sein. Dieser Asger schien doch mehr zu verbergen als anfangs gedacht.
Und Xel schien eingeweiht zu sein.
Lærke Madsen überlegte, was sie tun sollte. Extrawürste waren ihr verboten worden, sie wusste nur allzu gut, wie Xel seine Mitglieder beseitigte, wenn
diese nicht genau das machten, was er ihnen befohlen hatte. Also könnte sie nicht Asgers Job übernehmen.
Wenn Xel einmal vorhat, jemanden zu beseitigen, ist man chancenlos verloren.
Man kann höchstens noch hoffen, dass man direkt umgebracht und nicht gefoltert und gequält wurde.
Lærke wusste genau, wo Asger sich gerade befand und sie wollte unbedingt dorthin, um alles zu überprüfen. Erst dann könne sie sich sicher sein.
An einem anderen Ort wurde Søs von einem hellen Licht geweckt.
Sie lag auf einer Liege in einem weißgestrichenen Zimmer, das sehr nach einem Ärztezimmer aussah. Ihr Körper wurde von der blauen Decke bedeckt, nur der Kopf lag frei.
Sie wollte sich drehen, doch ihr Rücken verbot ihr das. Die Schmerzen waren zwar schon besser, aber viel bewegen konnte sie sich noch immer nicht.
Søs hörte Stiefeltritte und sah schwarz gekleidete Männer an der Tür vorbeieilen. Einer hatte ein Messer, der andere eine Pistole in der Hand. Søs erschrak, war aber froh, dass die Männer mit den Waffen anscheinend nicht zu ihr wollten, denn nach einigen Minuten waren Schreie einer Frau zu hören, diese Stimme war Søs so vertraut, dass sie zusammenzuckte und sich in der Decke vergrub.
"Es wird alles gut, Søs", hallte ihre eigene Stimme in ihrem Kopf wider.
