2. Kapitel - das klare Wasser

22 2 1
                                    

Als ich aufwachte, lag Moritz immer noch im Sand und schlief. Das Feuer war aus gegangen, nur noch die Kohle glühte. Ich stand langsam auf und sah zum Meer. Es sah so wunderschön aus und ich konnte nicht anders, als in die Wellen zu laufen und mich von dem Sand und dem getrockneten Blut zu säubern. Da Moritz noch schlief, zog ich mir schnell meine Hose und mein Oberteil aus und lief ins Wasser. Das Salz brannte schmerzvoll in meinen Wunden, aber ich lief trotzdem weiter und genoss das warme Wasser um mich herum. Bald war ich fast bist zu meinen Schultern im Wasser und tauchte unter. Prustend tauchte ich wieder auf schwamm etwas näher zum Ufer. Plötzlich wurde ich an meiner Hand gepackt und nach unten gezogen. Panik stieg in mir auf und ich schlug um mich herum. Was wenn mich ein Seeungeheuer auf den Grund ziehen und fressen will? Panisch versuchte ich nach oben zu schwimmen. Plötzlich ließ der Druck nach und ich schwamm schnell nach oben. Japsend drehte ich mich nach dem Ungeheuer um. Moritz grinste mich an. Ich musste lachen und bespritze ihn mit einer großen Ladung Wasser. "Wie kannst du es wagen! Ich dachte mein letztes Stündlein hat geschlagen!", lachte ich und schwamm auf ihn zu. Er lachte mich aus und bespritze mich ebenfalls mit Wasser. "Ich muss schon sagen, ohne Dreck im Gesicht gefällst du mir besser", sagte er lachend und schwamm schnell vor der nächsten Ladung Wasser weg. Nach dem wir uns ein bisschen spaßeshalber geärgert haben, entschieden wir, aus dem Wasser rauszugehen und etwas zu essen zu suchen. Am Ufer angekommen sah ich meine dreckigen Klamotten und seufzte. Diese Teile waren einfach eklig. Ich sah zum Meer und beschloss, dass es angenehmer war, in nassen, aber sauberen Klamotten zu sein als in dreckigen, trockenen. Also lief ich kurzerhand ins kniehohe Wasser und wusch meine Sachen aus. Als ich zurück zum Ufer kam, hatte Moritz über die Glut Sand geschüttet und sich angezogen. Ich zog mir also auch schnell meine Sachen an und eilte zu ihm. "Ich hoffe wir finden eine Wasserquelle. Sonst werden wir hier wohl nicht lange überleben.", sagte Moritz besorgt und schaute zum Dschungel. Ich erschrak. Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Erst jetzt spürte ich meinen Durst. "Glaubst du, es ist tatsächlich ratsam, in den Dschungel zu gehen? Wir wissen doch gar nicht, ob es da irgendwelche gefährlichen Tiere gibt oder so" Moritz zuckte mit den Schultern. "Wenn wir es nicht riskieren, verdursten wir. Wenn wir es riskieren, werden wir vielleicht von einem Tier gefressen. Vielleicht aber auch nicht. Also sterben wir nur zu 50%. Was findest du verlockender?" Ich seufzte und nickte. "Lass uns aufbrechen"
Wir gingen jetzt schon seit einer gefühlten Ewigkeit durch den Dschungel. Die Bäume wurden immer größer und dicker, und an den Pflanzen hingen viele bunte Früchte. Blüten blühten überall und man hörte das Zwitschern von Vögeln. Sonst nichts. Ab und zu flatterten große, farbenfrohe Schmetterlinge vorbei und beschäftigte Bienen brummten umher, aber die taten uns nichts. Der Boden war aus weicher Erde und feinem Sand. Alles wirkte so friedlich und nach einer Zeit entspannten Moritz und ich uns und wir fingen an, über eher unwichtige Themen zu reden. "Wie alt bist du eigentlich?", fragte mich Moritz und tat ein riesiges Blatt zur Seite. "15. Du?", sagte ich und betrachtete eine Pinke Frucht. "Bin vor kurzem 16 geworden.", antwortete Moritz auf meine Frage und schaute mich traurig an. "Die Schiffsfahrt war ein Geschenk von meinen Eltern" Ich schaute ihn fragend an und ignorierte mein trauriges Herz, welches nach meinen Eltern schrie. "Schiff?" "Ja? Das Schiff ist untergegangen. Du warst doch auch auf dem Schiff oder?" Ich wollte ihn grade antworten, als mich ein Jubelschrei unterbrach. "Wasser!"; Moritz hatte ein paar Lianen zur Seite gelegt und etwas wunderschönes gefunden: einen Wasserfall. Der Dschungel hörte hier wohl auf und es fingen prachtvolle Berge an. Ich lachte erleichtert auf und rannte Moritz hinterher, der schon zum Wasser geeilt war. Der Wasserfall mündete in einen kleinen See, der so klares Wasser hatte, dass man selbst bei der tiefsten Stelle ohne Probleme bis zum Grund schauen konnte. Der Boden was aus feinen Kieselsteinen und kleine Fische schwammen umher. Ich überlegte nicht lange und sprang mitsamt Klamotten in das Wasser. Das kühle Nass umgab ich mich und ich öffnete meine Augen. Erstaunt beobachtete ich die ich bunten Fische, die vor meiner Nase an mir vorbei schwammen. Ich öffnete meinen Mund und trank das Wasser. Ich spürte, wie die kühle Flüssigkeit meinen Hals runterfloss und ich wusste, das dieses Gefühl, in einem wunderschönen See auf einer wilden Insel zu schwimmen das schönste, aber auch das schrecklichste Gefühl war, was ich je hatte.

Hey,
Eigentlich hatte ich nicht vor, unter den Kapiteln Texte zu schreiben, aber ich wollte ein paar Sachen aufklären und fragen.
Erst mal: Gefällt euch diese Geschichte, bzw. der Anfang dieser Story? Ich freu mich immer über Rückmeldung und Kritik! Ich hoffe einfach, dass ich hier was lernen kann.
Ihr solltet wissen, dass es WIRKLICH nur der Anfang der Geschichte ist und ich den Schreibstil noch ein bisschen ändern möchte. Außerdem wird es öfters verschiedene P.O.V.'s geben. (Also hoffe ich 😂)
Und noch was ganz wichtiges: das nächste Kapitel wird eine Charakterliste sein, wo alle Charaktere der Geschichte beschrieben werden. Denn wer weiß, vielleicht sind Clara und Moritz ja doch nicht die einzigen auf dieser Insel?
Und noch was ganz, ganz wichtiges: Ich stelle mir die Insel eher klein vor. Vielleicht werde ich ja eine Karte der Insel zeichnen und sie hier hochladen.

You've reached the end of published parts.

⏰ Last updated: Sep 10, 2016 ⏰

Add this story to your Library to get notified about new parts!

Gefangen in der Wildnis Where stories live. Discover now