Kapitel 5

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Hey Leute, es geht endlich weiter :D Vielen Dank für fast 400 Reader, ihr seid echt die Besten. Viel Spaß mit dem neuen Teil, hoffentlich gefällt er euch :*

Verdutzt sah ich in das nett lächelnde Gesicht von Admiral Pike, der mit schnellen Schritten auf mich zu lief, während ich mich nur verwirrt umdrehte. „Sie sind doch Alice Isaac, die Schwester von Jane Isaac nicht wahr?", meinte er, als er endlich nahe genug bei mir stand, um nicht schreien zu müssen. Bei der Erwähnung von Janes Namen, stiegen sofort Kummer und Trauer in mir hoch, was ich aber durch ein Lächeln kaschieren wollte und nur ein knappes „Ja", antwortete. Leider war Pike mein Stimmungswechsel nicht entgangen, weswegen er mich mitleidsvoll anschaute und vorschlug in sein Büro zu gehen, was ich nur mit einem eifrigen Nicken bejahte. Ich wollte nicht länger hier stehen, vor allem da ich nicht wusste, ob ich gleich in Tränen ausbrechen würde, nur keine Schwäche zeigen. Zuvorkommend zeigte er mir die Richtung in sein Büro und gemeinsam passierten wir die Tür, vor der ich vor wenigen Minuten umkehrt war, doch dank seiner Hilfe schien alles viel leichter.

Zu meiner großen Erleichterung war das Innere dieses riesigen Gebäudes sehr gut beschildert, überall waren unauffällige Pfeile und Wegweiser angebracht, sodass es beinahe unmöglich war sich zu verlaufen. Dennoch schenkte ich meinem Weg kaum Beachtung, da ich durch die große Fensterfront direkt in einen kleinen Park, oder so etwas in der Art sehen konnte. In dem sich nur Studenten der Akademie befanden, die mit ihren Uniformen im weichen Gras saßen und eifrig Bücher studierten. „Immer wieder ein schöner Anblick", bestätigte Admiral Pike meine Gedanken, der wohl meinem bewunderten Blick gefolgt sein musste, was mich leicht erröten ließ. Nun, da ich endlich innerhalb des Hauptquartieres war wollte ich gar nicht mehr weg von hier, zu sehr zog mich alles hier in den Bann, das Wissen, die Forschung, aber vor allem fühlte man sich hier dem Weltall ein Stück näher, obwohl natürlich noch ein langer Weg vor mir lag. Zumindest hatte ich den ersten Schritt getan und der zweite folgte unverzüglich, denn abrupt blieb der Admiral vor einer Tür stehen und öffnete diese. Mit einer leichten Handbewegung zeigte er mir, dass ich eintreten solle und das tat ich ohne zu zögern. Das Innere des Raumes war schlicht eingerichtet, ein riesiger Schreibtisch bildete das Zentrum, vor diesem standen zwei schwarze Stühle, während sich dahinter ein bequemer Sessel befand. Im hinteren Teil des Raumes stand ein Regal, auf dem ein paar Raumschifffiguren standen, vermutlich hatte Pike nach all den Jahren im All eine enge Verbindung zwischen seinen Schiff und seiner Crew aufgebaut. Ansonsten zählten nur noch ein paar Pflanzen zu der spärlichen Ausstattung und dennoch war es sehr freundlich und offen, was vermutlich auch an den Fenstern lag, die wieder den Blick frei gaben auf die Anlagen der Sternenflotte. „Es ist noch etwas ausbaufähig", durchbrach der Admiral meine Gedanken, weswegen ich ihn ein wenig schief anschaute, da ich nicht wusste auf was er anspielte. Er hingegen lachte nur kurz auf und erklärte mir freundlich: „ Das Büro meine ich, ich habe es noch nicht sehr lange, aber setzten Sie sich doch erst einmal", und mit einer erneuten Handbewegung zeigte er auf die freien Stühle, von denen ich einen wählte auf den ich mich setzte.

Jetzt war der Moment gekommen in dem ich mich ein wenig unwohl fühlte und anfing in meiner Tasche nach meinen Zeugnissen zu kramen, jedoch wurde ich recht schnell von Pike unterbrochen: „Lassen Sie nur, ich kenne ihre Unterlagen und ihre Stärken", meinte er nur nebenbei und tippte auf einem Monitor rum, der vor ihm lag. „Ach ja?", erwiderte ich nur, es war mir neu, dass die Sternenflotte Informationen über mich hatte, schließlich hatte mir meine Mutter zu meiner Schulzeit verboten mich bei ihn einzuschreiben, im Gegensatz zu Jane. „Ihre Schwester hat uns ihre Unterlagen ein Jahr nach ihrer Beförderung übergeben, sie war fest davon überzeugt, dass Sie ihr folgen würden, wenn Sie erst einmal volljährig wären und damit lag sie gar nicht so falsch", antwortete mir Pike und auf dem Bildschirm erschienen, sämtliche Berichte, Tests und andere Daten über mich. Was ein etwas flaues Gefühl in meinem Magen erzeugte, was wäre wenn es ihm nicht reichen würde, was ich geleistet hatte? Natürlich waren meine Noten so gesehen perfekt, aber das einzige was ich nach meinem Schulabschluss, der mittlerweile über zwei Jahre zurücklag erreicht hatte, war ein schlechter Job irgendwo in Iowa und das ich von meiner Mutter jeden Tag aufs neue schikaniert wurde, nicht gerade ein Musterbeispiel. Dennoch wollte ich mir meine Sorgen nicht anmerken lassen, weswegen ich so gelassen wie es nur ging erwiderte: „Ja, da haben Sie Recht, ohne Jane wäre ich jetzt nicht hier, obwohl es erst ihren Tod benötigt hat, bis ich mich von unserer Mutter befreien konnte", erst einen Augenblick später bemerkte ich, was ich soeben gesagt hatte. Angespannt schaute ich in die grau-braunen Augen von Admiral Pike, doch dieser lächelte mich nur anerkennend an und sagte: „ Der Tod ihrer Schwester ist ein herber Verlust für die Sternenflotte, genauso wie der der restlichen Mannschaft, jetzt liegt es an Ihnen dafür zu sorgen, dass der Tod ihrer Schwester nicht umsonst war und treten Sie der Sternenflotte bei."

Vollkommen überrumpelt von seinen Worten merkte ich wie meine Hände zu schwitzen begannen und mein Puls anfing zu rasen. Das kam alles so überraschend und schnell, obwohl ich davon immer geträumt hatte, dennoch sträubte sich ein kleiner Teil meines Bewusstseins immer noch dagegen, dass das alles hier real sein konnte, weswegen ich nur „Und die Sache mit meiner Mutter", erwiderte, in der Hoffnung, dass Pike auch darüber Bescheid wusste, schließlich wollte ich nicht meine Lebensgeschichte erzählen. „Was soll mit ihr sein? Sie ist eine kranke Frau, die nicht weiß was sie vom Leben halten soll, Jane hat mir erzählt was für Probleme sie mit ihr gehabt haben und trotz alldem sind Sie bei ihr geblieben, haben sich um sie gekümmert, obwohl Sie noch so jung waren, ein Merkmal, das jeder Captain eines Raumschiffes besitzen sollte, ihre Crew ist ihre Familie und die kann man nicht einfach im Stich lassen", entging Pike mir freundlich, aber mit einem Hauch von Anerkennung in der Stimme, was mich grinsen ließ. Es freute mich sehr, dass er mir die Sorge um meine schwache Mutter nicht zu Verhängnis machte, sondern das ganze eher als eine Stärke darstellte, die mir hier sogar helfen konnte. Leider fiel mein Blick kurz danach wieder auf den Bildschirm, auf dem nun der Name des Imbiss stand, in dem ich kurzzeitig gejobbt hatte, zu meiner Verteidigung legte ich bereit, dass ich noch jung war und das Geld brauchte, doch ehe ich etwas sagen konnte, meinte Pike nur locker: „ Jeder fängt irgendwo mal an seine Spuren auf dieser Welt zu hinterlassen, ich für einen Teil habe es damals mit 17 in einer Bar getan, die mehr als nur eine Absteige war", bei seinen Worten huschte wieder ein sanftes Lächeln über mein Gesicht.

„Heißt das, Sie nehme mich?", fragte ich nachdem er kurz auf den hellen Bildschirm geschaut hatte. „Natürlich, wir müssten dumm oder blind sein, um Sie bei einem solchen Zeugnis wieder weg zu schicken", antwortete er mir und Stolz flackerte in meinen Augen auf, als wir uns beide erhoben. „Willkommen bei der Sternenflotte", begrüßte er mich förmlich, während er meine Hand schüttelte, ich hingegen konnte nur ein fassungsloses „Danke", erwidern, zu sehr freute ich mich über meine neue Anstellung. „Sie sollten ihr Quartier so schnell wie möglich beziehen, schließlich beginnt ihre Ausbildung bereits in drei Wochen und sie wollen sich sicherlich noch etwas einleben und mit ihren Mitbewohnerinnen bekannt machen, die sie die nächsten Jahre begleiten werden, außerdem sollten sie ihre Familie jetzt noch besuchen, falls sie das überhaupt möchten, wer weiß, wann Sie sie das nächste Mal sehen", erklärte der Admiral mir eindringlich, wobei er meine Hand losließ. Jane hatte Recht, es würde sicherlich nicht leicht werden, aber trotzdem freute sich jede einzelne Zelle meines Körpers darauf diese Eindrücke zu sammeln.

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