#14. Kampf.

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Tim:

Die ganze Zeit habe ich das Gefühl beobachtet zu werden. Ab und zu höre ich auch ein Rascheln aus Büschen. Ich lasse mir von meinem Gefühl aber nichts anmerken und laufe weiterhin mit Dario zu meinem kleinen See auf der Lichtung. Ich habe, wie Dario auch, einen Rucksack dabei. Es ist wirklich schön wieder nach 2 Wochen mit Dario zu reden. Ich liebe es wenn er lächelt, wenn er wild mit den Händen gestikuliert und wenn er über seine Lieblingsfilme redet. Wir haben viele gleiche Interessen und streiten uns so selten, wie ich mit einem Stein streiten würde. Als das rascheln nach einer Zeit nach lässt, habe ich beschlossen, dass ich mir das nur eingebildet hatte und schüttel den unangenehmen Gedanken beobachtet zu werden ganz ab.

Nach dem Badespaß und nachdem wir wieder zum Heim gelaufen waren, ist es so um die 15:00. Wir spielen noch mit allen zusammen ein paar Kartenspiele und danach gehe ich mit Dario und Dominik in mein Zimmer.

"Was macht ihr denn während ich in der Schule bin?" frage ich die beiden. Sie gucken etwas verwirrt und dann sagt Dominik lachend :" Darüber haben wir noch gar nicht nachgedacht."

"Wir können ja in die Stadt gehen und dich dann von der Schule abholen. Dann hätten wir das ja geklärt oder?" sagt Dario bestimmend. "Ja, ich denke schon" sagen Dominik und ich gleichzeitig und brechen in schallenden Gelächter aus.

Wir lachten noch viel diesen Abend, wir redeten, zogen uns auf und alles war für einen Augenblick wie vor 2 Wochen. Für mich ist das eine lange Zeit, es hat sich angefühlt wie Jahre! Ich wünschte die beiden könnten immer hier leben. Mit Darios Hilfe hätte ich auch weniger Probleme mit den beiden Wölfen. Das wäre einfach zu schön, aber die beiden dürften und würden überhaupt nicht wollen, dass sie hier in diesem Kaff leben.Allerdings ist es ein sehr ruhiges und schönes Kaff.

Jetzt liege ich im Bett und kann nicht schlafen. Neben mir höre ich Darios und Dominiks leises Schnarchen. Ich bin noch zu aufgewühlt von dem Tag, meine Freude hat noch gar nicht nach gelassen. Ich fühle mich richtig gut und das nur wegen zwei Personen! Den ganzen Tag über habe ich kaum an Frederick und Patrick gedacht. Normalerweise spuken die beiden mir immer im Kopf rum. Es wäre viel einfacher wenn die beiden hier nicht leben würden! Aber will ich überhaupt Patrick niemals getroffen zu haben? Er hat bis jetzt nur schlechtes von sich gebracht und mein inneres Tier sträubt sich immer so gegen positive Gedanken Wölfen gegenüber. Ich müsste eigentlich ziemlichen Groll auf die beiden schieben, wegen meinem Vater, aber da ich die Wahrheit der Vergangenheit, der Morpher kenne, versuche ich friedlich mit ihnen umzugehen. Allerdings klappt das nicht immer, wie man sieht. Nach vielen weiteren Gedanken, die wie Sternschnuppen auf mich ballern, schlafe auch ich endlich ein.



-Zeitsprung bis Montag morgen-

Ich verabschiede mich von Dario und Dominik und begrüße Ales und Felix. Direkt als ich in die Schule gehe, spüre ich diesen durchbohrenden Blick und sehe gleich darauf Patrick mit Frederick lässig an die Wand gelehnt stehen. Die beiden gucken mich provozierend an, ich allerdings hebe meinen Kopf nur ein bisschen, drehe mich um und laufe Alex und Felix hinterher, die schon auf dem Weg ins Klassenzimmer sind. Sollen die mich doch anstarren als wäre ich ihr Fressen. Ich werde mich nicht von ihnen provozieren, ärgern oder was weiß ich noch lassen! Die können mich doch mal Arsch lecken! Also wenn Patrick das machen würde hätte ich ja nichts gegen... Ich fange an zu kichern, worauf der Lehrer mich anstarrt als hätte ich Flügel. "Was ist denn so lustig, Tim? Willst du uns deinen lustigen Witz nicht erzählen?", fragt er streng. "Ich glaube nicht, dass das euch so interessiert." antworte ich und schaue in gleichgültig an. Immer diese Lehrer...


"Naa. Auf wen wartest du?" fragt mich eine Stimme hinter mir als ich auf Dario und Dominik warte. Mir ist der ironische und der säuerliche Ton in der Stimme nicht entgangen. Wieso müssen die denn jetzt auftauchen? Ich drehe mich um und will anfangen zu antworten als noch eine genauso wohl bekannte Stimme sagt :"Auf uns." Dario kommt mit Dominik angeschlendert obwohl man sieht, dass er etwas angespannt ist. Dario stellt sich direkt neben mich und Dominik bleibt etwas hinter uns stehen. Wir stehen direkt gegenüber.

Frederick und Patrick.

Dario und ich.

Patrick guckt kurz nervös zu Frederick, er wartet wahrscheinlich auf einen Anweisung von ihm. Er starrt uns allerdings einfach mit einem undeutbaren Blick an. Ist er auch nervös? Ist es Angst? Oder Wut? Eine Mischung aus allem? "Ich würde mal Gleichstand sagen, was? Glaubt ja nicht ihr hättet eine Chance gegen uns!" ruft Dario fauchend. Mein Tier brennt. Es möchte sich für unseren Vater rächen. Ich trete auf Patrick zu und vergesse alle positiven Gedanken ihn gegenüber. Er weicht knurrend zurück. Frederick ruft darauf :"Komm, Palle!" Er läuft in den Wald rein. Feigling! "Dario! Hinter her! Dominik? Warte hier." Ich ziehe Dario mit mich. Ich höre nicht mehr ganz was Dominik als Antwort sagt, denn das Blut rauscht laut in meinen Ohren. Ich verwandel mich direkt. Dario neben mir auch. Ich verbinde meinen Geist mit seinem. "Sie sind hier in der Gegend. Sie haben sich ebenfalls verwandelt. Beide." übertrage ich ihm. "Ich weiß. Sie kommen von hinten!" antwortet er. Nun rieche ich die beiden auch. Sie kommen wirklich in großer Geschwindigkeit auf uns zu. Ich wirbele herum und werde direkt darauf wieder nach hinten gegen einen Baum geschleudert. Erinnert mich an meinen ersten Tag hier. Ich rappele ich auf und greife an. Ich spüre Fell unter meine Krallen und höre ein Jaulen. Unter mir liegt jetzt Frederick. Er ist nicht geschickt genug um mir ausweichen zu können. Neben mir wird Dario ziemlich auseinander genommen, ich kann ihm aber nicht helfen! Sonst würde Frederick mir in den Rücken fallen. Er wehrt sich kräftig, was aber herzlich wenig bringt, da ich ihn fest umklammert halte. "Alles Gut?" frage ich ihn kurz und knapp. "Nein."

Nun gut. Ich lasse Frederick los und ramme Patrick von Dario weg. Aus meinen Augenwinkeln sehe ich, dass er sehr blutverschmiert ist. Das sieht nicht gut aus. Durch diese Ablenkung passe ich nicht auf und Patrick springt mir direkt auf meinen Rücken. Ich spüre brennenden Schmerz an meiner Schulter und versuche ihn abzuschütteln. Er beißt fester zu und meine kraft verschwindet. Ich sehe Sterne und rieche den ekelhaften Blutgeruch von meinem Blut.

Ich fauche nochmal hilflos, mir wird aber direkt schwarz vor Augen.


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Ein etwas längeres Kapitel. ;)

Nach langen Warten sind sie doch noch auf einander gestoßen. ^^

Hat es euch gefallen? <3

( ca 1100 Wörter)


Zwei, sich eigentlich hassende Seelen || Bergluten FF♡ (ABGEBROCHEN!) Where stories live. Discover now