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-Clarke-

Während Finn redet, denke ich über etwas ganz Anderes nach. Lexa hat mich schon den ganzen Abend mit so viel Liebe in den Augen angeschaut, dass ich mich schon schlecht fühle, nicht mal mit ihr alleine geredet zu haben. Ich wickle die Jacke etwas mehr um meinen Körper, da der kalte Wind inzwischen durch die Bäume pfeift.

„...und weißt du, das tut mir einfach echt leid für ihn, er ist mein bester Freund." Ich schaue kurz zu Finn und nicke, er lächelt und redet weiter, sofort versinke ich erneut in Gedanken.

Ich muss Lexa sagen, dass das alles in Ordnung für mich ist und dass ich damit klarkomme. Erst war es so surreal, ich musste darüber nachdenken und verstehen, was sie mir alles erzählt hat. Aber schon am nächsten Tag in der Schule habe ich gemerkt, dass ich nicht ohne sie könnte. Erst als ich mich umschaue sehe ich, dass wir inzwischen ziemlich weit von der Gruppe entfernt sind. Ich werde nervös und reibe meine Hände zusammen, Finn scheint das zu merken.

„Hey ist alles gut Clarke?" ich nicke und spiele mit einem Ast, der auf dem Boden liegt. „Weißt du es tut mir wirklich leid. Und ich weiß, du willst mich noch, also-"

„Wooooo eine Sekunde, was?" fahre ich ihm dazwischen.

Sofort sehe ich wie sich sein Gesichtsausdruck ändert, er nimmt einen Schluck aus seiner Bierflasche, bevor er sie gegen den nächsten Baum wirft, ich zucke zusammen und mache einen Schritt zurück.

„Verdammt Clarke, wieso verstehst du es nicht?" erst jetzt merke ich auch, wie sehr er lallt.

Nervös fahre ich mir durch meine Haare und versuche ruhig zu atmen.

„Finn hör zu, wir beide... das passt einfach nicht." Er macht schnelle Schritte, bis er genau vor mir steht.

„Nein du hörst mir zu!" er drückt gegen meine Schultern, ich will mich wehren, aber mein Rücken kollidiert hart mit einem Baum. „Wir gehören zusammen Clarke, das weißt du doch." Ich schlage seinen Arm weg, meine Atmung wird immer hektischer.

„Finn! Lass mich los!" er grinst mich betrunken an, sein Atem riecht so stark nach Alkohol, dass ich mich zusammenreißen muss, mich nicht zu übergeben.

„Ach komm schon Clarke, auf die alten Zeiten..." er lehnt sich nach vorne, meine Augen werden weit als ich merke, dass er mich küssen will.

Sofort drehe ich meinen Kopf zur Seite und schubse ihn etwas nach hinten. Ich will gerade um Hilfe rufen, da drückt er eine Hand auf meinen Mund. Er ist sehr viel stärker als ich in Erinnerung hatte. Als sie eine Hand unter meine Jacke schiebt, bekomme ich Panik. Immer wieder versuche ich ihn zu schlagen, aber Finn ist schneller und drückt meine Arme zwischen uns, sodass ich mich kaum bewegen kann. Gerade als er ein Bein zwischen meine schiebt, höre ich ein knurren hinter uns. Ich schaue an Finn vorbei und sehe Lexa. Sofort atme ich tief durch. Der Wolf sieht wütender aus als ich jemals zuvor gesehen habe. Finn braucht noch ein weiteres, wütendes knurren, bevor er sich umdreht. Ich sehe wie er zusammenzuckt und sofort einen Meter nach hinten springt.

„Was zum... Fuck!" ich grinse ihn an, meine Angst verflogen.

Lexa geht auf ihn zu und schneidet ihm immer wieder den Weg ab, als er wegrennen will. Ich verschränke die Arme vor meinem Körper und sehe ihm dabei zu, wie ihm inzwischen Tränen über sein hässliches Gesicht laufen. Als er ein weiteres Mal abhauen will springt Lexa auf ihn zu. Er stolpert und fällt, wodurch der Wolf genau auf ihm landet.

„Nein nein bitte nicht nein." Fleht er, als die spitzen Zähne des Wolfs ihm ganz nah kommen.

„Das reicht." Flüstere ich leise, aber Lexa hat es gehört.

Gefährliche EntdeckungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt