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-Lexa-

Nervös ziehe ich an meiner Jacke und laufe auf und ab. Nachdem Anya und Clarke in der Hütte verschwunden waren, habe ich mich wieder zurückverwandelt. Ich grinse bei den Gedanken, wie gut Clarke es aufgenommen hat, zumindest schien es so. Erst hat sie sich unglaublich erschrocken, was denke ich mehr als normal ist, aber dann haben wir Minutenlang im Gras gelegen und gekuschelt. Das war allerdings eine neue Erfahrung für mich, noch nie habe ich so viel Nähe von einem Menschen zugelassen, wenn ich in meiner nicht-menschlichen Form war. Als die Tür auffliegt bleibe ich stehen und schaue in Anyas Augen.

„Los, rein mit dir." Ich schlucke und gehe an ihr vorbei in den kleinen Raum.

Clarke sitzt auf dem Sofa und spielt mit ihren Händen. Ich setze mich langsam neben sie. Erst nach ein paar Minuten schaut sie hoch und in meine Augen. Sie schaut über mein ganzes Gesicht und will etwas sagen, aber es kommt nichts aus ihrem Mund.

„Clarke, es tut mir leid, ich wollte dich nicht erschrecken."

„Hast du nicht." Ich grinse sie an. „Ok, für ein paar Sekunden." Ein Lächeln zieht sich über ihr Gesicht, was mich automatisch fröhlicher werden lässt. „Und ich werde niemandem etwas sagen, Anya hat mir schon gedroht." Ich knurre leise.

„Entschuldige, sie kann ziemlich intensiv sein. Aber sie will uns nur beschützen, dich beschützen." Ich suche wieder nach ihren Augen, aber sie schaut weiter auf den Boden.

„Ich weiß Lexa. Aber ich..." sie scheint frustriert über sich selbst, da sie genervt durchatmet. „Es macht mir ein bisschen Angst, weißt du? Bis vor kurzem dachte ich noch, alles auf dieser Welt wäre normal."

„Das verstehe ich. Wenn du Zeit brauchst Clarke-"

„Nein, so meinte ich das nicht!" ich lache leise und verknüpfe unsere Finger miteinander, was sie zum Glück zulässt. „Ich meinte, ich will alles wissen."

„Ok, frag was du willst." Sie grinst und rutscht auf dem Sofa nach hinten, bis sie an der Wand lehnt.

Ich grinse darüber, dass sie es sich bequem macht und folge ihr. Nach ein paar Sekunden legt sie ihre Hand mit meiner zusammen in ihren Schoß.

„Erzähl mir einfach alles."

„Oh Gott, ok..." ich kratze mich nervös am Nacken und atme tief durch. „Damals, als Adam und Eva..." sofort schlägt sie mir gegen die Schulter.

„Hör auf damit du Arsch!"

„Na gut." Mein Ton wird wieder ernster. „Anya und Jakob sind in meinem Rudel, dazu noch Niylah und Echo, sie sind die Töchter von Jaha, sozusagen unserem Anführer." Sie nickt kurz. „Ich kann dir nicht genau erzählen, wie das alles zu Stande gekommen ist, aber sicher ist: Wir sind Wölfe. Als ich mich das erste Mal verwandelt habe, hat es unglaublich weh getan. Inzwischen nicht mehr. Unter Jaha komme ich direkt als zweite Anführerin des Rudels..." ich verstumme.

„Warum?"

„Weil ich Niylah, Anya und Jakob zu einem Wolf gemacht habe." Ich traue mich nicht zu Clarke zu schauen und ihren geschockten Blick zu sehen.

„Wie kam es dazu?" fragt sie leise nach ein paar Momenten stille.

„Es geht nur, wenn du Wolfsblut in deinen Adern fließen hast, von früheren Generationen. Wenn du dann in einer Situation bist, wo du schon fast Tod bist, ist es möglich." Ich höre, wie Clarke scharf einatmet. „Anya war die Erste, sie hatte einen Unfall beim klettern. Ich bin ein paar Sekunden später dort vorbeigekommen und habe sie gesehen, blutend am Ende eines Hügels. Durch meine Instinkte habe ich gemerkt, dass sie das Blut in sich hat, also habe ich sie verwandelt."

Gefährliche EntdeckungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt