Kapitel 5

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Nach ungefähr zehn Minuten kann ich nich mehr und werde langsamer. Meine Füsse schlurfen über den harten Kiesweg. Ich hole mein Handy raus uns rufe meine beste Freundin Morgan an. ,,Juliet?'' höre ich ihre Stimme. ,,Hi, Morgan.'' antworte ich. ,,Was gibt's?'' fragt sie. ,,Ich wollte fragen ob ich vielleicht bei dir schlafen kann?'' ,,Ja klar.

Komm her.'' antwortet sie, bevor ich das 'click' höre. Ich versuche meine restliche Ausdauer aufzubringen um etwas schneller bei ihr sein zu können.

Nach ungefähr 23 Minuten bin ich bei dem alten, schmutzigen Mehrfamilienhaus angekommen. Morgan hat keine Eltern mehr da diese vor einem halben Jahr bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen waren. Morgan war anfangs ziemlich zerbrechlich, war depressiv und hat sich geritzt. Sie war echt am Boden, doch irgenwie haben wir es gemeinsam geschafft. Das war wahrscheinlich auch der Grund warum unsere Freundschaft für mich und hoffentlich auch für sie so besonders war. Ich kicke die kaputte Eingangstür mit einem Fusstritt auf. An die vielen Stufen bis zum obersten Stockwerk hatte ich mich mittlerweile schon gewöhnt. Endlich oben angekommen klopfe ich sechs Mal an die Tür, das war unser Klopfzeichen das wir uns in der 2. Klasse ausgedacht hatten. Mittlerweile war ich 17 und Morgan 16 aber wir hatten es immer beibehalten. Die Tür wird geöffnet und Morgans schönes Gesicht strahlt mich an. Sie hat eine Stupsnase und riesige braune Augen. Dieses Braun war nich normal, es war ziemlich dunkel und wenn ich ein Junge wäre, könnte ich mich stundenlang in ihnen verlieren. Morgan erdrückt mich fast in ihrer Umarmung, doch ich erwidere diese herzlich. ,,Ich hab dich vermisst.'' sagt sie. ,,Ich dich auch.'' Langsam löse ich mich aus der Umarmung. Morgan und ich gehen in die kleine Wohnung. Ich höre wie die Tür hinter mir ins Schloss fällt, während ich meine Schuhe in die Ecke schmeisse. ,,Ich hab eine spannende Nachricht für dich.'' höre ich Morgan quicken. ,,Was denn?'' frage ich, während ich mich auf der abgenutzten Couch niederlasse. ,,Ich habe jetzt einen kleinen Job.'' ,,Echt jetzt?! Und als was 'arbeitest' du?'' ,,Es ist zwar kein besonders toller Job aber ich bin Ausshilfe in der Küche von dem kleinem Café nebenan.'' grinst sie. ,,Das ist doch Hammer!'' meine Stimme überschlägt sich vor Freude. Plötzlich klingelt mein Handy. Auf dem Display meines IPhones steht mama. ,,Da muss ich kurz rangehen." flüstere ich, bevor ich das Handy an mein Ohr halte. Morgan verzog ihr Gesicht zu einer Grimasse, welche mich zum Lachen brachte. ,,Was gibt's?" frage ich ins Handy. ,,Mein liebes Fräulein, du kommst jetzt sofort nach Hause!" höre ich meine Mutter so laut in den Hörer brüllen das meine Ohren fasr wegfliegen. ,,Ähm...okay, aber eine Frage noch. Wieso seit ihr schon zu Hause?''. ,,Das erkläre ich dir wenn du zu Hause bist." Und dann hat meine Mutter auch schon wieder aufgelegt. ,,Das war meine Mutter, ich muss leider nach Hause. Is wahrscheinlich irgendwas vorgefallen oder so." ,,Achso okay, schade." sagt Morgan und zieht eine Schnute. ,,Hab dich lieb." flüstere ich gespielt traurig bevor ich Morgan noch einmal in meine Arme fasse.

,,Wieso hast du so lange gebraucht?!" schnauzt meine Mutter mich an, kurz nachdem ich erst die Haustür geschlossen habe ,,Ich war bei Morgan. Und wie du weisst ist das ein ziemlich weiter Weg bis nach Hause." ,,Habe ich dir nicht verboten mit diesem Assimädchen abzuhängen? Na gut, kommen wir zum eigentlichem Thema. Wieso bist du heute Abend Party machen gegangen? ,, Boah mama, ich war doch nur in der Shisha-Bar. Ich wäre schon rechtzeitig wiedergekommen." antworte ich schon leicht gereizt. ,,Achso nur in der Shisha-Bar. DROGEN SIND JETZT AUCH WAS GANZ NORMALES FÜR DICH!?!?" brüllt meine Mutter nun. ,,Was habe ich da gehört? Shisha-Bar, drogen." mischt sich mein Dad jetzt auch noch ein. ,,Mein Gott ich habe noch nichtmal geraucht. Ich hab nur ne Cola getrunken! erhebt sich meine Stimme langsam. ,,Nicht in diesem Ton. Wir haben dich doch so gut erzogen...warum machst du so etwas?. ,,Dad, mum. Ich bin nur einmal in meinem Leben ausgegagen. Und wenn ihr mich so gut erzogen hättet, wäre ich ja vorhin nicht gegangen. Anscheinend war eure Erziehung ja doch nicht so perfekt. Vielleicht bin ich garnicht das perfekte Kind. Und vielleicht habt ihr auch garnicht das perfekte Leben was ihr immer allen Vorspielt.Ich habe es satt immer gute Noten schreiben zu müssen und immer perfekt sein zu müssen!'' Ich sehe noch wie sich die Hand meines Vaters erhebt, bevor diese mit voller Wucht bekanntschaft mit meiner Wange macht. Ein stechender Schmerz zieht durch meine Wange

,, Ich hab nur noch drei Worte für dich Dad. ICH HASSE DICH!" schreie ich bevor ich die Treppe zu meinem Zimmer hochlaufe.

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⏰ Last updated: Nov 25, 2013 ⏰

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Good Girl gone BadWhere stories live. Discover now