Kapitel 1

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Hallo und Willkommen zu meiner und auch Thackeras 1. Star Trek FF, wir dachten uns einfach, da uns aufgefallen ist, wie sehr wir Star Trek lieben, dass wir einfach mal zusammen eine Geschichte schreiben. Die Zusammenarbeit macht echt richtig Spaß mit ihr und ein Blick zu ihrem Profil, Thackera lohnt sich auf jeden Fall :) So nun aber viel Spaß mit der FF :D


Das klare Wasser umspült meine nackten Füße, die dadurch immer mehr abkühlen. Es ist ein schöner Tag, in unserem kleinen Landhaus in Iowa. Seit mehreren Monaten leben wir nun schon hier, obwohl es nicht immer leicht war von London wegzugehen, aber Mum konnte es einfach nicht mehr, diese Menschen, dieser Lärm und dann noch ihre schreckliche Krankheit. Manchmal hatte ich sogar das Gefühl, dass ich ein Faktor gewesen war, weswegen sie es in der modernen Stadt nicht mehr ausgehalten hat. Denn hier war alles größer und weitläufiger, sogar unser Haus war kein Vergleich zu der Wohnung in der wir zuvor gelebt hatten, weswegen sie mich nicht so oft zu Gesicht bekam. Verträumt strich ich eine Strähne meines braunen Haares hinter mein Ohr und schaute auf, der Wald, in dem ich saß, war schon seit langem nicht mehr als solcher zu erkennen. Die Bäume waren verdorrt, trotz des kleinen Wasserlaufs, der irgendwo aus dem Hochland stammte. Der Boden war staubtrocken und hatte tiefe Risse, die sich wie Narben durch den Grund zogen. Es war traurig, so wie alles hier.

Meine Schwester, Jane, meinte immer ich solle einfach verschwinden und dass ich unserer Mutter nichts schuldig wäre. Ich solle einfach mit ihr zur Sternenflotte gehen, die Qualifikationen dafür hätte ich ja, meinte sie immer mit ihrem überzeugenden Tonfall. Das schlimmste daran war, sie hatte recht unsere Mutter mochte mich nicht, dass war seit dem Tag meiner Geburt klar und dennoch konnte ich sie nicht verlassen, zumindest nicht jetzt solange sie so geschwächt war. Natürlich hatte sie immer noch Kevin, dem einzigen Menschen dem ich wirklich etwas schuldig war, denn er akzeptierte mich so wie ich war, aber ich wollte sie trotzdem nicht allein lassen. Nun fristete ich also mein Leben weiter hier, irgendwo an einem Ort den ich hasste, wenn dort draußen die unendlichen Weiten auf mich warteten.

Erschöpft und wütend fuhr ich mir wieder durch meine Haare und blickte auf das langsam fließende Gewässer. Meine Silhouette spiegelte sich auf der Wasseroberfläche wieder und man konnte deutlich meine blau leuchtenden Augen erkennen, deren Licht reflektiert wurde. Es war nervig, denn eigentlich wäre es mir egal, wie ich aussah schließlich lebten wir in einer mehr als toleranten Welt, aber dennoch hatte ich immer dieses beklemmende Gefühl, dass meine Mutter sich für mich und mein Anderssein schämte, weswegen sie immer wollte, dass ich eine Sonnenbrille trug, wenn sie mal mit mir in die Stadt ging. Eigentlich bestand meine chaotische Familie nur aus Menschen, alle außer mein Vater über den meine Mutter nie sprach, vermutlich weil es ihr unangenehm war vor Kevin, obwohl er immer sehr gut damit klar kam. Sogar Jane hatte mich immer als meine richtige Schwester angesehen und nicht als ihre Halbschwester oder ähnliches.

Ein lautes „Alice!", riss mich aus meinen Gedanken und mein Kopf schnellte in Richtung unseres Hauses. „Es gibt Essen!", hörte ich erneut die Stimme meiner Schwester, die noch bis morgen hier war. Sie hatte eine steile Karriere bei der Sternenflotte hingelegt und war mittlerweile Offizier, weswegen ich auch wahnsinnig stolz auf sie war, ich würde so etwas nie erreichen. Schnell erhob ich mich von dem unbequemen Felsen auf dem ich gesessen hatte und rannte über einen schmalen Pfad zurück zu unserem Haus. Auf der großen Terrasse deckte Jane gerade mit Kevin den Tisch, während unsere Mutter auf einer Liege lag und schlief. Ihre Haut hatte einen ungesunden gräulichen Ton und ihre sonst so kräftigen blonden Haare waren strohig, zudem kam dass durch ihr fehlendes Gewicht ihr Gesicht eingefallen und alt wirkte. Es war einfach ein schrecklicher Anblick. Jane hingegen war wie immer das blühende Leben ihre braunen Augen lächelten mich freundlich an, während sie mir ein paar Teller in die Hand drückte, die ich verteilen sollte. Ihre blonden Haare hatte sie nach hinten gebunden und anstatt ihrer üblichen Uniform trug sie eine einfach Jeans und ein weißes Top, das einzige was in ihrem tollen Leben fehlte war ein der passende Ehemann, doch auch dieses Problem würde sich in zwei Wochen lösen, wenn sie endlich heiraten würde, dies war auch der Grund warum unsere Mutter mal wieder mächtig stolz auf sie war. Bei diesen Gedanken huschte ein trauriger Ausdruck über mein Gesicht, was auch Kevin, der Freund unserer Mutter bemerkte, weswegen er mich aufmunternd ansah. Manchmal fragte ich mich, wie er es mit den Launen seiner Freundin aushielt, vor allem seitdem sie Krebs hatte waren diese noch viel schlimmer geworden. Doch er baute sie jeden Tag von neuem auf und war wohl eine der wichtigsten Stützen in ihrem Leben.

Seit ungefähr 10 Minuten saßen wir alle schweigend am Tisch, Mum starrte nur auf ihren gefüllten Teller und hielt mit zittrigen Fingern ihre Gabel in der Hand, aß allerdings keinen Bissen. Jane und ich tauschten immer wieder nervöse Blicke aus, während Kevin leise auf seine Freundin einredete, um sie doch noch irgendwie dazu zu bewegen einen Happen zu sich zu nehmen. Allerdings waren seine Anstrengungen vergebens, denn nach weiteren Minuten sprang sie genervt auf und meinte: „ Es hat doch eh alles keinen Sinn mehr", ehe sie im Haus verschwand. Nun folgte das übliche Theater in dem Kevin ihr ins Haus folgte und man das Streitgespräch der Beiden hören konnte, in dem Mum immer in Tränen ausbrach und ihm alle möglichen Vorwürfe an den Kopf warf, von denen manche auch auf mich bezogen waren. Wenigstens war ich heute nicht alleine und hatte Jane, die mich leidend ansah. „Es ist schlimm sie so zu erleben", murmelte sie, wobei sie ihren Löffel leicht zum Mund führte. „Ja ich weiß, manchmal wünschte ich, ich könnte nur für einen Tag weg von hier", erwiderte ich matt, der Appetit war mir schon längst vergangen. „Du weißt, dass du einfach gehen könntest", stellte meine Schwester ihre übliche rhetorische Frage. „Weiß ich, aber du weißt auch, dass ich nicht kann", erklärte ich ihr leicht angespannt, denn von drinnen hörte man das Schluchzten unserer Mutter. „Wir könnten trotzdem jemanden wie dich bei der Sternenflotte gebrauchen, ich habe Admiral Pike von dir erzählt und er würde dich gerne kennen lernen", beharrte sie weiter und schob sich erneut den Löffel in den Mund. Ein einfaches Nicken war meine Antwort, denn von drinnen drang wieder die Stimme meiner Mutter nach draußen, die unter Tränen meinte: „ Schick wenigstens Alice weg, ich möchte sie nicht hier haben...Ich bräuchte Jane viel mehr als sie"

Ihre Worte versetzten mir einen Stich ins Herz und auch Janes mitfühlender Blick konnte daran nichts ändern. Sie wusste, dass ich es gehört hatte, aber diesen Gefallen würde ich ihr nicht tun, ich würde bei ihr bleiben bis zu ihrem letzten Atemzug.



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