Kapitel 3

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Sooo, die Kapitel werden länger - zwar nicht viel, aber immerhin! Das wird sich mit Sicherheit noch steigern, aber das hab ich ja schon gesagt. Viel rumlabern will ich jetzt auch nicht, also viel Spaß beim Lesen! :) xx

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Peeta stupst mich von der Seite an, woraufhin ich ertappt aufschaue. Ich muss mich wirklich mehr auf das Geschehen um mich herum konzentrieren.

Effie sieht mich tadelnd an, doch ich habe nur ein schwaches Lächeln für sie übrig.

»Peeta … lass uns gehen«, murmel ich und ziehe ihn leicht an der Hand zu mir. Er schaut mich verwirrt an, stimmt aber zu und folgt mir. 

»Was ist los?«

Ich reagiere nicht und ziehe ihn weiter durch die Gänge, die schier endlos zu sein scheinen. Ich weiß nicht, wohin ich gehen will, doch das ist momentan meine kleinste Sorge. Ich muss nur von den Tributen weg. Ich weiß, wie sie sich fühlen, was sie durchmachen. Ich kenne ihre Ängste, Sorgen, Zweifel.

Angst vor dem Tod und vor den schrecklichen Dingen, die in der Arena passieren.

Sorgen, die sie sich machen, wenn sie kein Essen finden, wenn sie kein Wasser finden. Es sind keine Sorgen um ihre Kleidung mehr, die sie sich machen müssen, sondern um ihr Überleben.

Zweifel daran, dass sie gut genug sind, um lange zu leben. Sie zweifeln daran, dass sie es lebend aus der Arena schaffen werden.

Auf einmal werde ich von Peeta zurückgehalten und gezwungen, stehen zu bleiben. Ich drehe mich um und blicke in seine besorgten Augen. 

»Katniss, sprich mit mir. Wieso wolltest du dort weg?«

Weiß er das denn wirklich nicht?

Er war doch mit mir in der Arena, er muss doch wissen, wie ich mich fühle und was für Gedanken mir durch den Kopf gehen.

Eine einzelne Träne kämpft sich über meine Wange und rollt leise über mein Gesicht. Ich darf nicht weinen. Ich muss stark sein.

»Ich musste da nur raus. Ich möchte das nicht sehen.«

»Katniss, wir werden noch eine Menge solcher Augenblicke erleben. Besser, du gewöhnst dich daran«, sagt er und versucht, mir damit klar zu machen, dass es keinen Ausweg gibt. Keine Hilfe. Wir sind schon wieder in den Hungerspielen gefangen.

»Stört es dich gar nicht? Peeta, hast du gar kein Mitleid? Kein Mitleid mit den Tributen, die nun in die Arena ziehen dürfen? Ich dachte, es wäre alles vorbei. Keine Hungerspiele mehr, kein rachsüchtiger Präsident. Und jetzt? Jetzt beginnt es wieder. Die ganzen Schmerzen, die wir durchleben mussten, kommen wieder hoch. Jetzt müssen sie sie durchleben. Die unschuldigen Kinder, die gar nicht dafür verantwortlich sind, dass die Hungerspiele eingeführt worden sind. Wieso müssen sie leiden, wenn das alles Generationen vor ihnen passiert ist?!« Meine Stimme ist brüchig und ich stehe steif vor Peeta, der mich nur traurig ansieht. Dann nimmt er mich sanft in den Arm und ich lege meinen Kopf auf seine Schulter, atme seinen Duft ein. Sein Duft beruhigt mich normalerweise immer, doch jetzt scheint dies nicht der Fall zu sein.

Statt etwas zu sagen, streicht er mir leicht mit seiner großen Hand über meinen Rücken. Ich bin froh, dass er da ist. Dass es ihn gibt.

»Komm, wir gehen in unser Appartement«, flüstert er leise und es scheint, als wäre das indirekt eine Frage an mich gewesen. Ich nicke und wische mir mit der Handfläche die Tränen weg. Niemand soll sehen, dass ich schwach geworden bin. Niemand, außer Peeta. Er ist der Einzige, der mich so sehen darf.

Die Tribute von Panem - Blutige Rache { on hold }Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt