1. Kapitel: Sternennacht

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Ich saß mit ihm einfach nur da. Seine Hand in meiner liegend. Ich auf deinem Schoß. Der Fluss mit seiner Strömung vor uns und die Sonne die ihre bunten Farben mit in die Unterwelt des tiefen Flusses zog. Das Rauschen war das einzige was man hörte. Ich genoss es vollkommen. Morgen würde alles wieder anders aussehen. Eine Schule voller Leben auf einmal. Die lauten Schreie von Kindern die rumtobten und das schrille Klingeln der Schulglocke. Es wird keine schöne Ruhe geben in der wir zusammen uns irgendwo hinsetzen werden können. Es wird kein schönes zusammen sein von uns werden. Denn würde irgendwer wissen das wir zusammen sind würde unser Leben wie in der Hölle stattfinden. Die ganze Schule war rassistisch und selbst die Lehrer beleidigten die Schüler. Es war die beschissenste Schule die es überhaupt gibt und geben wird. Doch auf eins freu ich mich: Mina! Und Lake! Meine Freunde. Ich liebe sie einfach über alles. Und sie sind mit Lion ( der bei dem ich grad auf dem Schoß liege ) die einzigen die mein Geheimnis kennen. Glaubt mir ihr wollt es nicht wissen...

Plötzlich schreckte ich hoch. Es war mitten in der Nacht. Lion war wohl auch eingeschlafen und nun wollte er mich wecken. "Es ist schon zwölf! Meine Eltern werden mich umbringen!" Lions Eltern waren zwar richtig nett und cool aber wenn sie eins hassten dann war das Unpünktlichkeit. Meine Eltern haben es bestimmt noch nicht mal gemerkt das ich immer noch nicht zurück bin. WISO auch? Ich bin ja 16. Reicht ja um auf sich allein aufzupassen. Die Dunkelheit zeigte heute ihre schönste Seite. Während wir schnell zusammenpackten betrachtete ich die funkelnden Edelsteine die auf der Außenwelt tanzten. Vielleicht würde ja einer jetzt gleich explodieren, eine Supernova erzeugen. Dann würden die Farben nur so wie ein Feuerwerk aus dem Welt all schießen. Doch das trat natürlich nicht ein. Ich schwang mich auf Lions Motorrad und umarmte ihn. So würde ich die kurze übrig bleibende Zeit zusammen mit ihm verbringen. So nah das er meinen Atem im Nacken spüren müsste. Ich liebte ihn und würde diese Situation nicht so beschissen sein, würde ich der ganzen Welt von uns erzählen. Wir wären das Traumpaar und ich könnte so viel Zeit mit ihm verbringen. So viel wie ich die Sterne am Himmel sehen konnte.

Ich stieg ab und umarmte ihn. Ich wollte ihn eigentlich gar nicht loslassen, er auch nicht. Aber ab hier müsste ich alleine gehen und mich beeilen, denn ich war schon viel zu spät für meine Arbeit. Außerdem musste ich noch andere Klamotten besorgen. Ich lief los und ließ das einzige Licht was in dieser Gegend Leben zeigte demonstrativ hinter mir. Der Wind bließ mir leicht ins Gesicht und ließ meine Haare durcheinander wirbeln. Ich lächelte. Ich liebte das laufen. Es befreite mich von den Sorgen, den Lasten und half mir. Doch was passieren sollte wenn ich zu Hause ankam, hätte ich nicht erwartet...

Verloren,Verlassen,VerratenWhere stories live. Discover now