5. Kapitel

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London

Ich blicke amüsiert zu Hailey, die mich genervt anstarrt.

„Wieso hast du Anthony erzählt, dass er sich von mir fernhalten soll?" Ich blicke sie überrascht an. Deswegen will sie mit mir reden? Deswegen? Wirklich?

„Ich dachte er nervt dich und wollte dir helfen", erwidere ich ruhig und sehe wie sie ihre Augen verdreht.
„Ich kann selber entscheiden, mit wem ich meine Zeit verbringe", schießt Hailey zurück und mustert mich durch zusammengekniffene Augen. Trotz ihres grimmigen Gesichtsausdruck sieht sie immernoch süß aus ... ich schweife ab. „Das weiß ich. Du wirktest nur genervt und ich wollte dir einen Gefallen tun, da ist ja nichts falsches dran", rechtfertige ich mich.
„Ich kann Anthony ebenso gut einen Korb geben, dazu bin ich fähig", keift sie und bohrt ihren Zeigefinger in meinen Brustkorb, „niemand bestimmt über meinen Kopf über mich und du schon gar nicht!"
„Das war ja nicht meine Absicht! Ich wollte dir helfen, du weißt schon, als Freund. Er schien interessiert und du nicht, ich wollte ihm nur klar machen, dass er dich lieber alleine lassen soll. Oder ... stehst du auf ihn?", frage ich etwas verärgert, weil ich den ganzen Sinn dieser Diskussion nicht sehe.
„Das ist doch jetzt nicht wichtig und geht dich gar nichts an. Ich habe einfach ein Problem damit, wenn du denkst, dass du die Befugnis hast über meinen Kopf Entscheidungen treffen, die mich betreffen, mach das einfach nicht nochmal, verstanden?" Sie ist lauter geworden und einige Leute um uns herum starren uns neugierig oder genervt an.

„Das habe ich verstanden, aber mich interessiert es trotzdem, ob du auf ihm stehst." Ich werde nicht locker lassen, bis ich eine Antwort von ihr habe.

„Wieso interessiert es dich?"
„Es interessiert mich eben!"
Jetzt schleicht sich ein fieses Lächeln auf ihr Gesicht. „Vielleicht stehe ich ja auf ihn, vielleicht auch nicht. Ich glaube deine Kellnerin wartet", feixt Hailey und will sich an mir vorbei schieben. Ich halte sie fest und ziehe sie zu mir. Ich weiß auch nicht, was in mich gefahren ist.
„Die kann warten", murmle ich und studiere Haileys Gesicht. Ich halte sie fest an mich gepresst und ihre Atmung beschleunigt sich. Was machte ich hier? Ich sollte sie loslassen und zu Carly gehen und sie zu Anthony gehen lassen ... andererseits macht Hailey auch keine Einwände.

Ihre dichten Wimpern umrahmen ihre unschuldigen großen Augen und ihre Wangen sind leicht gerötet. Sie beißt sich leicht auf die Unterlippe und im nächsten Augenblick liegen meine Lippen auf ihren. Ihre weichen Lippen sind perfekt und ...

„Könntest du mich los lassen?", reißt Haileys Stimme mich aus meinen Fantasien. Ich blicke auf und merke, wie ich sie noch immer festhalte.
„Ähm ... klar", murmle ich etwas verwirrt. Das Gefühl von ihren Lippen auf meinen verlässt mich und ich würde zu gerne meine Fantasie umsetzten, aber Hailey ist schon wieder abgerauscht. Außerdem bezweifle ich, dass sie etwas für mich übrig hat, immer wenn ich sie sehe, ist sie irgendwie sauer oder genervt gelaunt. Zu gerne würde ich wissen, was in ihrem hübschen Kopf vorgeht.

Als ich Zuhause angekommen bin, lasse ich mich in meinem Zimmer auf die große Couch fallen. Sydney ist ebenfalls schon in Zuhause, nachdem ich darauf bestanden habe, dass sie nicht mit Nate zu ihm geht. Ich akzeptiere zwar die Beziehung, aber ... es gibt auch Grenzen.

Ich schalte den großen Fernseher an und gucke einen Film, während ich meine abendliche Sportroutine durch gehe. Liegestützen, Sit-ups und so weiter.
Immer wieder wandern meine Gedanken zu Hailey und der Szene in der Bar. Wieso hatte sie so ein Problem damit, dass ich ihr helfen wollte? Die meisten Mädchen stehen auf diese Beschützermasche, aber bei ihr ... scheint es nicht ganz den gewünschten Erfolg zu haben. Moment, ich will ja nichts von Hailey. Sie ist die beste Freundin meiner Schwester, nicht mehr und nicht weniger.
Nachdem ich geduscht habe, schalte ich den Fernseher ab und hole den Zettel mit Carlys Nummer raus. Ihre Schrift ist geschwungen und ich hole mein Handy raus. Nachdem ich ihre Nummer unter Carly(Bar) eingespeichert habe, klicke ich auf anrufen.

Am nächsten Morgen verlasse ich früh Carly's Wohnung. Ich war nie ein Fan von kuscheln oder zusammen Frühstücke. Das ist nur für Weicheier.
Auf dem Weg nach Hause kaufe ich einen Kaffee. Mein Handy klingelt und ich sehe Calrys Nummer. Ich schüttle den Kopf und drücke sie weg. Ich dachte, Carly wäre schlau genug, um zu merken, dass ich nicht mehr als einen One-Night-Stand will. Aber da habe ich mich wohl getäuscht. Als ich aufschließe, kommt mir Paris entgegen.
„London, es ist ja erst sieben", motzt sie und lacht dann.

„Ich habe mich verquatscht", murmle ich und Paris lacht laut.
„Verarschen kann ich mich selber. Kannst du Sydney zur Schule fahren? Ich muss schon früher los", behauptet sie mit verschränkten Armen. Ich stöhne genervt auf.
„Paris, wieso schließt du sie so aus? Sie hat nichts getan", sage ich genervt meine Meinung und Paris Augen beginnen böse zu funkeln.
„Dann muss sie eben mit dem Bus fahren", keift sie und dreht sich um. Sie schnappt ihre Tasche und im nächsten Moment höre ich, wie die Tür zu Garage zugedonnert wird.
Genervt fluche ich und sehe, wie Sydney die Treppe hinunter geschlendert kommt. „Sie ist schon weg, oder?"

Ich nicke schweigend. Mir gefällt nicht, dass Paris Sydney so unfair behandelt. Und ich verstehe den Grund nicht einmal. Wieso ist Paris so sauer?

„Ich bringe dich gleich zur Schule, ich dusche nur schnell", teile ich Sydney mit, als ich die Treppe hinauflaufe.
„Aber wir müssen noch Hailey abholen, also beeile dich", ruft Syd mir nach und ich schließe kurz die Augen. Hoffentlich ist sie nicht mehr sauer auf mich.

Forget meTahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon