Only Chapter

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Der größte Fehler meines Lebens. Immer wieder tauchten diese Wörter in seinem Schädel auf, sodass er gezwungen war sich kurz an eine Wand anzulehnen, als er das Anwaltsbüro endlich verlassen hatte.
Eigentlich sollte es ihm nichts ausmachen. Immerhin war Peyton nur Mittel zum Zweck und einen kleinen Snack nebenbei hatte noch nie jemanden geschadet.
Na gut. Es zählte vielleicht nicht gerade zu seinen brillantesten Ideen, mit der Frau in die Kiste zu hüpfen, die ihm Immunität gab. Aber was sollte er schon machen. Er war schließlich auch nur ein Mann und der Alkohol an dem Abend hatte sein Übriges getan.

Das wirkliche Schlimme an der Sache fand er jedoch, dass sie ihn so vorgeführt hatte. Die Tatsache, dass sie Bescheid wusste über das Team Z hatte die gesamte Lage irgendwie für ihn verschlechtert. Eigentlich sollte sie darüber gar nichts wissen. Aber nein. Liv konnte offenbar nicht die Klappe halten. Wie viel hatte sie Peyton noch erzählt? Offenbar die ganze ungeschönte Wahrheit über ihn. Ansonsten hätte sie niemals so abweisend reagiert.

„Was mache ich mir darüber noch Gedanken...", murmelte Blaine und stieß sich von der Wand ab.

Seine Hände fuhren rasch durch seine weißblonden Haare und nur kurz sah er noch einmal auf das Anwaltsbüro zurück. Ließ seinen Blick gen oben schweifen und konnte gerade noch einen Schatten auf einer der oberen Etage erkennen, wie dieser sich schnell vom Fenster wieder entfernte.

Im selben Augenblick erklang das Klingeln seines Handys und er zückte es aus seiner Stoffhose heraus. Ein kurzer Blick auf das Display verriet schon nichts Gutes. Mit einem Schwung klappte er das Handy auf und nahm das Gespräch entgegen.

„Was gibt's Don E.?" ...



Hatte sie das Richtige getan? Nervös ging Peyton in ihrem Büro auf und ab. Liv war schon wieder gegangen und somit war die braunhaarige Frau wieder alleine. Hing ihren Gedanken nach.

Sie hatte definitiv richtig gehandelt. Das war ein verteufelter Ausrutscher gewesen und genau das wollte sie ihm klarmachen. Hatte sie überhaupt jemals so einen diversen Fehler begangen? Noch nie hatte sie sich verleiten lassen mit einem Klienten auf diese Weise in Kontakt zu treten. Mal davon abgesehen, dass er in diese ganze Zombiesache verstrickt gewesen war. Selbst ihre beste Freundin Liv hatte sich in Rage geredet, als sie ihr zuvor gebeichtet hatte, mit Blaine geschlafen zu haben.

Auch wenn all das rational gesehen, völlig richtig war... wieso fühlte sie sich dann dennoch so schlecht?

Der erste Moment, als er vorhin das Büro betreten hatte, war da einfach nur Wut und Hass gewesen und jetzt? Jetzt als sie alleine war, brach einfach alles in ihr ein. Sie hatte Blaine auf eine verkorkste Weise vertraut. Einem Kerl, den sie eigentlich zuvor gar nicht wirklich kannte. Sie hatte ihm Dinge erzählt aus ihrem Leben, die sie besser für sich behalten hätte.

Vorsichtig trat Peyton ans Fenster und sah hinaus. Ihre Augen suchten den unteren Bereich ab, als ob sie genau wüssten, was sie suchen sollten. Und tatsächlich, fand sie den blonden Mann nicht weit vom Anwaltsbüro stehen. Er lehnte an einer Hauswand und schien auch nicht gerade wirklich zufrieden mit der Situation zu sein.
Ihretwegen? Oder zerfiel nun sein perfekter Plan? Wieder kochte die Wut hoch. Wie sollte das bloß weitergehen, jetzt nachdem das zwischen ihnen passiert war? Er war immer noch ihr Kronzeuge für die Anklage gegen Mr. Boss. Sie konnte nicht auf ihn verzichten. Aber andererseits...
...würde sie ihm am liebsten den Tod wünschen. So einen richtigen Tod. Keinen Zombietod.

Die blonde Person löste sich gerade aus seiner Starre und keine halbe Sekunde später schauten Blaines blaue Augen ihr entgegen. Sie erschrak sofort und ging mehrere Schritte vom Fenster weg.
Ihre rechte Hand legte sich auf ihren Mund, um zu verhindern, dass irgendein Ton ausbrechen konnte. Sie stand wie vor einem Nichts. Ein schwarzes, großes Loch zusammen mit einem gebrochenen Herzen.

FeelingsOnde histórias criam vida. Descubra agora