Die Pause | immernoch Tag 1

63 3 1
                                    

Später auf dem Lennyversität-Schülerfriedhof, auch genannt das Intelligenz-Grab:

Lenny stellte der Du-Person alle möglichen Leute vor, da Herbert im Moment unauffindbar war.
Gerade zeigte er auf einen dicken Jungen mit blonden Locken.
"Und das ist unser Benedi-"
Ehe er seinen Satz beenden konnte, tauchte Frau Alpha-Faultier wie aus dem Nichts auf und stieß 'Benedi' beiseite. Er flog knapp drei Meter, klatschte gegen die Wand und rutschte langsam hinab, wobei er eine Ketchupspur hinterließ, und knallte schließlich mit einem dumpfen 'matsch' zu Boden.

Keinen schien das zu interessieren. Nur die Du-Person war entsetzt. Sie sah Lenny auffordernd an, der daraufhin einen mitleidigen Blick zu dem Jungen warf und sich dann abwandte.

Frau Alpha-Faultier schien plötzlich gemerkt zu haben dass etwas nicht stimmte.
Sie sah leicht überrascht zu 'Benedi' und rief: "Ach Benedikt, dich habe ich ja lange nicht mehr gesehen! Fett biste geworden!" Dabei strahlte sie ihn freundlich an.

Benedikt antwortete nicht.

Frau Alpha-Faultier wollte sich gerade wegdrehen, da schien ihr noch etwas einzufallen:
"Ach ja, und wenn ich da nachher langlaufe, möchte ich dass du aus dem Weg gerollt bist!"
Sie zischte ihn noch einmal abfällig an, dann wandte sie sich mit einem Lächeln wieder Lenny und der Du-Person zu.
"Na, wie gefällt es dir bis jetzt an meiner Schule?"
"Also... alle hier sind sehr freundlich." Antworte die Du-Person gequält.
Dann drehte sie sich zu Lenny um und flüssterte: "Sollten wir nicht lieber einen Krankenwagen für Benedikt rufen?"
Lennys Miene verdunkelte sich. Für einen Moment sah er wütend aus.
"Ach nein, der wird schon wieder!" Angestrengt sah er zu ihr.
Während die Du-Person sich noch fragte was sie falsch gemacht hatte, sagte Frau Alpha-Faultier fröhlich:
"Mach dir doch keine Sorgen, Benedikt ist nur Gesindel das manchmal auf diesem Schulhof rumkullert."
"Oh... Okay." Die Du-Person nickte verständnisvoll.
Da stieß Lenny sie plötzlich an.
"Hey, sieh mal, da kommt Herbert! Herbert altes Haus, wo hast du dich nur wieder rumgetrieben?!"
Eine zarte Stimme antwortete:
"Tut mir leid, ich war bei Harri zum Ein-Uhr-Tee eingeladen! Er hat einen Smartie-Kuchen gebacken, kannst du dir das vorstellen?!"
Die Du-Person konnte nicht ausmachen von wem die Stimmte kam, da Benedikt gerade in ihr Sichtfeld gerollt war.
"Das ist großartig, Herbert!" rief Lenny und fügte etwas weniger euphorisch hinzu: "Benedikt, roll bitte woanders hin, ja?"
Frau Alpha-Faultier trat Benedikt verärgert aus dem Weg, sodass er in eine andere Richtung davonrollte.
Dann wandte sie sich zu Lenny und der Du-Person. Lenny warf der Schulleiterin einen bedeutenden Blick zu, woraufhin sie erkannte, dass sie nervte und ihn entschuldigend anlächelte.
"Und euch noch einen schönen Tag!" Damit stöckelte sie auf den Haupteingang zu.
Nun konnte die Du-Person einen Blick auf Herbert werfen.
Doch was sie sah, verwirrte sie.

Herbert war klein.

Und hatte langes, goldblondes Haar.

Und auch sonst sah es aus wie ein junges Mädchen.

"Und das ist meine kleine Herbert!" Sagte Lenny.

Das Mädchen sah ihn wütend an.
"Wenn du mich noch einmal klein nennst..."
"Jaja" unterbrach Lenny sie. "Das sagst du doch immer."
Herbert funkelte ihn wütend an, dann schien sie die Du-Person zu bemerken.
"Und wer oder was bist du?"
"Das selbe wie du." Antworte die Du-Person.
Herbert nickte nachdenklich.
"Sicher?" fragte sie dann.
Die Du-Person wusste darauf keine Antwort.
Plötzlich kam Frau Alpha-Faultier wieder auf den Hof und schlug mit einem kleinen Löffel auf eine Trieangel.
Ein leises Pling ertönte, woraufhin alle auf dem lauten Pausenhof in der Bewegung erstarrten und überrascht zu ihr schauten.
"Ich habe eine Ankündigung für euch, meine Schnabeltierchen: Eure Lehrerin, Frau Flittchen, ist mal wieder mit dem Hausmeister durchgebrannt, welch eine Überraschung! Heute habt ihr deshalb unterrichtsfrei. Morgen werde ich euch persönlich unterichten! Ich vermisse euch jetzt schon!"
Lenny stellte sich zwischen Herbert und die Du-Person, wobei er jeweils einer von ihnen einen Arm um die Schulter legte.
Das war etwas umständlich, da Herbert ja kleiner war.
Er holte tief Luft, Herbert und die Du-Person warteten gespannt, was er als nächstes sagen würde.
"Bye."

LENNY - Die BiographieWhere stories live. Discover now