Kapitel 10 - Jeder soll es sehen

216 13 1
                                    

Kapitel 10 – Jeder soll es sehen

*HARRYS POV*

Es tut mir so Leid. Du musst das verstehen. Es war nicht so gemeint. Verzeihst du mir?

Ich drücke auf senden. Schon zum vierten Mal in einer Stunde. Wir sind auf dem Weg nach Madrid und Emily ist in ihrem Bus und antwortet nicht auf meine SMS.

Ich hab gestern gar nicht gemerkt, als sie plötzlich weg war. Als ich mich nach ihr umdrehen wollte war sie einfach weg. Ich wollte nicht zu allen sagen, dass sie nur das Au Pair Mädchen ist, aber die Fans brauchten eine Erklärung und das war die schnellst mögliche.

„Was ist los, Harry?“ Louis sitzt mir gegenüber und hat mich die ganze Zeit beobachtet. „Nichts.“

„Ach komm, du kannst es mir schon sagen.“

Ich seufze. Es geht wohl nicht anders. Aber bevor ich anfangen kann zu reden, sagt Louis: „Es ist wegen Emily, stimmts?“ Ich nicke. „Ich habs verkackt.“

Ich erzähle ihm die ganze Geschichte von gestern und als ich fertig bin schaut er mich kopfschüttelnd an. „Du hast es gewaltig verkackt.“

„Wow Louis, es hilft mir nicht, wenn du mich nur darin bestätigst! Was mach ich jetzt? Sie antwortet auf keine meiner SMS.“ Ich spiele mit beiden Händen mit meinem Handy und schaue aus dem Fenster. Die spanische Landschaft zieht an uns vorbei.

„Wenn wir in Madrid sind, gehst du einfach nochmal persönlich zu ihr und entschuldigst dich.“

„Wie genau meinst du das mit ‚nochmal‘?“ Ich starre auf mein Handy, das sich zwischen meinen Fingern dreht.

„Nein, Harry…. Sag jetzt nicht, dass alles was du gemacht hast um dich zu entschuldigen ein paar blöde SMS waren?!“ Ich schaue ihn an, bringe aber kein Wort raus. Bescheuert. Ich bin so bescheuert!

Eine Stunde später kommen wir in Madrid an. Die Busse fahren nacheinander auf den riesigen Parkplatz nahe der Arena und parken alle in einer Reihe. Noch bevor der Bus, in dem Emily ist, fertig eingeparkt hat, steige ich aus und warte bis sich die Tür öffnet. Als die Tür aufgeht, steht sie da, wunderschön wie immer. Sie trägt eine dunkelblaue Röhrenjeans, beige Ballerinas und ein weißes Top. Ihre braunen, gewellten Haare hat sie zu einem hohen Pferdeschwanz zusammengebunden und sie hat sich eine braune, kleine Umhängetasche über eine Schulter gehängt. Sie sieht einfach toll aus.

Nach zwei Schritten sieht sie mich an unserem Bus lehnen, schaut dann aber schnell weg und verschnellert ihren Gang. Jetzt muss ich mich aber beeilen um sie noch zu erwischen!

„Hey!.... Emily!“ Ich muss fast rennen, um sie einzuholen. „Hast du meine SMS gekriegt?“ Sie sagt nichts, schaut einfach nur gerade aus….. Und geht wirklich verdammt schnell.

„Jetzt warte doch mal.“ Ich greife nach ihrem Handgelenk, damit sie stehenbleibt. Schon bei der ersten Berührung reißt sie sich los, ohne mich anzusehen. Jetzt sind wir bei der Eingangstür zur Halle. Sie öffnet sie und geht rein ohne mir die Tür aufzuhalten.

„Jetzt warte doch mal! Ich will mit dir reden!“

Schlagartig bleibt sie stehen und dreht sich um. Gerade noch kann ich mich halten ohne in sie hineinzufallen.

„Plötzlich willst du reden?! Gestern hast du dich ‘nen Scheiß um mich gekümmert und auf einmal willst du reden?!“ Sie dreht sich wieder um und geht weiter, wieder im Schnellschritt, sodass ich kaum mithalten kann.

Langsam wird’s mir zu blöd. Ich bleibe stehen und schreie ihr hinterher. „Läufst du jetzt schon wieder weg oder was?!“

Sie bleibt stehen, dreht sich aber nicht um. Ich glaub das war eine blöde Idee.

Another WorldWhere stories live. Discover now