Kapitel 10#

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"Morgen!" Gut gelaunt betrat ich das Zimmer des Jungen.
Mein Vater war am Tag zuvor nicht mehr Nachhause gekommen. Vermutlich hatte er sich mit einem Freund in einer Bar zu gut gehen lassen und War aufgrund des Alkohols nicht mehr in der Lage gewesen alleine Nachhause zu gehen.

Vermutlich hatte er bei einem Freund die Nacht verbracht... oder vielleicht auch bei einer Frau. Bezweifelte ich aber.

Wie immer wurde mir durch den Gestank fast schwindelig. Der Sommer kam näher und es wurde immer wärmer, was die Luftqualität nicht steigerte.
Wie schaffte er es überhaupt hier drinnen nur zu atmen, fragte ich mich selbst ein weiteres mal.

Von einem Moment auf den anderen hatte ich eine Idee...
mein Vater war nicht da, also wäre es möglich für mich ihn zu reinigen und das Zimmer ein bisschen zu lüften... oder?

Mein Vater bekam sowieso nichts mehr wirklich mit...
Durch meine Idee motiviert, stellte ich das Tablett ab und sah in die Augen des Jungen, welche mich mal wieder aufmerksam beobachteten.

"Heute... werde wir dich waschen." Verkündete ich stolz.
Seine Augen weiteten sich kurz, dann war sein Gesicht wieder ausdruckslos.
Es war schwer seinen Blick zu deuten, aber besonders erpicht darauf sah er nicht aus.

Damit sich seinen Augen an das Licht gewöhnten, öffnete ich die Tür zum Gang ganz, woraufhin er stark blinzelte. Seine Augen hatten vermutlich lange schon kein Tageslicht mehr gesehen.

Ohne wirklich groß darüber nachzudenken ging ich zum Fenster neben dem Bett und öffnete die Jalousien, was zur Folge hatte, dass der Junge sich die Bettdecke über den Kopf zog.

"Komm heraus. Wir müssen dich duschen gehen..." lachend zog ich ihm die Decke weg. Keine Ahnung aber seit er mir auf meine frage geantwortet hatte, hatte ich das Gefühl ihm näher gekommen zu sein.

Genervt murrte er in sein Kopfkissen. Seine Reaktionen waren tatsächlich anders. Zwei Wochen seit er kurz mit mir geredet hatte und ich konnte ihm schon ohne große Probleme näher kommen, auch wenn wir danach, keinen weiteren Wortaustasuch gehabt hatten.

Außerdem hatte ich eine sehr interessante Seite an ihm kennen gelernt. Eine Normale seines Alters gemäße... seine Faulheit.

Genau wie die meisten Jungen in seinem Alter wollte er sein Bett nicht verlassen. Irgendwie putzig so eine normale Seite an ihm zu entdecken...

Aber egal wie nahe wir uns in den letzten Wochen gekommen waren... auf Körperkontakt reagierte er noch immer schreckhaft. Als ich ihm ein weiteres Kinderbuch vorgelesen hatte, war er sofort zurück gezuckt als sich unsere Arme leicht gestreift hatten.

Aber nachdem was ihm schon alles passiert war, konnte man ihm das auch nicht übel nehmen.

Immer noch lächelnd sah ich auf den sich in seinen Polster gegrabenen hinunter.
Als er bemerkte das ich nicht vorhatte ihn in Ruhe zu lassen drehte er sich noch immer mit dem Kissen vorm Gesicht zu mir um.
Vorsichtig lugte er hervor, wobei seine Nase und sein Mund noch immer bedeckt waren.

Um etwas trotz des Lichtes erkennen zu können, presste er die Augen zusammen.
"Steh dann auf, wenn sich deine Augen an das Licht gewöhnt haben. Ich gehe mal alles vorbereiten."

Damit trat ich vom Bett zurück und merkte beim herausgehen erleichtert, dass die Luft schon reiner war.

Das Bad lag direkt gegenüber von seinem Zimmer, wodurch ich nur ein paar Schritte machen musste um hinein zu kommen. Es gab die Möglichkeit die Dusche zu nehmen oder die Badewanne.

Nachdem ich ja eher dafür sorgen wollte das er schnell sauber wurde entschied ich mich für die Dusche.
Ich stellte Shampoo und duschgel bereit.

Trust me (Boyxboy)Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon