Kapitel 1

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"EMILIA WACH AUF UND KOMM SOFORT RUNTER, DAS FRÜHSTÜCK IST FERTIG!"

riss mich meine Mutter etwas unsanft aus dem Schlaf, doch in diesem Moment war ich ihr dankbar dafür.

 Ich war mal wieder schweiß gebadet, wie so oft in den letzten Tagen. Dieser Traum verfolgte mich schon seit vielen Jahren aber zurzeit war es extrem schlimm. Diese scheiß Quallen!Nur wegen ihnen hatte ich die Lust am Schwimmen verloren.

 "EMILIA!" rief meine Mutter schon wieder.  Langsam quälte ich mich aus dem Bett und lief die Treppe nach unten, geradewegs auf den gedeckten Frühstückstisch zu. In diesem Augenblick kam auch mein Kater Chaplin zur Tür herein. Auch er steuerte auf den Tisch zu. Und ich hatte mich schon gewundert was er in dieser Herrgottsfrühe hier wollte. 

Meine Mutter stellte gerade eine ihrer neuen Frühstückskreationen auf den Tisch und lächelte mich stolz an. Ich beugte mich über die Schüssel und betrachtete ihr Werk. Um ganz ehrlich zu sein, sieht zum Kotzen aus.

"Haben wir vielleicht Toast ?…" fragte ich lächelnd.

"Emilia! Du musst anfangen dich gesund…" In dem Moment kam mein Vater um die Ecke und setzte sich mit seiner Zeitung zu uns an den Tisch. Er schaute sich den Brei skeptisch an.

"Mila-Maus, sei so gut und gib mir doch bitte den Toast!" sagte er gelangweilt und wendete sich wieder seiner Zeitung zu.

Meine Mutter vertrete genervt die Augen, schnappte sich die Schüssel mit der Pampe und schaute uns mit ihrem typischen macht-doch-was-ihr-wollt Blick an. Dann stolzierte sie beleidigt auf die offene Terassentür zu. Ich musste mir ein Kichern verkneifen.

Kurz bevor sie hinaustrat, drehte sie sich nocheinmal um und rief mir zu: " Ach und Mila-Maus", wie ich diesen Spitznamen hasste, "Wenn ich vom Yoga wieder da bin, gehen wir einkaufen."

Einkaufen? Ach ja, das Essen heute Abend, das hatte ich schon fast vergessen oder um es mit anderen Worten auszudrücken: erfolgreich verdrängt!

Das war mal wieder so ein Geschäftsessen meiner Eltern, während dessen ich die perfekte Tochter spielen sollte. Gute Noten, anständiges Verhalten und gepflegtes Erscheinungsbild bla bla bla. Worum es genau ging hatten sie mir nicht gesagt, aber es interessierte mich auch nicht.

Um Punkt 13:OO Uhr stand ich vor der Lieblings-Boutique meiner Mutter. Wie immer war sie total aufgeregt, da sie heute wieder die Möglichkeit hatte über mein Outfit zu entscheiden.

Meine Mutter öffnete schwungvoll die Tür und ich stapfte gequält hinterher. Wie ich solche Läden hasste. Sofort kam Angelica hinter dem Tresen hervor und begrüßte meine Mutter herzlich.

Ich fing an mich im Laden umzuschauen, aber mir war klar, dass ich nichts finden würde.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam meine Mutter auf mich zu und drückte mir um die 8 Kleider in die Hand: "Mila-Maus du kannst schonmal in die Umkleide gehen, Angelica geht noch schnell die frisch eingetroffenen Prachtexemplare aus dem Lager holen." 

Lasst den Spaß beginnen, dachte ich mir und stapfte in die Umkleide. Ich hörte wie die Tür des Ladens aufging, drehte mich aber nicht um und lief genervt weiter. War bestimmt nur eine weiter Freundin meiner Mutter, die kennt hier echt jeden, und damit mein ich auch jeden.

Erst in der Umkleide bemerkte ich was meine Mutter mir wiedermal für einen Scheiß rausgesucht hatte. Das harmloseste war noch ein babyblaues, knielanges Kleid aus Seide. Ich schälte mich aus meinen Klamotten und probierte ein Kleid nach dem anderen an. Auch angezogen entsprachen sie einfach nicht meinem Geschmack. Zu edel, zu langweilig, das zieht doch kein Mensch in meinem Alter an?!

Ich war gerade damit beschäftigt alle Kleider wieder fein säuberlich auf ihre Bügel zu hängen, als ich Stimmen vor den Umkleider wahrnahm. Bestimmt meine Mutter und Angelica. "Muuuuum, bringst du mir die Nächsten?" rief ich um nicht länger mit diesen grässlichen Kleidern auf engstem Raum warten zu müssen. Schon hörte ich wie sich jemand in Bewegung setzte und auf meine Kabine zusteuerte. Als die Schritte vertummten, riss ich, noch immer in Unterwäsche, den Vorhang auf: " Die werde ich auf keinen Fa...", ich stockte. Ich blickte direkt in die Augen eines amüsiert dreinblickenden Jungen. Und wie es das Schicksal so wollte, sah der auch noch verdammt gut aus.

So, hier ist das erste Kapiel. Wir hoffen es hat euch gefallen. Über Votes und Kommentare würden wir uns freuen.

Eure TripChicks<3

Von wegen GentlemanNơi câu chuyện tồn tại. Hãy khám phá bây giờ