Wahnsinnig, wie viele er über die Jahre bekommen hatte.

"Gefällt dir die Aussicht?" 

Namjoon grinste mich breit an und spannte spaßend seine Arme an. Total ertappt murmelte ich etwas, von wegen in seinen Träumen und das währe nichts besonderes. Dies entlockte ihm nur ein Lachen. Es war ziemlich laut und ansteckend. Ungewollt musste ich wieder grinsen.

"Yah! Hört auf zu flirten!", knurrte Chung Hee angepisst.

Wir bogen ab und kamen auf eine Brücke. Sie war nicht gerade lang und man konnte das Polizeiauto sehr gut am Ende erkennen. Wir spannten uns alle sofort an und die Anspannung lag schwer in der Luft.

"Starrt sie nicht so an! Redet oder so!", kam es zischend von vorne.

Wir hinten schauten uns kurz an. Panik entstand. Immer wenn man über etwas reden sollte, fiel nichts ein!

"Bist du Single?" Namjoon schrie die Frage schon fast. Ein lauter Fluch kam von meinem Bruder. Ich war kurz davor den Idiot zu schlagen, doch an seinem Gesicht konnte man sehen, dass er es selber machen wollte.

"Nein, Männer sind nur eine Last.", sagte ich genervt.

"Dafür hast du dich aber ziemlich stark an mich geklammert, Jamie.", lachte er plötzlich. 

Was zu viel war, war zu viel!

Ich beugte mich vor und verpasste ihm eine Kopfnuss. Genau als wir an dem Wagen vorbei fuhren. Eine Polizisten schaute nur amüsiert rein, während ihr Kollege am Gerät rum schraubte.

"Reiß dich zusammen! Oder bist du lebensmüde.", sagte mein Bruder zu dem Rapper. Seine Erleichterung war gut hörbar.

Genervt und leicht errötet, ließ ich mich zurück fallen.

Namjoon rieb seinen Kopf und schaute dennoch belustigt aus.

Mal sehen, wann ihm das Lachen vergeht. Idiot!

"Wir haben es geschafft!", rief Chung Hee erleichtert und lachte dann laut. Er hörte sich wie ein alter Mann an.

"Die waren mehr als dumm. Du wirst überall gesucht und die erkennen dich nicht mal, obwohl du am Steuer sitzt.", kommentierte ich bloß.

"Das war die Sonnenbrille.", meinte Namjoon. 

Ich grinste und schaute wieder raus. Die Wiesen wurden nun immer mehr von Sand bedeckt.

Nicht mehr lange und wir sind da. Aber was dann? 

Was sollten wir dann tun?

Ricki wird uns entweder finden, oder in Ruhe lassen...Oder?

Insgeheim wussten wir nicht, was wir machen sollten. Die Idee mit dem hierher fahren, war aus Not entstanden. Aber wir konnten uns doch nicht für immer verstecken! Namjoon hatte eine Gruppe und ich ein Studium...Und der Gedanken, hier mit den Beiden alt zu werden ist schrecklich! Die ganze dreckige Wäsche und die Klobrillen, die immer oben wären!

"Jamie." Namjoon rüttelte mich leicht am Arm und zeigte aus seinem Fenster.

Ich schaute raus und sprang sofort auf seine Seite. Seine Arme fingen mich auf und ich drückte mich gegen das Fenster.

Blau glänzte das Meer und selbst das Rauschen war zu hören. Ein paar Menschen waren am Strand.

Das war so schön! Und so groß!

"Mund zu, es zieht.", kommentierte Namjoon und drückte mein Kiefer nach oben. Ich schaute ihn an und wollte etwas gemeines sagen, als ich seinen Blick bemerkte. Seine Augen schauten mich warm an und studierten mein Gesicht. 

"Du bist so schön.", sagte er eher zu sich selbst, als zu mir. Dennoch wurde ich rot und sprachlos.

Was sollte das denn jetzt so plötzlich?

Ihm fiel anscheinend sein Fehler auf und er wurde auch rot.

Es wurde nun echt unangenehm! 

Bevor ich etwas sagen konnte, bremste Chung Hee plötzlich scharf und unsere Köpfe krachten aneinander. Fluchend fasst ich die pochende Stelle an.

"Wir sind da!", rief der Idiot und schaltete den Motor aus.

"Pass doch auf!", jammerte ich und löste mich von Namjoon. Dieser rieb sich erneut den Kopf.

Wir stiegen aus und ich achtete darauf, nicht den Rapper anzuschauen. Das von gerade war mir einfach zu unheimlich.

Der Wagen stand von einem alten Hotel, dass schon längst seine schönsten Zeiten hinter sich gehabt hatte.

Chung Hee wand sich zu uns und zeigte auf den Eingang.

"Ich frag, ob da noch was frei ist. Wartet hier und Namjoon!"

Erwähnter hob fragend den Kopf.

"Finger weg!" Mahnend machte er erneute die "Ich-habe-meine-Augen-auf-dir"-Geste. Ich verdrehte meine Augen. 

Der Rapper nickte bloß und schaute schnell woanders hin.

Innerlich stöhnte ich auf. 
Das wird was!

Langsam meinte ich, dass Ricki hier das kleinste Problem war.

Stay AwayOpowieści tętniące życiem. Odkryj je teraz