Morning After

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Seine Schultern hoben und senkten sich langsam, in einem lässigen Schulterzucken. Ich seufzte, rollte mit den Augen und stand auf. Er machte keinerlei Anstalten aufzustehen oder gab einen Ton von sich, als ich an ihm vorbei manövrierte und das Badezimmer suchte.

Ich fand es schon bald, zwischen Toms und Bills Schlafzimmern – Wo zum Teufel steckt Bill überhaupt? - und begann dann mit der Mission etwas geeignetes zum reinigen des Kratzers zu finden.

Schon bald darauf, fand ich was ich suchte, in Form eines kleinen, weißen Kastens, mit roten Schriftzug. Bingo.

Als ich wieder ins Wohnzimmer schritt, saß er in der selben Position, vornüber gegen den Couchtisch gebeugt und starrte konzentriert auf einem Punkt an der Wand. Ich räusperte mich und er zuckte zusammen und warf mir einen gelangweilten Blick über seine Schulter hinweg zu.

„Ich hab ein paar Pflaster gefunden.“ teilte ich ihm trocken mit. Meine Stimme klang in dem großen, ruhigen Raum dumpf und ein dezentes Unbehagen stieg in mir hoch. „Also...“ ich räusperte mich erneut und zuckte mit den Schultern. „Sie sind im Bad -“

„Offensichtlich sind sie im verdammten Badezimmer.“ erwiderte er und drehte sich weg. „Du bist gerade daraus gekommen, oder nicht?“

„Tom.“ warnte ich und machte einen Schritt auf ihn zu. Er machte sich nicht die Mühe ein zweites mal zu mir zu schauen. Bleib ruhig. Flip jetzt ja nicht aus. „Können wir bitte unsere Differenzen für ein paar Minuten beiseite legen, damit ich das sauber machen kann? Du weißt ganz genau, das wenn sich das infiziert, ich mir das auf ewig anhören kann“

Ich war mir nicht sicher, ob es der sanfte Ton meiner Stimme oder die Art wie ich es auf eine solch höfliche Weise gesagt hatte war, aber so oder so, erkannte er mich endlich an, sein Blick wanderte hoch zu meinen und seine Augen weiteten sich ein kleines bisschen.

Während er meinen Blick hielt, tapste ich verlegen von einem Fuß auf den anderen und lächelte ihn angestrengt an. Ich schüttelte die kleine Box in meiner Hand, verspielt in seine Richtung, mein Lächeln schwankte kein bisschen. „Bitte?“

Eine andere Emotion huschte durch seinen Blick – oder vielleicht war es die gleiche, nur in ihrer Natur viel stärker, und sein gesamter Gesichtsausdruck erweichte sich sichtbar.

Ich stellte fest, das ich ihn gebeten hatte, mich ihm helfen zu lassen. Ich stand da, und wedelte mit einer verdammten Schachtel Pflaster nach ihm, während ich ihm neckte, die Wunde an seinen Kopf zu säubern.

Die Wunde, die nicht einmal wirklich meine Schuld war. Abgefucked, lachte eine kleine Stimme in meinem Kopf. Sowas von beschissen.

Alle rationalen Gedanken flatterten davon, als Tom begann aufzustehen. Ich beobachtete ihn aufmerksam, bis er sich zu seiner vollen Größe aufgerichtet hatte und mich überragte und daran erinnerte, wie viel größer er doch war.

Er machte einen unsicheren Schritt nach vorne, und dann noch einen....und dann noch ein paar...und er folgte mir. Tom folgte mir. Die gleich Stimme hallte, dieses mal in einem düsteren Ton, in meinem Kopf wieder. Es ist immer eine Jagd. Hauchte die Stimme. Immer eine Verfolgung.  

Als wir beide in das geräumige Badezimmer traten, bereute ich es fast sofort. Die ganze Wand über den Waschbecken spiegelte alles aus dem Raum wieder, der riesige Spiegel fing jedes noch so kleine Detail in seiner nähe ein. Wirklich alles.

Ein paar dunkler Augen, fingen meinen Blick in der Spiegelung mühelos, und ich sah uns. Er war bei vielleicht 15-16 Zentimeter größer als ich, und seine Schultern waren, breit, muskulös und perfekt.

25 Weeks without Mr. Arrogant | deutsche ÜbersetzungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt