Chapter 2

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Ich beobachtete ihn lange und sehr intensiv. Es war nicht schwer für mich, nicht für eine Holmes. Nicht nur Sherlock und Mycroft waren mit der Gabe eines außerordentlich funktionsfähigen Gehirns gesegnet. Oder verflucht, je nachdem wie man es gerne sehen möchte.
Er brach mitten im Satz ab und sah verwirrt aus, er musste meinen Blick wohl gespürt haben. Er drehte sich um und sein Blick traf den meinen. Ich hielt den Kontakt noch einige Sekunden lang aufrecht ehe ich ihn unterbrach indem ich mich umdrehte und langsam weg ging. Ich wusste ich hatte sein Interesse geweckt ebenso wie ich wusste dass er mir folgen würde. Gemächlich lief ich also die Straßen entlang die ich gekommen war, ohne jedoch auf direktem Weg zu meiner Wohnung zurück zu laufen. Ich wollte ihn ja nicht auf dumme Gedanken bringen.
In einem Park nahe meinem Zuhause stellte ich mich unter ein alte Trauerweide und wartete. Wartete auf Sherlock.
Es brauchte nicht lange ehe er kam. Er sah sich suchend um und fand mich unter der Weide stehen und kam auf direktem Wege auf mich zu.
"Wie ist ihr Name, Miss?",fragte er forsch.
"Ihnen auch einen guten Tag, Mister Holmes.",grinste ich amüsiert.
"Mein Name würde ihnen nichts sagen. Ich Wechsle ihn so oft wie sie ihren Anzug.",beantwortete ich seine Frage und sah wie sich tiefe Furchen auf seiner Stirn bildeten. Er versuchte mich zu deduktieren doch es schien nicht so recht zu funktionieren. Beziehungsweise, es funktionierte, nur sah er nur das was ich wollte das er sah. Er sah all die Eigenschaften von Eden Walsh, welche meine Momentane Identität verkörperte. Er dachte ich wäre eine Katzenfreundin, hätte keinen Kontakt zur Familie und einen festen Freund. Von allen anderen Kleinigkeiten mal abgesehen.
"Sie scheinen äußerst clever zu sein, und ich bräuchte jemanden der mir bei einigen Fällen hilft.",rückte er endlich mit der Sprache heraus.
"Sie wollen eine vollkommen Fremde um Hilfe in Mordermittlungen bitten wo sie doch ihren Doctor haben?",halte ich ungläubig nach. Das er auf mich aufmerksam werden würde war mir bewusst gewesen aber nicht dass er mich um Hilfe bitten würde.
"Nun, anscheinend.",entgegnete er.
"Ich weiß nicht ob ich ihnen helfen kann. Und ich habe die Angewohnheit meine Identität so oft ich will zu ändern. Sie werden mich nie erkennen sollte ich es nicht wollen.",sprach ich warnend. Ich wusste noch nicht ob ich mich dem ganzen fügen sollte, denn eigentlich wollte ich mich nicht zeigen und ihm so den Schmerz ersparen.
Immerhin dachte er seit zehn Jahren ich sei tot.

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