Ein wunderschöner Kuss

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Ich sitze schon seid einer Stunde an der Tür und weine immer noch wie verrückt. Justin ist bestimmt schon weg, ich hoffe es zumindest... Ich stehe immer noch weinent auf und öffne die Haustür. Mit zitternden Körper schaue ich nach draußen und da stand er... Er steht an der Veranda und beobachtet mich. Wieso ist er immer noch hier? Hat er so lange gewartet bis ich aufmache? Hat er mich weinen gehört? ,,Bitte, hör auf zu weinen..." sagt Justin leise und ein wunder, er grinst mal nicht. ,,Ich kann machen was ich will! Wieso bist du überhaupt noch hier? Habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt?" ,,Weil ich erst gehen werde, wenn du mir zugehört hast!" Sagt er völlig ernst. ,,Tja... Dann schlag schon mal dein Zelt auf und besorg dir genug zu Essen, denn ich werde nicht mit dir reden" sage ich ziemlich selbstbewusst. Er sagt nichts, er schaut mir nur völlig ernst und gleichzeitig unheimlich traurig in die Augen. Ich schaue auch in seine braunen Augen und verliere mich sofort komplett in ihnen. Wie ich diese Augen vermisst habe... Er hat mich mit ihnen immer so liebevoll angeschaut, ich konnte diesen Augen immer Vertrauen und ich dachte wem diese Augen gehören der liebt mich. Aber ich habe mich anscheinend geirrt, denn er hat mich nie geliebt. Wieso hat er mich sonst verlassen? Wenn er mich wirklich geliebt hat, hätte er das nie getan...
,,Und jetzt?" fragt mich Justin. ,,Ich...ich...."ich wusste nicht was ich sagen sollte und schaue deshalb immer noch in seine wunderschönen braunen Augen und er in meine langweiligen blauen. Ich sehe wie er näher kommt und dicht vor mir stehen bleibt, weswegen ich sofort ein paar Schritte zurück gehe. Aber Justin interessiert das wohl nicht, denn er kommt dennoch immer näher und lässt mich einfach nicht in ruhe. Da ich schon immer kleiner war als er, muss ich mein Kopf ein Stück heben um ihn anzuschauen.
,,Ich will dich küssen, Emily.." flüstert er und ich spüre seinen Atem auf meinen Lippen. Verdammt! Wieso muss er immer noch so eine Wirkung auf mich haben? Ich wusste nicht was ich sagen oder tun soll, ich bin gerade total überfordert mit dieser Situation. Mein Kopf war ausgeschaltet und ich spüre nur noch meinen schnellen Herzschlag. Ich will ihn! Es ist einfach verrückt wie sehr ich ihn will, trotz was er mir angetan hat. ,,Dann tue es..." flüster ich ohne meinen Blick von seinen Augen abzuwenden. Ich wusste nicht warum ich dass gerade gesagt habe, aber mein kompletter Kopf ist ausgeschaltet und ich will nichts anderes außer ihn zu küssen.
,,Bist du dir Sicher?" fragt er mich und schaut mir dabei fest in die Augen. Ich konnte nicht mehr reden, wollte nicht mehr reden... Deshalb umfasse ich mit meinen Händen seinen Nacken, ziehe ihn zu mir runter und lege meine Lippen besitzergreifend auf seine. Ich spüre sofort seine Hände an meinen Hüften und werde dichter an ihn gezogen. Es ist wie damals, als wenn in mir drin ein Feuerwerk steigt. Er fährt mit seiner Zunge über meine Unterlippe und ich öffne sie sofort ohne zögern. Er führt seine Zunge in meinen Mund und unsere Zungen fangen wild an miteinander zu tanzen. Immer näher presse ich mich an ihn und kann nicht genug von ihm bekommen. Wie sehr habe ich ihn vermisst... Ich dachte ich sehe ihn nie wieder und nun steht er vier Jahre später hier vor meiner Haustür und küsst mich. Ob er mich noch liebt? Ob er mich überhaupt je geliebt hat? Ob ich wieder nur ein Spielzeug für ihn bin? Ob er mich wieder verlässt? Wieder diese endlos vielen Fragen die durch mein Kopf schweben und auf die ich einfach keine Antworten habe. Ich schaffe dass nicht ein zweites mal. Ich kann ihn nicht ein zweites mal in mein Leben lassen und in der Angst leben dass er irgendwann morgens nicht mehr da ist. Sofort drücke ich ihn von mir weg und versuche zu Atem zu kommen. Ich schaue zu Justin hoch und sah in sein lächelndes Gesicht. Oh nein was habe ich nur getan! Ich habe ihm Hoffnung gemacht... Ich habe ihm Hoffnung gemacht obwohl es keine gibt, denn was gerade passiert ist wird nie wieder vorkommen! Es war ein Ausrutscher, ich bin nur kurz schwach geworden weil ich einfach geschockt war dass er wieder da ist. Ja dass ist es! ,,Es tut mir leid..." flüster ich. ,,Was tut dir leid?" fragt er verwirrt, aber grinst dennoch immer noch. ,,Es tut mir leid dass ich dir anscheinend falsche Hoffnung gemacht habe, denn es war nur ein Ausrutscher. Es wird nicht mehr vorkommen" ich sehe wie sein Grinsen immer mehr verschwindet und er mich schließlich nur noch erstarrt anschaut. ,,Aber....du wolltest es doch!" Stottert er verwirrt und geschockt zugleich. ,,Ich war einfach nur kurz schwach geworden, weil ich dich so lange nicht gesehen habe. Es war ein Ausrutscher und kommt nicht mehr vor. Es tut mir leid wenn ich dir falsche Hoffnung gemacht habe und ich bitte dich jetzt zu gehen" ,,Ich habe gesagt ich bleibe bis du mir zugehört hast!" sagt er plötzlich entschlossen. ,,Mach was du willst" sage ich leise und drehe mich von ihm weg. Schnell drehe ich mich von ihm weg und gehe durch die Tür. ,,Emily?" Höre ich ihn fragen, als ich gerade die Tür schließen wollte. Ich stoppe und schaue ihn wieder an. ,,Liebst du mich noch?" fragt er. Verwirrt und gleichzeitig geschockt schaue ich ihn an und versuche ruhig zu bleiben. Was antworte ich denn jetzt bitte darauf? Er wird merken wenn ich lüge und die Wahrheit kann ich ihm auch nicht sagen. ,,Dass ist nicht wichtig!" Sage ich schließlich. ,,Doch ist es! Es ist wichtig für mich! Also liebst du mich noch?" fragt er völlig ernst. Ich weiß immer noch nicht was ich sagen soll. Soll ich ihm die Wahrheit sagen? Oder soll ich ihn anlügen? ,,Ich habe nie aufgehört dich zu lieben..." flüster ich während ich ihn keine Sekunde aus den Augen lasse. Schnell schließe ich die Tür und bleibe mitten in der Wohnung stehen. Ich habe das gerade nicht wirklich gesagt oder? Wieso habe ich das gerade gesagt, verdammt? Ich mache ihm doch nur Hoffnung, falsche Hoffnung! Ich will doch nur dass er verschwindet und mich in ruhe lässt. Ist das so schlimm? Er soll einfach nur gehen und sich nie wieder Blicken lassen... Ich gehe in mein Zimmer und mache mich Bett fertig, auch wenn es erst halb 8 ist. Ich bin total müde und will einfach nur schlafen. Ich gehe leise auf mein Balkon und schaue nach unten auf die Haustür. Er ist wirklich noch da... Justin sitzt auf der Treppe und schaut starr auf die Straße. Ob er die ganze Nacht da sitzen bleibt? Bestimmt nicht! Oder? Soll mir doch egal sein. Ich ging wieder rein und schließe die Tür hinter mir. Gähnend lege ich mich ins Bett und mache den Fernseher an. Ich entscheide mich für meine Lieblings Serie "Grey's Anatomy" und lege mich gemütlich zurück. Irgendwie ist die Folge langweilig... Da ich sowieso müde bin,  schalte ich schließlich alles aus und versuche an nichts mehr zu denken. Ich denke nicht mehr an die Schule, ich denke nicht mehr an Justin der wieder da ist, ich denke nicht mehr an den wunderschönen Kuss von gerade und ich denke nicht mehr daran dass ich ihm gerade gesagt habe dass ich ihn immer noch liebe. Es gibt jetzt nur mich und mein warmes Bett. Nichts weiter! Ich bin so müde, dass ich kurz darauf total erschöpft einschlafe. Und wovon Träume ich? Na klar! Von Justin und mir wie wir uns Küssen. Und wisst ihr was? Es war ein wunderschöner Kuss...

Ich wache mitten in der Nacht auf und mache das Licht neben meinem Bett an. Es ist 2 Uhr morgens und es ist total dunkel draußen. Ob er noch draußen sitzt? Nein, bestimmt nicht! Ich meine, es ist total kalt und er würde sich den tot holen. Ich gehe auf meinen Balkon und sehe jemanden auf der Treppe vor unserer Tür sitzen. Er meint es wirklich ernst! Er ist wirklich geblieben. Aber es ist doch kalt draußen, er wird sich doch den Tod holen. Ich will ihn zwar los werden, aber ich bin trotzdem kein Unmensch. Also stehe ich auf, nehme mir eine Wolldecke von meinem Bett und gehe leise die Treppe runter um meine Mom nicht zu wecken. Ich öffne leise die Tür und Justin dreht sich sofort zu mir um. Wir schauen uns eine Gefühlte Ewigkeit einfach nur an, bis ich mich räuspere und die Decke zu ihm schmeiße. ,,Es ist kalt draußen. Ich will nicht dass du Erfrierst." ,,Danke!" sagt er schlicht und schaut mich immer noch eindringlich an. Keiner sagte irgendwas, wir schauen uns nur an und genießen die Stille. ,,Wieso?" frage ich und unterbreche damit die unangenehme Stille zwischen uns.
,,Was wieso?" fragt er Irritiert.
,,Wieso hast du mich verlassen? Erkläre es mir!" frag ich ihn.
,,Ich musste es einfach tun! Du hättest mich nicht Verstanden, aber ich habe dich trotzdem geliebt, Emily!"
,,Weißt du was Justin? Wenn man jemanden liebt, dann tut man demjenigen nicht so sehr weh und verlässt ihn" sag ich leise. Justin guckt mich verletzt an und wusste glaube ich nicht mehr was er sagen soll.
,,Wieso fährst du nicht wieder da hin wo du hergekommen bist und lässt mich in Ruhe?" frag ich ihn sauer.
,,Weil ich dich liebe, verdammt, und um dich kämpfen werde!" Ich schaue ihn mit großen Augen an. Er liebt mich? Er liebt mich nach all den Jahren immer noch? Aber kann ich ihm glauben? Wieso hat er mich dann verlassen? Er will allen ernstes um mich kämpfen? Was mach ich denn jetzt nur? ,,Erklär es mir!" sag ich entschlossen und setze mich neben ihn, lasse aber noch reichlich Abstand zwischen uns. ,,Ich musste es einfach tun, Emily..." ,,Entweder du sagst es mir jetzt oder ich bin weg!" sag ich mit fester Stimme, trotz dass ich Angst habe die Wahrheit zu hören.

Weil ich dich liebe!Where stories live. Discover now