"Was macht ihr?", wollte Miles wissen und Nate sah ihn überrascht an: "Oh, ich hätte dich nicht so früh zurück erwartet!"

"Bier-Pong", antwortete Gwen.

Miles musste grinsen, als er sah wie Scott so tat, als würde er sich auf diesen wichtigen Wettkampf vorbereiten. Er nahm den Tischtennisball, schloss die Augen, atmete tief durch und warf schließlich.

Jedes Mal wenn der Ball in einem der Becher landete, warf er die Arme in die Luft und jubelte, während sein Gegner einen Becher nach dem anderen leerte.

"So, wer traut sich jetzt, gegen den Champion anzutreten?", rief er, als er gewonnen hatte.

Nate lachte auf: "So ein Idiot."

"Ich mach's", meldete sich Miles und stellte sich gegenüber von Scott, der ihn herausfordernd angrinste.

Scott gewann und Miles forderte sofort eine Revange, doch auch nach der zweiten Runde war Scott der Sieger.

"Hey, Miles", rief Nate. "Gib's auf, ihn kann niemand schlagen."

"Komm lieber kurz her", forderte Gwen ihn auf.

Miles hob überrascht die Augenbrauen, lief aber zu den beiden, während Scott die nächste Runde begann.

"Sicher, dass wir ihn nicht langsam unterbrechen sollten?", fragte Miles Nate leise, doch der schüttelte bloß lachend den Kopf: "Der verträgt mehr als wir alle zusammen, keine Sorge."

Gwen tippte ihm an den Arm und deutete auf ein blondes Mädchen neben sich: "Das ist Sarah, eine Freundin von mir."

"Hi", lächelte sie schüchtern.

Innerlich verdrehte Miles die Augen. Schon wieder? Okay, wahrscheinlich war er merkwürdig, die meisten Typen würden sich riesig darüber freuen den ganzen Abend lang von irgendwelchen Mädchen angesprochen zu werden, doch Miles war heute einfach nicht in der Stimmung dazu und langsam sogar etwas genervt. Das würde er natürlich nicht zeigen, er wollte nicht unhöflich sein. Sarah wirkte allerdings ganz nett und um einiges weniger aufdringlich als die anderen Mädchen, also unterhielt Miles sich eine Weile mit ihr. Sie verstanden sich gut und Miles hatte schon vergessen, dass er eigentlich versuchen wollte sie abzuwimmeln.

Doch plötzlich wurden sie von seinem nervigen Klingelton unterbrochen.

"Oh, sorry. Warte kurz", entschuldigte sich Miles und nahm den Anruf an: "Dad?"

"Miles! Wo bist du?!", schimpfte sein Dad sofort in den Hörer.

Miles verdrehte die Augen: "Bei Freunden. Wieso, was ist denn?"

"Wirst du jetzt schon genau so wie Claire?!", er schien ziemlich wütend zu sein, aber Miles hatte keine Ahnung wieso.

"Nein, Dad. Wenn etwas ist, dann kann ich sofort kommen."

"Es ist nichts", sagte Dad schon etwas weniger aggressiv. "Komm trotzdem nach Hause."

"Aber...", Miles zögerte, "Mom wusste doch sogar Bescheid."

Okay, Fehler. Jetzt war Dad wieder sauer.

"Ist euch etwa alles egal?! Niemand nimmt diese Sache ernst!"

"Ist ja gut! Ich komme nach Hause", versprach Miles.

Er legte auf und verdrehte die Augen, dann ging er zurück zu Sarah und sah sie entschuldigend an: "Hey, sorry, aber ich muss los. Wir sehen uns?"

"Bestimmt", lächelte sie und winkte zum Abschied, dann bahnte Miles sich seinen Weg durch das Wohnzimmer in den Flur.

Plötzlich lief er gegen jemanden, murmelte ein kurzes "Sorry" und wollte schon weiter gehen, als dieser Jemand ihn festhielt.

"Wo willst du hin?" Es war Scott.

Miles seufzte: "Ich muss gehen."

Scott runzelte die Stirn: "Schon wieder? Was ist denn los?"

"Egal, mach dir keinen Kopf."

"Hey", Scott folgte ihm bis zur Haustür und stellte sich dann davor."Gefällt dir die Party nicht?", wollte er wissen.

"Doch, schon ..."

"Aber? Warum bist du von dieser Sarah weggegangen?"

"Weil... ich gehen muss?", wiederholte Miles zögerlich. Er hatte gerade einen Schritt um Scott herum gemacht, um nach der Haustür zugreifen, doch dann fügte er etwas leiser hinzu: "Außerdem habe ich da gerade keine Lust zu."

"Wieso?", Scott sah ihn überrascht an und Miles starrte zurück.

"Ich...", begann er, sprach aber nicht weiter, sondern sah Scott weiterhin in die Augen. Wieso konnte er nicht wegsehen? Warum ging er nicht einfach? Dann merkte er, wie er sich immer weiter vor beugte und Scott tat dasselbe. Als ihre Gesichter nur noch wenige Zentimeter von einander entfernt waren, schloss Miles die Augen. Er konnte Scotts Atem bereits auf seinen Lippen spüren.

"Heeyyyyyy, Leuteeee!", ertönte Nates Stimme und die beiden fuhren auseinander.

"Oh shit, äh, störe ich bei irgendetwas?", stammelte er.

Scott warf ihm einen genervten Blick zu und Miles wurde rot.

Schließlich räusperte er sich und deutete auf die Haustür: "Naja, äh, ich muss dann jetzt los ..."

"Nein, warte, geh nicht wegen mir!", rief Nate schnell, doch Miles beruhigte ihn: "Ich musste sowieso gehen. Bis morgen!"

Und mit diesen Worten verließ er die Party.

Deathly DesireWhere stories live. Discover now