No. 1

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Ante Scriptum: Vorab, der Prolog stimmt nicht eins zu eins mit diesem Kapitel über ein, er soll lediglich den Inhalt der Geschichte klar machen.

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Traum vom Puppenglück

Casper schlenderte gelassen und mit seinen Händen in seinen Manteltaschen durch eine der vielen kleinen Nebenstraßen Londons. 

Es nieselte leicht, doch das störte ihn nicht groß.

Einfach nur die Seele bei einem kleinen Spaziergang baumeln lassen, genau das wollte er. Es war schön den ganzen Trubel, den London so mit sich brachte, einmal in die hinterste Ecke seiner Gedanken verbannen zu können.

Casper genoss es jedes Mal aufs Neue, an den kleinen Geschäften vorbeizugehen, ab und zu in eines der Schaufenster reinzuschauen, dabei die kuriosesten Dinge zu entdecken und nebenbei über alles Mögliche nachzudenken.

Dies tat er auch wirklich, doch ungefähr zwanzig Minuten, nachdem er aus der Haustür des Wohnhauses, in dem er sich eine kleine, aber sehr gemütliche Wohnung gemietet hatte, herausgetreten war, stand er nun vor einer kleinen Gasse, die er noch nie zu vor wahrgenommen hatte.

Er war sich sogar ziemlich sicher, dass neulich dort, wo sich jetzt die Gasse befand noch ein Schild mit der Aufschrift „Betreten des Grundstücks auf eigene Gefahr" an der dazugehörigen Mauer angebracht war. 

Von einem Grundstück war nicht im Geringsten etwas zu sehen

Diese mysteriöse Gasse hatte wirklich Caspers volle Neugierde geweckt.

Nun war es unmöglich für ihn, einfach an ihr vorbei zu gehen.

Nicht ohne noch vorher nachzuschauen, ob ihn jemand zufällig beobachtete, betrat er die dunkle Gasse. Er schaute wirklich zu viele Filme. 

Als ob ihn irgendjemand verfolgen würde, dachte er sich

Vorsichtig und darauf bedacht, kein allzu lautes Geräusch zu machen, setzte der junge Mann einen Fuß vor den anderen. Warum er das tat, wusste er selber nicht, aber er fühlte sich dabei wie jemand aus seinen Krimis.

Der Boden war im Gegensatz zum regulären Gehweg mit Schotter bedeckt, das machte es dem Braunhaarigen natürlich um einiges schwerer sich leise zu verhalten.

Als Casper das auch endlich merkte, gab er es endgültig auf und ging wie ein normaler Mensch an einem ganz normalen Tag die enge Gasse entlang.

Eigentlich hatte er mehr von dem Ganzen hier erwartet, irgendetwas Spektakuläres. Doch das, was er am Ende des Weges vorfand war eine schwarze Tür, welche überhaupt nicht in die ganze Szenerie reinpassen wollte. Der schwarze Holzlack blätterte schon etwas ab, verlieh ihr aber zusätzlich noch eine Mysteriöse Aura.

Umso länger Casper diese Tür anstarrte, desto bizarrer kam ihm dieses Abbild vor. 

Diese Tür könnt fast schon aus der alten Bibliothek seiner Großeltern stammen. Doch das war noch bizarrer, als die Tatsache, dass diese fast schon teure Tür in so einer schäbigen alten Gasse stand.

Langsam trat der junge Mann auf die Tür zu, er konnte es nicht unterdrücken seine Hand auszustrecken, um die silbernen Verzierungen nachzufahren. 

„Fast so wie bei Oma und Opa", flüsterte er.

Ein lautes Geräusch zerrte ihn unsanft aus seinen Gedanken.

Ein Raabe flatterte auf ihn zu. Sich duckend versuchte er den Federtier auszuweichen, doch dieses flog einfach elegant über ihn rüber und setzte sich auf ein Hängeschild, welches sich schräg über der Tür befand.

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⏰ Last updated: Oct 10, 2016 ⏰

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Little Puppet - Zwei Hüllen, eine Seele Where stories live. Discover now