Verzweiflung oder Liebe?

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"Okay, du hast eine eins. Alles richtig." Er schiebt mir eine lockige Strähne hinters Ohr.

"Ich wusste es. Der war auch wirklich leicht Mr.Winchester... Aber dafür habe ich eine fünf in Der Biologieklausur geschrieben." Frustriert schau ich ihm in die Augen, er sagt doch immer, ich muss mich bei ihm vor nichts schämen.

"Oh. Hm...Aber ihr schreibt ja noch eine Klausur. Für die nächste wirst du dann gründlich lernen. Sei nicht traurig, das wird schon. Ich kann dir gerne helfen aber in Biologie war ich jetzt auch nicht der größte." Seine aufmunternden Worte lassen all meine Zweifel im nu verschwinden.

"Danke du Streber.", flüstere ich, daraufhin umfasst er mit einem amüsiertem Lächeln sanft mein Gesicht, sein Daumen streicht über meine Wange. Die Flamme in meinem Innerem lodert stark auf, meine Lippen sind Bereit für ihn. Wie auf Kommando, drückt er mir einen zärtlichen Kuss auf die Lippen.

"Nicht zu danken Prinzessin." Warum kann es denn nicht immer so unkompliziert zwischen uns laufen?

"Okay. Also Dean. Du überrascht mich. Deine Leidenschaft ist das Fotografieren? Erzähl mir etwas davon!", frage ich ihn völlig erstaunt und überprüfe seine Antwort erneut, indem ich sie mir zum dritten Mal hinter einander durchlese.

"Ja. Also...Ich fotografiere unfassbar gerne. Es war nicht nur ein Hobby, sondern früher auch mein Beruf, bevor ich hier Lehrer wurde. Naja ich habe Fotoshootings für Modelagenturen geschossen, Landschaften fotografiert, die dann sogar auch in Reisezeitschriften veröffentlicht wurden und zum Beispiel auch neugeborenen Fotos, die habe ich auch gemacht. Eigentlich alles Mögliche. Ich habe es geliebt und war auch gut darin. Da ich viel um die Welt gereist bin, war das eine perfekte Möglichkeit es zum Beruf zu machen...Ich hatte sogar ein eigenes Studio..." Ich bin wirklich sprachlos. Damit hätte ich wirklich nie gerechnet. Wow, mein Interesse über diese kreative Seite von Dean ist gigantisch. Während er davon erzählt, spüre ich, was für eine große Leidenschaft in ihm steckt. Seine Augen funkeln vor Faszination, es ist einfach unglaublich. Jedoch bemerke ich auch, dass er davon spricht, als wäre es längst Vergangenheit.

"Wow...Dean. Das ist unglaublich...Aber warum redest du davon, als wärst du schon gestorben? Wenn du es so sehr geliebt hast, warum hast du dann damit aufgehört?" Plötzlich verdunkelt sich Deans Miene. Er sieht mich mit dumpfem Ausdruck an.

"Weil, es mich zu sehr an sie erinnert.", flüstert er düster. Ein langes Schweigen erfüllt den Raum und auf einmal, wird mir ganz kalt. Ich fühle mich schuldig, da ich ihn mit meiner Frage traurig gemacht habe. Es muss so unheimlich schwer für ihn sein über sein früheres Leben zu sprechen, deshalb versuche ich so geduldig wie möglich mit ihm zu sein.

"Wollen wir weiter machen?", er unterbricht das unerträgliche Schweigen.

Ich nicke mit bemühtem Lächeln. "Du glaubst also an Gott?", fragt er mich monoton. Na toll, der alberne Dean, der noch vor paarMinuten da war, ist nun wieder verschwunden. Super hinbekommen Maya!

"Ja tue ich. Warum du nicht?" Ich schaue auf das Frageblatt von Dean und mustere sein deutliches "Nein" auf diese wichtige Frage.

"Früher schon, irgendwann habe ich den Glauben verloren.", erwidert er trocken. Unbeschreiblich gerne würde ich jetzt nach haken aber ich lasse es lieber, sonst endet der Tag wieder in einem Desaster. Allmählich kann ich Dean besser einschätzen.

"Maya? Du zeichnest?" Er schaut mich verwundert an. "Das hast du mir gar nicht erzählt."

"Du hast mir doch auch so Einiges nicht erzählt...Und ja. Ich zeichne sehr gern. Ich weiß nicht, ob du es wusstest aber ich habe Kunst auch als Leistungskurs.", erzähle ich ihm mit bemühter Fröhlichkeit, eigentlich bin ich im Moment glücklich, abgesehen von dem ganzem Scheiß, der in den letzten Wochen vorgefallen ist, jedoch habe ich durch Dean auch gelernt, dass der Augenblick am meisten zählt, deshalb sollte ich dankbar für diesen schönen Moment des Kennenlernens sein.

"Würdest du mir deine Zeichnungen zeigen?" Sein flehender Blick, stimmt mich sofort wieder ruhig, die Laune diese Mannes ist so krass wandelbar.

"Würdest du mir denn deine Fotografien zeigen?" Sehr mutige Gegenfrage Maya, hoffentlich blockt Mr. Sexy nicht wieder ab.

Er lacht und schüttelt tadelnd seinen Kopf. "Deal!"


"Bitte Maya, bleib heute hier.", er zieht mich fest an sich und versucht mich somit um den Finger zu wickeln aber ich muss stark bleiben. Es ist keine gute Idee bei ihm zu schlafen, ich denke es ist einfach zu früh! Wir haben unsere verkorkste Beziehung schon das letzte mal total überstürzt und was hatten wir davon? Geschrei,Geheule und neun verdammte unerträgliche Tage voller Schmerz.

Es ist so unbeschreiblich schwer durchzuhalten aber Dean macht eseinem auch noch zusätzlich viel schwerer.

"Nein. Dean, du weißt selbst, dass wir es diesmal lieber langsamer angehen sollten. Außerdem warst du es doch, der dann plötzlich nicht mehr in einem Bett mit mir schlafen wollte!", meckere ich und klinge dabei unbeabsichtigt wie meine Mutter. Unerwartet packt sich Dean meine Schultern und drückt mich grob gegen die  Wand, dadurch entfacht er eine sofortige Lust in mir, mein Unterleib zieht sich sinnesfreudig zusammen, ich atme hastig, während mich tiefgrüne Augen hypnotisieren.

"Und du warst diejenige, die Anfing mich provozierend zu betatschen. Erinnerst du dich etwa nicht mehr, wie du meine Lust ausgenutzt hast?", raunt er ganz nah an meinen Mund, ich spüre seine Erektion an meinem Bauch und könnte förmlich dahin schmelzen.

"Das habe ich getan, weil du das Offensichtliche nicht aussprechen wolltest.", antworte ich und umschließe drängend seinen schönen Nacken.

"Du machst mich verrückt Maya!", sagt er und küsst mich folgend, wir versinken in einem reizvollem Kuss, der meine nervigen Gedanken für einen Moment lang verschwinden lässt. Er kann mir eins glauben, er macht mich genauso verrückt. Diese unzähligen Geheimnisse, die mich Nachts wach halten, geben mir keine Ruhe. Ich will alles wissen, was bestimmt egoistisch von mir ist aber ich kann ihm doch nicht beistehen, wenn ich keine richtige Ahnung habe, wer dieser atemberaubend, geheimnisvolle Mann mit den glänzenden grünen Augen in Wirklichkeit ist. Ich fahre ihm von übernatürlicher Lust getrieben mit meinen  Händen über den gesamten Rücken, dabei stoße ich unbeabsichtigt auf die grässliche Narbe, die an dem Teil seines unteren Rückens verewigt ist. Durch diese Berührung schnappt Dean kaum merklich nach Luft, sein Körper dagegen spannt sich ruckartig an und kann sein Grauen nicht leugnen. Abrupt beendet er den feurigen Kuss.

Diese eine riskante Sekunde entscheidet die Zukunft, meine Vernunft lässt mich im Stich und ich kann es nicht wirklich fassen, dass ich ihm die Frage genau in diesem beudeutendem Augenblick stelle.

"Dean...Woher hast du diese Na...Narbe?" Meine zittrige Stimme ist nur eine kleine Nebenwirkung, von dem Innerem Sturm, der in mir wütet. Ich habe es gewagt. Aus heiterem Himmel, ging mir diese Frage über die Lippen, ohne auch nur einen Gedanken an die möglichen Konsequenzen zu verschwenden. Während ich ängstlich, Dean's bleiches Gesicht betrachte, stelle ich mir momentan nur diese eine Frage: Habe ich aus Verzweiflung oder aus Liebe gehandelt?

Love Lesson Band 1 (wird überarbeitet)Where stories live. Discover now