Blondi und ich bilden ein Team

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Doch da hatte ich mich wohl getäuscht.

Es klopfte gegen meine Scheibe.

Ich ließ das Fenster herunter und sah Len abwartend an. Mit leicht gerunzelter Stirn, die Händen in den Taschen vergraben und einen leicht bittenden Blick aufgesetzt, starrte er zu mir hoch.

"Du musst mir noch einen Gefallen tun."

◆◇◆◇◆◇◆◇◆◇◆

Zähneknirschend bearbeitete ich das Gaspedal mit meinem Fuß.

Den Wagen zu fahren war gar nicht so schlimm, wie ich erwartet hatte. Es fiel mir eigentlich erstaunlich leicht, wenn man bedachte, wie lange ich schon nicht mehr hinter einem Steuer gesessen hatte.

"Sarina, entspann dich." ertönte Lens Stimme an meinem Ohr über das kleine Headset, das er mir erfolgreich angedreht hatte. Ich hatte jeglichen Widerspruch verloren, als er sagte, dass es ihm besser gehen würde, wenn er wusste, dass ich es bei mir trug.

Was tut man nicht alles für seine Patienten.

"Du hast gut reden." höhnte ich und krallte meine Finger fester um das Lenkrad. "Nur damit du es weißt, das ist das letzte Mal, dass ich mich für dich einsetzte, wenn diese Aktion schief geht."

Am anderen Ende war es kurz still.

"Verstanden." Der harte Ton in Lens Stimme überraschte mich. Hatte ich ihn verärgert?

Ich schüttelte meinen Kopf. Und wenn schon.

Der Weg endete und wir fuhren auf die normale Schnellstraße. Kurz nach unserer Auffahrt, blinkte der Wagen vor mir und das flackernde orange Licht signalisierte, mich augenblicklich an den Straßenrand zu begeben.

Das Auto kam zum Stehen und ich kletterte umständlich aus dem Fahrzeug.

Aber es war natürlich klar, dass ich meinem müden Körper nicht ganz vertrauen konnte. Ich rutschte ab und fiel auf den kalten Boden. Mit schmerzverzerrtem Gesicht rieb ich mir meinen Allerwertesten.

Das unterdrückte Prusten von Len ignorierte ich geflisslich, als ich mich mit glühenden Ohren aufrichtete und meine Klamotten zurecht strich.

Das war vielleicht peinlich.

Ich räusperte mich verlegen und starrte dann in den Wald. Hoffnungsvoll darauf wartend, dass einer meiner Freunde auftauchen würde, um mich aus dieser Situation zu retten.

Doch natürlich kam niemand.

Widerwillig wandte ich mich Len zu. "Und was machen wir jetzt?"

"Warten, bis jemand ein Zeichen gibt." lautete die schlichte Antwort und ich biss mir auf die Lippe. Ich mochte so etwas ganz und gar nicht.

Nichts tun und abwarten was passiert, meine ich.

"Glaubst du, es wird alles klappen?" fragte ich leise und schwang mich auf die Ladefläche meines Wagens. Dort zog ich die Beine an meinen Körper und legte meinen Kopf auf die Knie.

Ich erkannte Lens dunkle Silhouette in der Nacht.

Regungslos und starr stand er da, nur seine Augen schienen in der Dunkelheit zu glühen. Man könnte meinen, er sei eine Statue.

Geschaffen aus Schatten und der nächtlichen Schwärze.

Nach einer kurzen Pause stieß er ein tonloses, langgezogenes Seufzen aus und schlenderte geräuschlos zu mit hinüber. Jetzt stand er vor mir.

Da ich erhöht saß, war ich ein wenig größer als Len und er musste den Kopf heben, um mir ins Gesicht zu schauen.

Unsere Blicke verankerten sich und mein Puls beschleunigte sich gefährlich.

Mein neues IchWhere stories live. Discover now