Outing

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Draco's P.O.V.
Es war ein gewöhnlicher Tag auf Hogwarts, Schüler liefen durch die Gänge und einige machten sich auf den Weg zum Nachmittagsunterricht. Alles wie immer, bis auf eine Sache. Harry Potter hatte sich geoutet. Vorhin, im Gemeinschaftsraum der Gryffinsdors. Das Thema hatte sich natürlich wie ein Lauffeuer verbreitet, vor allem deswegen, weil man dacht, zwischen Ginny Weasly und ihm würde etwas laufen. Gerade kam Potter mit seinen zwei rothaarigen Freunden um die Ecke gebogen. "Sieh mal einer an, der Potter Junge- schwul!", höhnte ich und verzog das Gesicht, als die drei an mir vorbeigingen. "Das du zu unreif bist um damit ungehen zu können, wundert mich nicht im Geringsten!", zischte Hermine Granger im Vorbeigehen, Ronald Weasly warf mir einen angeekelten Blick zu und ich grinste gehässig. Potter ignorierte mich gekonnt, er hatte in den letzten Jahren schließlich auch genug Übrung darin sammeln können, da ich keine Gelegenheit ausließ um dem "tollen" Potter das Leben schwer zu machen. Irgendjemand musste diesem Typen schließlich klarmachen, dass er nicht der Tollste war und dass nicht jeder diesen arroganten Kerl vergötterte. Kurz: Ich konnte ihn bis auf den Tod nicht ausstehen. Als Potter ging, strahlte er trotz meiner Bemerkung erfüllte Zufriedenheit aus, was mich reizte. Es gefielt mir nicht und ich wollte noch eins draufsetzen, aber in meinem Kopf herrschte ausnahmsweise mal Leere. Verdammt, ich war doch sonst nicht so unkreativ. Trotzdem lachten die Slytherins hinter mir gehässig und ich stimmte mit ein. Ich warf den goldenen Trio einen Blick hinterher. Harry grinste mir geradewegs ins Gesicht, seine strahlend grünen Augen funkelten stechend. Einen Augenblick lang verlor ich (wieso auch immer) die Fassung, fing mich aber gleich darauf wieder. Schon bogen sie um die Ecke und verschwanden. Crabbe klopfte mir von einer Seite auf die Schulter. Ich rümpfte die Nase und verschwand mit den anderen im Gemeinschaftsraum.

Harry's P.O.V.
"Mach dir nichts draus Harry.", sagte Ron als wir um die Ecke gebogen waren und Malfoy hinter uns gelassen hatten. "Ach, soll er doch weiter seine hirnlosen Sprüche abgeben.", grinste ich nur zufrieden. Ich hatte genau registriert dass es Malfoy nicht gepasst hatte, dass ich ihn zufrieden angegrinst hatte. Er hatte verwirrt ausgesehen. Deswegen grinste ich nur noch mehr. Malfoy verwirrt zu sehen, aus seiner arroganten und gehässigen Fassung heraus, wenn auch nur einen Millisekunde, machte unglaublich viel Spaß. "Ich find's jedenfalls gut dass du dich geoutet hast.", meinte Hermine und stupste mir aufmunternd in die Seite. Sie gab Ron einen Kuss auf die Wange und wenn wir nicht gerade auf dem Weg zur Bibliothek gewesen und ich nicht dabeigewesen wäre, hätten sie garantiert hemmungslos in der nächstbesten Ecke rumgeknuscht. Die Beiden waren noch nicht lange zusammen, erst seit ein paar Wochen und sie konnten einfach nicht voneinander lassen. Harry's Stichwort war zurzeit "drittes Rad am Wagen", aber we freute sich sehr für seine Freunde. Wir betraten die Bibliothek und setzten uns an einen freien Tisch. Wir mussten noch die Hausaufgaben von Geschichte der Zauberei erledigen und ohne Hermine hätten wir vermutlich Stunden länger gebraucht. Seitdem Ron und Hermine zusammen waren, dauerte es allerdings auch länger als sonst, man kann sich ja denken wieso. Aber auch das störte mich nicht, nur manchmal war ich genervt von den beiden Turteltauben. Ich schlug mein Heft auf und kramte meine Feder heraus.

Am nächsten Morgen beim Frühstück wurden mir von diversen Seiten aus Blicke zugeworfen. Klar, jeder kannte mich, den Jungen der überlebt hatte, und wahrscheinlich hätte einfach niemand damit gerechnet dass ich schwul war. Ich bis vor ein paar Monaten übrigens auch nicht. Um mich herum wurde getuschelt und geflüstert, Blicke wurden mir zugeworfen, auch wenn alle taten, als wäre es das normalste der Welt. Nein, das war es nicht und das wussten sie genauso gut wie ich. Aber ich ließ mich nicht daran stören. Sollten sie doch reden. Hermine warf mir ab und zu skeptische Blicke zu, sie kaufte mir vermutlich nicht ab, dass die ganzen Tuschelleien an mir abprallen. Und Ron bekam noch weniger mit als ich. Wenn Ron aß, dann aß er, selbst ein Tsunami hätte ihn nicht von seinen Bratwürstchen abhalten können. Neben mir schamtzte er geräuschvoll. Hermine's Blick wanderte zwischen mir und Ron hin und her, Ron betrachtete sie mit verzogenem Gesicht, doch der bemerkte das natürlich nicht. Ich trat ihm unter dem Tisch auf den Fuß. "Au!", rief Ron. "Wasch scholl n dasch?!", fragte er empört. Er warf mir einen Blick zu, dann Hermine und aß dann ungerührt weiter. "Ronald Weasly!", sagte Hermine streng. "Hm?" Ron schaute nur kurz von seinem Teller auf. "Hör auf so zu schmatzen, das ist widerlich!" Während die beiden sich stritten (gut, sie stritten nicht ernsthaft) wandte ich mich wieder meinem Essen zu. Von dem Tisch der Slytherins gegenüber fing ich Malfoys Blick auf, als ich meinen Blick wahrlos durch den Raum schweifen ließ. Er sah mich abschätzig an, als er meinen Blick bemerkte, aber stieß keinen seiner Freunde wie gewöhnlich an, um sich über mich lustig zu machen. Ich grinste schelmisch und zwinkerte ihm zu.

Draco's P.O.V.
Was grinste mich dieser Spasti denn jetzt so an? Seine grünen Augen funkelten belustigt und er zwinkerte mir zu. Ich grunzte. Vollidiot. Neben ihm schienen seine Freunde zu diskutieren. Potter starrte immer noch rüber. Ich wandte mich ab und aß ungerührt meinen Teller leer. Potter schenkte ich beim Frühstück keine weitere Beachtung, ich schaute nicht nach, ob er mich immernoch anglotzte.

Enemies•DrarryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt