Verrückter Mörder ♤

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Mr. Unbekannt funkelte sie wütend an.
"Wie bitte? Hätte ich dich nicht fest gehalten als du das Bewusstsein verloren hast, wärst du höchstwahrscheinlich mit deinem kleinen Schädel gegen diese" - er zeigte auf den Boden, nur wenige Millimeter rechts von ihrem Kopf - "Kante gestoßen und hättest dir im mindesten Fall eine schwere Platzwunde verpasst."

Natürlich würde die Gefangene niemals zugeben, dass er sie gerettet hatte, also verblieb sie lieber stumm. Doch dann fiel ihr die Leiche wieder ein, in derem Nähe sie sich immernoch befand und ein eiskalter Schauer lief ihr den Rücken runter.

"Hast du - hast du sie getötet?", flüsterte Dayna mit großen Augen, obwohl sie in dem Moment fast noch mehr Angst vor der Antwort als dem sie womöglich selbst bald zu erwartenden Schicksal hatte, sollte sie mit ihrer Vermutung richtig liegen.

Zeugen konnte sicherlich kein Mörder gebrauchen, auch wenn sie die Tat rein technisch gesehen nicht mit angesehen hatte.
Verdammt, hätte sie heute morgen bloß nicht verschlafen und den Bus deswegen verpasst. Dann wäre sie niemals den Umweg durch diesen blöden Park spaziert. Und wenn ihr Vater nicht deshalb ihr Handy einkassiert hätte, hätte sie wenigstens versuchen können, irgendwie Hilfe zu rufen.

Als im nächsten Moment ein grausames Grinsen auf dem Gesicht des Fremden erschien, wusste sie die Wahrheit noch längst, bevor er zum Sprechen ansetzte.

"Macht dir das etwa Angst, Kleine?", fragte er mit einem neugierigen Funkeln in den Augen. "Fürchtest du, dasselbe Schicksal erleiden zu müssen?"

Daraufhin strich er ihr mit den Fingern die Haare zur Seite und legte damit ihr Dekoltée frei.
Dayna befürchtete spätestens jetzt ernsthaft, es hier mit keinem gewöhnlichen Mörder zutun zu haben.

"Du bist so jung..."
Langsam und bedrohlich beugte er sich hinunter und zog dabei ihr Shirt noch etwas weiter runter. Völlig verzweifelt sah die Schülerin sich nach etwas Greifbaren um, um es dem eiskalten Killer über den Kopf zu ziehen, fand jedoch in ihrer Hektik nichts.

Ein stechender Schmerz breitete sich an der Stelle aus, an welcher der Mann sie berührte. Es war so einnehmend, dass sie in eine Art Starre verfiel und einfach nur noch bewegungslos dastehen konnte. Dayna verstand einfach nicht, was so ein intensives Gefühl verursachen konnte. Als es schließlich so unerträglich wurde, dass sie schon fast erwartete, erneut das Bewusstsein zu verlieren, zog der Fremde auf einmal abrupt den Kopf hoch, ein undeutbarer Ausdruck auf seinem Gesicht.

"Das ist unmöglich... Jeder denkt, du seist tot."
Er starrte sie fassunglos an.

Im nächsten Moment veränderte sich seine Mimik und sie hätte fast schwören können, dass ihm Tränen in die Augen getreten waren. Doch da war noch etwas anderes ... Wie sehr sie sich auch bemühte, sie konnte es nicht deuten.

Mit übermemschlicher Geschwindigkeit erhob er sich und zog Dayna dabei geschickt mit sich auf die Füße. Und dann tat er das Unglaubliche. Er kniete vor ihr nieder.

"Prinzessin, vergibt mir.", bat er sie mit bebender Stimme.

Das Mädchen hatte nun entgültig genug von diesem kranken Perversling.
"Du bist doch gestört!", keifte sie und rannte um ihr Leben.

Einmal blinzeln und der Verrückte stand wieder vor ihr und versperrte ihr den Weg.

Wie hat er das gemacht?

In letzter Sekunde schaffte sie es abzubremsen, um nicht in ihn hineinzurasen. Fast flehend streckte er ihr die Hand entgegen - er hatte wohl seinen Anstand wieder gefunden und hielt jetzt höflich Abstand.

"Du bist hier nicht sicher. Wenn dich irgendjemand in diesem Zustand findet, einer deiner Feinde... . Sie werden dich töten."

Jetzt riss ihr aber der Geduldsfaden.
Die Wut, welche in diesem Augenblick in ihrem Inneren hochbrodelte, vertrieb die Furcht vor dem Mann rücksichtslos aus ihrem Kopf. Und, wenn sie genauer darüber nachdachgedacht hätte, wozu sie dank mangelnder Selbstbeherrschung allerdings nicht mehr in der Lage war, wahrscheinlich auch das letzte Fünkchen Menschenverstand darin.

"Aber dir kann ich vertrauen, stimmt's? Und in deinem Wagen hast du auch bestimmt ganz viele Süßigkeiten und ein paar Häschen für mich, nicht wahr? Nein danke."

Sie versuchte, sich an ihm vorbei zu quetschen. Aber seine Arme waren hart wie Stein und er rückte keinen Millimeter von der Stelle. Ihr Handgelenk packend, sah er sie ein letztes Mal mit durchdringendem Blick an.
"Bitte. Komm mit mir."

"Nein", zischte Dayna.

Traurig sah er auf seine Schuhe.
"Dann bleibt mir keine andere Wahl."

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Was denkt ihr, wird der Fremde jetzt mit ihr anstellen? 😨

Burning ShadowsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt